Nein, es ist nicht nur der 400-Millionen-Dollar-Jet, den die Katarer dem US-Präsidenten schenken wollen. Wenn Donald Trump in den nächsten Tagen in den Persischen Golf reist, dann wird er sehr viel reicher heimkehren, denn Trump und seine Familie werden derzeit mit Geld der Ölscheichs geradezu überschwemmt.
Rund 300 Millionen hat er mit der Meme-Coin $TRUMP bereits kassiert. Die Krypto-Währung, die er angeblich «nur so aus Spass» geschaffen hat, ist zu einer eigentlichen Geld-Quelle mutiert, die vor allem aus dem Persischen Gold gespeist wird. So hat Bloomberg News vermeldet, dass bloss 6 der 25 grössten Besitzer von $TRUMP Amerikaner sind. Die übrigen sind im Ausland zu finden, vorwiegend im Persischen Golf.
Auch bei der zweiten Krypto-Fima der Trump-Familie, bei World Liberty Financial – sie kann bereits einen Geldzufluss in der Höhe von 550 Millionen Dollar vermelden –, greifen in erster Linie die Ölscheichs zu. «DWF Labs, eine in den Vereinigten Emiraten beheimatete Krypto-Firma, hat letzten Monat erklärt, dass sie Token von World Liberty Financial im Wert von 25 Millionen Dollar erworben hat», schreibt das «Wall Street Journal».
Die Araber machen kein Hehl über den Grund ihres Handelns. «Wir wollen einen direkten Dialog mit denjenigen haben, welche die Politik bestimmen», erklärte ein Partner von DWF Labs gegenüber der «New York Times».
Nicht nur mit dubiosen Krypto-Währungen bestechen die Ölscheichs den US-Präsidenten. Ein mit viel Pomp inszeniertes Turnier im Trump’schen Golf Resort Doral in Florida wurde von den Saudis finanziert. Diese sorgten zudem noch dafür, dass ihre Gäste in Trumps Luxus-Club Mar-a-Lago nächtigten. Dabei boten sich Gelegenheiten, für weitere Geschäfte, befanden sich unter ihnen etwa Yasir al-Rumayyan, der den 925-Milliarden-Dollar Staatsfonds der Saudis verwaltet. In mehreren Golfstaaten sind zudem neue Trump-Hotels geplant.
Nicht nur die Ölscheichs wollen sich die Gunst des US-Präsidenten via Kryptos erkaufen. Auch Justin Sun, ein chinesischer Krypto-Unternehmer – ja, der mit der 6-Millionen-Dollar-Banane – hat für mindestens 75 Millionen Dollar in World Liberty Financial investiert. Die US-Börsenaufsicht, das SEC, hat daraufhin seine Ermittlungen gegen ihn eingestellt.
Auf die gleiche Art und Weise hat sich auch die Krypto-Börse Binance freigekauft. Weil sie ihre Dienste auch Terroristen und Drogenhändlern angeboten hatte, sah sie sich mit einer Rekord-Busse in der Höhe von 4, 3 Milliarden Dollar konfrontiert.
Der Luxus-Jumbo-Jet, den Trump geschenkt bekommen soll, ist der bisherige Höhepunkt der Bestechungs-Orgie. Die Katarer sind dabei gezielt vorgegangen. Schon in seiner ersten Amtszeit hat sich der US-Präsident darüber beklagt, dass die beiden einheimischen Air-Force-One-Maschinen veraltet seien. Der Bau eines neuen Modells hat sich jedoch verzögert.
Das Angebot aus dem Persischen Golf nimmt Trump daher freudig und ohne mit der Wimper zu zucken an. Auf den sozialen Medien postete er am Sonntagabend: «Das Verteidigungsministerium erhält kostenlos einen 747-Jet, der eine bereits 30-jährige Maschine ersetzen soll. Die Transaktion ist öffentlich und transparent. Nur die unehrlichen Demokraten bestehen darauf, dass wir Steuergelder für den Jet verwenden. Die Demokraten sind Weltklasse-Losers!»
Natürlich ist das Geschenk der Katarer nicht nur offene Korruption, es verstösst auch gegen die amerikanische Verfassung. Deshalb soll ein Trick zur Anwendung kommen: Der Jumbo wird nicht dem Präsidenten direkt, sondern der Trump Library geschenkt, also derjenigen Organisation, die nach seiner Amtszeit eine Denkstätte für ihn einrichtet.
Bereits in der Library von Ronald Reagan steht eine Air Force One, allerdings eine, die nicht mehr flugtüchtig ist. Der Luxus-Jet, den Trump von den Katarern erhalten soll, ist jedoch erst zehn Jahre alt. Der US-Präsident will ihn daher nach seiner Amtszeit weiter privat verwenden, denn sein aktueller Privatjet ist bloss eine Boeing 757, die bereits mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat.
Mit dem Katar-Jet könnte Trump den Bogen allerdings überspannt haben. Nicht nur die Demokraten verurteilen diesen offenen Akt der Korruption. Auch aus dem eigenen Lager meldet sich Kritik. So zeigt sich die rechtsextreme Influencerin Laura Loomer, eigentlich ein Trump-Groupie, empört. Dieses 400-Millionen-Dollar-Geschenk von «Jihadisten in Anzügen» sei «ein Schandfleck für die Regierung, sollte es denn zustande kommen», postete sie.
Auch die konservativen Meinungsmacher beim «Wall Street Journal» sparen nicht mit Kritik. «Mr. Trump hat seinerzeit Hunter Biden heftig kritisiert, weil er sich für Zugang zu seinem Vater hat entlöhnen lassen», heisst es in einem redaktionellen Kommentar. «(…) Wir haben diese politische Abzockerei verurteilt, genau wie viele Republikaner. Das Trump-Krypto-Business ist ein Unfall, der darauf wartet, zu passieren.»
Es ist unwahrscheinlich, dass Trump sich von dieser Kritik beeindrucken lässt. Scham und Ethik kennt er nicht. Die Historikerin Anne Applebaum spricht daher im «Atlantic» von einem Paradigmawechsel:
„Es ist an der Zeit, den Sumpf in Washington, D.C., trocken zu legen - deshalb schlage ich ein Paket von Ethikreformen vor, um unsere Regierung wieder ehrlich zu machen.“
Man fragt sich, was es noch braucht, bis in den USA endlich landesweite - hoffentlich friedliche - Massenproteste gegen Korruption, Inkompetenz und Gesetzesverstösse der Regierung beginnen?
Da lässt er sich natürlich von den meistbietenden Kaufen.
Make Kleptokratie great in America.
The greatest ever seen.
Fantastic!