International
Deutschland

Deutschland: AfD-Chef Chrupalla wütet gegen Meloni und Le Pen

AfD-Chef Chrupalla wütet gegen Meloni und Le Pen

Die ID-Fraktion im EU-Parlament möchte nicht mehr mit der AfD arbeiten. Deren Vorsitzender greift daraufhin die Ex-Partner an.
24.05.2024, 20:25
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Nach dem Rauswurf der deutschen AfD aus der rechten ID-Fraktion im Europaparlament hat Parteichef Tino Chrupalla die bisherigen Partner aus Italien und Frankreich scharf kritisiert. Er verbitte sich jede Einmischung der Parteien von Marine Le Pen und Giorgia Meloni, sagte er am Freitagabend beim Landesparteitag im sächsischen Glauchau.

01.07.2023, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Tino Chrupalla, Bundessprecher der AfD, spricht auf einer AfD-Kundgebung unter dem Motto
Tino Chrupalla ist nicht zufrieden.Bild: keystone

Meloni stehe als Ministerpräsidentin in Italien für mehr Migration und mehr Waffen im Krieg in der Ukraine. «Diese Melonisierung wird es mit uns nicht geben.» Seine Partei werde sich nicht verbiegen, um für andere ansehnlicher zu werden. «Für uns stehen immer die deutschen Interessen an erster Stelle.»

Die ID-Fraktion hatte am Donnerstag mit sofortiger Wirkung alle neun AfD-Europaabgeordneten ausgeschlossen. In der Entscheidung wurde unter anderem verwiesen auf eine «Reihe von Vorfällen, an denen Herr Maximilian Krah und damit auch die deutsche Delegation der Gruppe beteiligt waren». Diese hätten dem Ruf der Gruppe geschadet. Zuvor hatten unter anderem Äusserungen Krahs zur SS für scharfe Kritik gesorgt.

Chrupalla: Ein «kleines Krischen»

Krah stammt aus Sachsen und ist Spitzenkandidat der AfD bei der Europawahl Anfang Juni. Angesichts der massiven Querelen tritt er aber nicht mehr im Wahlkampf auf. Krah habe sich zum Wohl der Partei aus dem Wahlkampf zurückgezogen, sagte Chrupalla in Glauchau. «Dafür danke ich Maximilian Krah.» Die Turbulenzen spielte er herunter: Die Partei habe schon viele Krisen bestanden, dies sei ein «kleines Krischen».

Auf ihrem Landesparteitag will die sächsische AfD bis Sonntag einen neuen Landesvorstand wählen und ein Wahlprogramm für die Landtagswahl im September verabschieden. Zum Auftakt mahnte Landeschef Jörg Urban die Delegierten, Diskussionen über die Querelen um Krah zu unterlassen. «Dieser Parteitag ist das falsche Podium, um hier Diskussionen über die Kampagne gegen unseren Spitzenkandidaten zur Europawahl zu führen, und auch nicht geeignet dafür, um die Bundespartei und ihren Umgang mit diesen Herausforderungen zu besprechen.»

Der AfD-Landesverband wird vom Landesverfassungsschutz als «gesichert rechtsextremistische Bestrebung» angesehen. (t-online, dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
33 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
flausch
24.05.2024 20:54registriert Februar 2017
"Seine Partei werde sich nicht verbiegen, um für andere ansehnlicher zu werden. «Für uns stehen immer die deutschen Interessen an erster Stelle.»"

Genau darum arbeiten sie ja auch so eng mit Moskau und Peking zusammen oder?
17210
Melden
Zum Kommentar
avatar
James McNew
24.05.2024 20:40registriert Februar 2014
Die nationale Internationale kann ja per Definition nicht funktionieren…
825
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nocciolo
24.05.2024 21:33registriert November 2014
Schlussendlich wird es wieder zu einem Weltkrieg kommen, sollten die Rechten über all in Europa an die Macht kommen.
6825
Melden
Zum Kommentar
33
Frachtschiff sinkt nach Huthi-Angriff im Roten Meer

Nach einem Angriff durch die jemenitische Huthi-Miliz droht im Roten Meer der Untergang eines Handelsschiffes. Nach der Evakuierung der Besatzung treibe das Schiff unbemannt vor der Küste Dschibutis und sinke, teilte die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO am Samstag mit. Schon Anfang März war ein schwerbeschädigtes Frachtschiff nach einem Huthi-Angriff untergegangen.

Zur Story