Oban
Man hat das Gefühl keiner hat was gelernt und jeder denkt nur an sich.
Die Forderung des Detailhandels nach einem Ende der Maskenpflicht, das Verbot von Herbiziden für Hobbygärtner und der Kampf gegen pädophile Lehrer: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:
Der Verband der Detailhändler Swiss Retail Federation fordert laut «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» ab August eine Ende der Maskenpflicht beim Einkauf in der Migros, im Coop und in anderen Läden. Bis dahin sollten alle Erwachsenen in der Schweiz die Möglichkeit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Aus Gründen der Verhältnismässigkeit sollte die Maskenpflicht daher abgeschafft werden. Eine Verlängerung der Pflicht, in den Läden eine Maske zu tragen, wäre wie eine Schikane für die Kundschaft und für die Mitarbeitenden. Ferner zeigten Studien, dass das Risiko einer Ansteckung in den Läden auch ohne Maske sehr klein sei.
Der Bund will auf Anfang 2023 strengere Zulassungskriterien für Pflanzenschutzmittel einführen, die Privatpersonen in Gärten, Parks und Freizeitanlagen verwenden. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, geht dies aus dem «Verordnungspaket Umwelt Frühling 2022» hervor, das bis vor kurzem in der Vernehmlassung war. Kommt die Revision wie geplant, dürfen Hobbygärtner unter anderem keine Herbizide und andere Pflanzenschutzmittel mehr einsetzen, die das Hormonsystem stören. Auch Produkte, die für Wassertiere giftig sind, wären verboten. Das Bundesamt für Umwelt schätzt, dass 65 Prozent aller heute privat eingesetzten Produkte zurückgezogen werden müssten.
Bundesrätin Viola Amherd hat bei der Beschaffung von Kampfflugzeugen des Typs F-35 stets betont, die Preise seien verbindlich. Wie Recherchen des «SonntagsBlicks» und der «SonntagsZeitung» zeigen, lassen Unterlagen des US-Verteidigungsministerium jedoch Zweifel an dieser Darstellung aufkommen. Die Wortwahl in den USA unterscheide sich deutlich von jener in der Schweiz. Bei den Amerikanern sei nicht von verbindlichen Preisen, sondern von Schätzungen auf der Grundlage der besten verfügbaren Daten die Rede. Das Bundesamt für Rüstung rechnet jedoch nicht mit bösen Überraschungen. Würden die Kosten überschritten, fordere der amerikanische Staat zugunsten der Schweiz beim Hersteller Lockheed Martin verbindliche Preise ein.
Der Kampf gegen das Coronavirus ist landesweit ins Stocken geraten. Obwohl reichlich Impfstoff vorhanden ist. Besonders tief ist die Impfrate in dieser heiklen Phase neben Kindern und jungen Erwachsenen vor allem bei sozial tieferen Schichten. Nun bestätigen aktuelle Spitalzahlen aus dem Kanton St.Gallen, dass besonders die Migrationsbevölkerung betroffen ist. So lag der Ausländeranteil – im Gesamtkanton beträgt er 24 Prozent – auf Intensivstationen bei 38,6 Prozent. Für die Bevölkerung mit Migrationshintergrund war demnach das Risiko, besonders schwer an Corona zu erkranken, höher als für andere Schweizerinnen und Schweizer. Für den Fortschritt der Impfkampagne ist die gegenwärtige Phase entscheidend, glaubt Adrian Kammer, Kampagnenleiter beim BAG. «Deshalb sind soziale Medien ein wichtiger Kanal, um fremdsprachige Menschen in der Schweiz zu erreichen. Die Migrationsorganisationen intensivieren die BAG-Kampagne daher auf Facebook, während die Kantone die Impfbotschaften über WhatsApp-Gruppen verbreiten», sagt Kammer zu SonntagsBlick.
Im Darknet und auf dem Messenger-Dienst Telegram werden gefälschte Covid-19-Zertifikate und PCR-Testbescheinigungen angeboten. Die Staatsanwaltschaft Zürich hat laut «NZZ am Sonntag» eine Untersuchung gestartet. Demnach handelt es sich um Urkunden-Delikte, je nach Konstellation auch um Vermögens- und weitere Delikte, die von Amtes wegen verfolgt werden müssen. Fälschungen sind unter anderem am Zürcher Flughafen entdeckt worden. Die Zahl solcher Delikte am Flughafen lasse sich jedoch an zwei Händen abzählen, sagte eine gut informierte Person der Zeitung. Wer Covid-19-Zertifikaten fälsche oder solcher Dokumente verwende, müsse mit einer Strafanzeige an die Untersuchungsbehörden rechnen.
Vor dem Hintergrund der Einführung eines Mindeststeuersatzes von 15 Prozent auf Unternehmensgewinne weltweit hat der «SonntagsBlick» die Situation in Deutschland, Frankreich und der Schweiz unter die Lupe genommen. Demnach liefern viele Schweizer Grosskonzerne gleich viel oder gar mehr Ertragssteuern ab als mancher multinationale Konzern. Nestlé zum Beispiel habe in den Geschäftsjahren 2016 bis 2020 einen Vorsteuergewinn von durchschnittlich 12,8 Milliarden Franken erwirtschaftet. Die Gewinnsteuerquote betrage rund 27 Prozent. Beim französischen Pharmakonzern Sanofi seien es nur 17 Prozent und beim Autohersteller PSA Groupe 22 Prozent. Auf die gleiche Quote brächten es der Konsumgüterhersteller Henkel und die Deutsche Telekom.
Die Schweiz verstärkt ihren Kampf gegen pädophile Lehrer. Das spiegelt sich laut «NZZ am Sonntag» in der wachsenden Nachfrage nach Sonderprivatauszügen. Vor allem Schulen und Kitas haben einen Bedarf für solche Auszüge, in dem Berufs-, Tätigkeits- und Kontakt-Verbote im Zusammenhang mit Minderjährigen aufgelistet sind. Waren es 2015 nach der Einführung des Sonderprivatauszuges noch 17'000 Bestellungen jährlich, so fragten die Schulen und Kitas in den letzten beiden Jahren je knapp 80'000 Auszüge nach. Allerdings gibt es beim Kampf gegen pädophile Lehrer immer noch Lücken im System. Von einer Mehrheit der Kantone lägen noch immer keine Einträge vor.
Nur 8 Prozent aller Sportverbände in der Schweiz werden von einer Frau geführt. Sportministerin Viola Amherd will dies laut «NZZ am Sonntag» ändern. Die Mitte-Bundesrätin verlange eine Frauenquote im Sport, die sich an den Richtwerten der bundesnahen Unternehmen orientiere. Demnach sollten bis 2024 in den Spitzen der Verbände mindestens 40 Prozent der Posten mit Frauen besetzt sein. Amherd ist zudem bereit, dabei auch mit finanziellen Mitteln nachzuhelfen. Sie droht renitenten Verbänden mit Abstrichen bei den Subventionen, die der Bund über Swiss Olympic auszahlt. (sda)