Über 80 Prozent der 500'000 Einwohner von Malta haben mindestens eine erste Impfdosis erhalten, 78 Prozent sind bereits vollständig geimpft.
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Unter den Geimpften sind auch zwei Drittel der 12- bis 15-Jährigen Kinder, die Ende Juni von der Regierung persönliche Einladungen zur Impfung erhalten haben. «Jugendliche können dank der Impfung dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit auf ihre Freunde, jüngere Kinder und Babys, Familienangehörige und andere Personen zu stoppen», sagte der maltesische Verband der Kinderärzte.
Trotz der erfolgreichen Impfkampagne kämpft Malta mit einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am Montag wurden 179 Neuansteckungen gemeldet, so viele wie seit Ende März nicht mehr. Damals erlebte Malta die bisher stärkste Infektionswelle – es steckten sich in etwa so viele Personen an, wie in der Schweiz Anfang November.
In den letzten Wochen hatte Malta kaum mehr Fälle verzeichnet – Ende Juni dann sogar tageweise gar keine mehr.
In den letzten Tagen begannen die Fallzahlen wieder exponentiell zu steigen. Rund 90 Prozent der Infektionen betreffen laut dem maltesischen Gesundheitsminister Christopher Fearne ungeimpfte Menschen. Die meisten Infektionen konnten auf Reisende aus dem Ausland zurückgeführt werden – darunter vor allem Studierende, die in Malta bei einem Sprachaufenthalt ihr Englisch verbessern wollen.
Ab Mittwoch gelten daher neue Regeln: Einreisen kann nur noch, wer vollständig geimpft ist. Kinder müssen einen negativen Test vorlegen. Das Schweizer Impfzertifikat ist dabei gültig – für Genesene bleibt die Grenze allerdings zu, selbst wenn diese eine einzelne Impfdosis erhalten haben. Für eine Einreise müssen sie zwingend eine zweite Impfdosis nachweisen können. Damit ist Malta eines der ersten Länder, dass Geimpften vorbehalten bleibt und nicht mehr «nur» einen negativen Test akzeptiert.
Ausserdem bleiben alle Sprachschulen für internationale Studierende vorerst geschlossen.
Wie in vielen anderen Ländern mit steigenden Fallzahlen zeigt sich auch in Malta: Auf die Auslastung in den Spitälern haben die Neuansteckungen bisher kaum Einfluss. Letzte Woche meldete das Gesundheitsamt drei Patienten, die wegen Covid-19 hospitalisiert sind, darunter ein 19-jähriger Sprachschüler. Alle drei Patienten seien aus dem Ausland und ungeimpft.
Auch Todesfälle gibt es kaum noch seit Frühling. «Ein Zeichen, dass der Impfstoff eindeutig wirkt», sagte Fearne dazu.