International
Schweden

Schwedischer Abgeordneter singt «Ausländer raus» – legt Mandat nieder

Schwedischer Abgeordneter singt «Ausländer raus» – legt Mandat nieder

10.06.2024, 17:5610.06.2024, 17:56
Mehr «International»

Ein schwedischer Abgeordneter der rechtspopulistischen Schwedendemokraten hat sein Mandat niedergelegt, nachdem er bei einer EU-Wahlparty «Ausländer raus» gesungen hatte. Das teilte die Partei nach Angaben der Nachrichtenagentur TT am Montag mit. Der schwedische Parlamentarier David Lång hatte bei der Veranstaltung am Sonntagabend zu dem Party-Hit «L’amour toujours» den migrationsfeindlichen Text gesungen. Das ist auf einer Tonaufnahme der schwedischen Zeitung «Expressen» zu hören.

In jüngster Zeit gab es immer wieder Vorfälle, bei denen rassistische Parolen zu dem Eurodance-Lied von Gigi D'Agostino gesungen wurden. In Deutschland sorgte unter anderem ein Video für Aufsehen, das junge Menschen in einem Lokal auf Sylt zeigt, die zu diesem Lied «Deutschland den Deutschen, Ausländer raus» grölen.

Auf der Tonaufnahme von der Wahlparty der Schwedendemokraten nach der EU-Wahl ist im Hintergrund «L’amour toujours» zu hören, während der «Expressen»-Reporter einen Abgeordneten der Partei interviewt. Das Interview wird dadurch abgebrochen, dass David Lång «Ausländer raus, Ausländer raus» singt. Danach ist zu hören, wie Lång sagt «Oh shit» und fragt, ob der Reporter das aufgenommen habe.

Die Fraktionsvorsitzende der Schwedendemokraten, Linda Lindberg, sagte laut einer Mitteilung der Partei, sie habe Lång gebeten, sein Mandat niederzulegen. Dieser sagte demnach, er habe das Lied in den sozialen Medien aufgeschnappt. «Jetzt verstehe ich, dass der Text in einem Kontext gesungen wurde, über den ich bisher keine detaillierten Kenntnisse hatte», sagte Lang laut der Mitteilung. Es tue ihm leid, falls er jemanden beleidigt habe. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Nye Gus
10.06.2024 19:45registriert November 2018
ich glaube dem mann. bei „ausländer raus“ ist irgendein kontext tatsächlich schwierig erkennbar. ich denke, das wäre ein ganz fähiger politiker.
362
Melden
Zum Kommentar
avatar
Der Micha
10.06.2024 20:42registriert Februar 2021
"Jetzt verstehe ich, dass der Text in einem Kontext gesungen wurde, über den ich bisher keine detaillierten Kenntnisse hatte"

Die Rechten hatten schon mal bessere Ausreden. Es wird extrem peinlich.
212
Melden
Zum Kommentar
8
Offenbar mehr als 30 Menschen wegen Charlie-Kirk-Posts entlassen
Die Debatte um den Tod von Charlie Kirk hat für manche Menschen berufliche Folgen. Offenbar wurden zahlreiche US-Amerikaner entlassen, weil sie etwas über den rechten Influencer gepostet hatten.
Mehr als 30 Menschen in den USA sind nach Angaben des US-Senders NPR wegen Äusserungen in sozialen Netzwerken zum gewaltsamen Tod des rechten Aktivisten Charlie Kirk entlassen, suspendiert oder dienstrechtlich überprüft worden. Besonders betroffen sind demnach Lehrerinnen und Lehrer, die sich nach Kirks Ermordung kritisch oder abfällig über seine politische Rolle geäussert hatten – darunter auch mit sarkastischen oder bitteren Kommentaren, die keine direkte Gewaltverherrlichung enthielten.
Zur Story