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Corona: In Malta sind 80 Prozent geimpft, doch die Fallzahlen steigen

Valletta in Malta
Malta lockt Studis aus ganz Europa her, um Englisch zu lernen – leider haben in den vergangenen Wochen viele davon die Delta-Variante eingeschleppt. Im Bild: Das Fischerdorf Marsaxlokk im Süden der Hauptstadt Valletta. Bild: shutterstock

In Malta sind 80 Prozent geimpft – darum explodieren die Fallzahlen trotzdem

Die Mittelmeerinsel Malta vermeldet rekordhohe Fallzahlen und das obwohl die Impfkampagne erfolgreicher verläuft als in vielen anderen europäischen Ländern. Jetzt schliesst Malta für Ungeimpfte die Grenze.
12.07.2021, 16:2814.07.2021, 06:13
Lea Senn
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Impffortschritt

Über 80 Prozent der 500'000 Einwohner von Malta haben mindestens eine erste Impfdosis erhalten, 78 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

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Unter den Geimpften sind auch zwei Drittel der 12- bis 15-Jährigen Kinder, die Ende Juni von der Regierung persönliche Einladungen zur Impfung erhalten haben. «Jugendliche können dank der Impfung dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit auf ihre Freunde, jüngere Kinder und Babys, Familienangehörige und andere Personen zu stoppen», sagte der maltesische Verband der Kinderärzte.

Fallzahlen

Trotz der erfolgreichen Impfkampagne kämpft Malta mit einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am Montag wurden 179 Neuansteckungen gemeldet, so viele wie seit Ende März nicht mehr. Damals erlebte Malta die bisher stärkste Infektionswelle – es steckten sich in etwa so viele Personen an, wie in der Schweiz Anfang November.

In den letzten Wochen hatte Malta kaum mehr Fälle verzeichnet – Ende Juni dann sogar tageweise gar keine mehr.

In den letzten Tagen begannen die Fallzahlen wieder exponentiell zu steigen. Rund 90 Prozent der Infektionen betreffen laut dem maltesischen Gesundheitsminister Christopher Fearne ungeimpfte Menschen. Die meisten Infektionen konnten auf Reisende aus dem Ausland zurückgeführt werden – darunter vor allem Studierende, die in Malta bei einem Sprachaufenthalt ihr Englisch verbessern wollen.

Reaktion der Regierung

Ab Mittwoch gelten daher neue Regeln: Einreisen kann nur noch, wer vollständig geimpft ist. Kinder müssen einen negativen Test vorlegen. Das Schweizer Impfzertifikat ist dabei gültig – für Genesene bleibt die Grenze allerdings zu, selbst wenn diese eine einzelne Impfdosis erhalten haben. Für eine Einreise müssen sie zwingend eine zweite Impfdosis nachweisen können. Damit ist Malta eines der ersten Länder, dass Geimpften vorbehalten bleibt und nicht mehr «nur» einen negativen Test akzeptiert.

Ausserdem bleiben alle Sprachschulen für internationale Studierende vorerst geschlossen.

Junge Leute feiern in Malta den Sommer
Malta in einem Sommer vor der Pandemie: Junge Menschen kommen in Scharen auf die Insel, um Englisch zu lernen und das Meer zu geniessen. Bild: shutterstock

Hospitalisierungen und Todesfälle

Wie in vielen anderen Ländern mit steigenden Fallzahlen zeigt sich auch in Malta: Auf die Auslastung in den Spitälern haben die Neuansteckungen bisher kaum Einfluss. Letzte Woche meldete das Gesundheitsamt drei Patienten, die wegen Covid-19 hospitalisiert sind, darunter ein 19-jähriger Sprachschüler. Alle drei Patienten seien aus dem Ausland und ungeimpft.

Auch Todesfälle gibt es kaum noch seit Frühling. «Ein Zeichen, dass der Impfstoff eindeutig wirkt», sagte Fearne dazu.

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161 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fondue
12.07.2021 16:39registriert Januar 2015
Alle Länder sollten nachziehen. Bravo Malta👏🏽
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stookie
12.07.2021 16:36registriert Oktober 2014
Spannend. Wie war das nochmal das die Impfung nix bringt?
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Robi14
12.07.2021 16:34registriert Januar 2017
Richtig so!
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