In Österreich ist ein junger Mann verurteilt worden, weil er vergangenen Sommer in Bad Ischl den Hitlergruss gezeigt und eine rassistische Version des Hits «L'Amour toujours» gesungen hatte. Ein ähnlicher Fall in Sylt sorgte während Pfingsten für öffentliches Aufsehen.
Das Landgericht in Wels befand den 25-Jährigen wegen des Verstosses gegen das NS-Verbotsgesetz schuldig und verhängte eine viermonatige Bewährungsstrafe.
Zeuginnen sagten im Prozess aus, dass der Mann und zwei weitere Angeklagte in einer Nacht im vergangenen Juli in Bad Ischl «Ausländer raus» zur Melodie des Lieds von Gigi D’Agostino gesungen hätten, «Sieg Heil» gerufen und den Arm wie zum Hitlergruss gehoben hätten. Der 25-Jährige und ein 19 Jahre alter Mitangeklagter gestanden den Vorfall.
Der Jüngere wurde nicht verurteilt. Stattdessen muss er an einer Führung im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen teilnehmen, ordnete die Richterin an. Auch der 25-Jährige muss das KZ als Teil seiner Verurteilung besuchen. Eine ebenfalls angeklagte Jugendliche wurde freigesprochen. Die 16-Jährige hatte rechtsextreme Parolen oder Gesten bestritten.
Bad Ischl, eine Ort östlich von Salzburg, ist dieses Jahr eine der drei Europäischen Kulturhauptstädte. Die Stadt legt den Fokus dabei unter anderem auf Erinnerungskultur. (sda/dpa)