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Coronavirus

Corona: Impfung bei Risikogruppe Ü60 zeigt in Israel Wirkung

An ultra-Orthodox Jewish man receives a Pfizer-BioNTech coronavirus vaccine at a COVID-19 vaccination center in the West Bank Jewish settlement of Givat Zeev, near Jerusalem, Monday, Feb. 1, 2021. (AP ...
In Israel lassen erste Zahlen der Neuinfektionen bei Personen, welche die zweite Impfdosis erhielten, hoffen.Bild: keystone

«Die Magie hat begonnen»: Diese Kurven aus Israel zeigen, was die Impfung bewirken kann

In Israel hat rund 20 Prozent der Bevölkerung bereits die zweite Impfdosis erhalten. Jetzt zeigen sich konkrete Auswirkungen – und die lassen hoffen.
02.02.2021, 19:0809.03.2021, 10:28
Reto Fehr
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Am 20. Dezember 2020 fiel in Israel der Impf-Start. Seither wurden von den rund neun Millionen Einwohnern bereits fast fünf Millionen Menschen mit einer ersten Impfdosis geimpft. Rund 20 Prozent (ca. 1,8 Millionen) der Israelis haben sogar bereits die zweite Impfung erhalten. Während in Israel von 100 Personen über 50 eine Impfung verabreicht wurde, sind es in der Schweiz deren 3.

Noch besser sieht es aus, wenn man auf die geimpften Altersgruppen schaut. In Israel wurden die über 60-Jährigen bevorzugt behandelt. Darum erhielten bei den älteren Personen je nach Altersgruppe zwischen 63 und 82 Prozent bereits eine zweite Impfdosis – und damit nach rund 12 Tagen den maximalen Schutz gegen das Coronavirus.

Jetzt, rund anderthalb Monate nach Impfbeginn, gibt es einige erfreuliche Entwicklungen und Erkenntnisse. So erfreulich, dass Eran Segal, Wissenschaftler am Weizmann Institute, twitterte: «Wir sagen es noch vorsichtig, aber die Magie hat begonnen.»

Was gemäss Segal in den letzten Tagen in Israel passiert ist: Die Neuinfektionen bei den über 60-Jährigen sanken in den letzten 14 Tagen um 35 Prozent, die Hospitalisationen gingen um 30 Prozent zurück und die Anzahl der Schwerkranken in dieser Altersgruppe reduzierte sich um rund 20 Prozent.

Auffallend ist dabei vor allem der Unterschied zur Gruppe der 40- bis 60-Jährigen. Auch da gehen die Zahlen zurück, aber längst nicht so stark wie bei der Gruppe der Ü60.

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Deutlich schnellere Abnahme als noch im zweiten Lockdown

Segal und fünf weitere Experten verglichen auch die Daten des zweiten und dritten Lockdowns in Israel miteinander. Dabei zeigte sich, dass die Abnahme der Ü60-Altersgruppe im Oktober noch praktisch im Gleichschritt mit den 40- bis 60-Jährgen ging:

Entwicklung in Israel nach dem 2. Lockdown im Herbst 2020

Entwicklung in Israel nach dem 2. Lockdown im Oktober 2020
A) Wöchentliche Neuinfektionen, B) Wöchentliche Hospitalisationen, C) Wöchentlich mittel- oder schwere Hospitalisationen, D) Wöchentlich schwere Hospitalisationen.Bild: twitter/segal_eran

Dies lässt die Wissenschaftler vermuten, dass vor allem die Impfung die fallenden Zahlen in dieser Altersgruppe verursacht und nicht der harte Lockdown, welcher in Israel um fünf Tage bis zum 5. Februar verlängert wurde. Detailliert konnte dies noch nicht untersucht werden, aber erste Anzeichen lassen hoffen.

Die Wissenschaftler um Eran Segal haben ein weiteres Indiz, dass die Impfung in Israel seine Wirkung entfaltet. Sie untersuchten einzelne Städte: Dort, wo früher geimpft wurde, sinken die Zahlen der Ü60-Altersgruppe aktuell früher und deutlicher, als noch im zweiten Lockdown im Herbst.

Letzte Woche publizierte das israelische Gesundheitsministerium Zahlen zu Neuinfektionen bei den vollständig Geimpften. Von den damals fast 750'000 über 60-Jährigen erkrankten eine Woche nach der 2. Impfung noch 317 Personen an Covid-19, das sind 0,04 Prozent. Geimpfte, die sich mit Corona infizierten, mussten nur in 16 Fällen (0,002 Prozent) mit einem schweren Verlauf ins Spital eingeliefert werden.

Neuinfektionen sinken endlich

Bereits nach der ersten Impfung zeigte sich, dass die Positivitätsrate bei den über 60-Jährigen deutlich sank. Die neuesten Zahlen zeigen, in welche Richtung es gehen kann, wenn ein grosser Teil einer Bevölkerung geimpft ist.

Eine Richtung, die sich nun auch bei den Neuinfektionen im 7-Tagesschnitt abzeichnet. Die Zahlen sind zwar immer noch hoch, doch die Kurve zeigt abwärts. Im Moment sogar ziemlich steil.

Ob sich die ersten positiven Anzeichen auch in den nächsten Tagen bestätigen, ist noch offen. Denn auch in den Niederlanden oder Schweden sinken die Neuinfektionen momentan wieder – trotz deutlich tieferen Impfzahlen und weniger drastischen Massnahmen.

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Locutus70
02.02.2021 20:28registriert September 2018
Vor wenigen Tagen war hier zu lesen, das der bisher nicht eingetretene Erfolg an den bösen orthodoxen Juden liegt - zwei Tage später nun diese Jubelmeldung.
Warten wir es halt einfach mal ab ^^
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dmark
02.02.2021 21:20registriert Juli 2016
Naja, sollte sich da keine Veränderungen zeigen, dann wäre das ganze Impfen ja auch umsonst gewesen. Irgend wann muss sich da ja etwas abbilden, bzw. verändern. Warten wir es ab, wie die Entwicklung weiter geht.
Oder wie man es in dieser Pandemie gerne sagt - wir beobachten das mal...
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Balfur
02.02.2021 20:53registriert April 2017
Wäre es nicht sinnvoller die Anzahl schwerer Verläufe ins Verhältnis der Erkrankten zu setzen? Da wären wir bei 5% (16 von 317). Wäre spannend zu wissen, wie das aussieht im Vergleich zur Zeit vor der Impfung.
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