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Energie

EU: Emissionsrückgang von 19 Prozent – erneuerbare Energie auf Rekordwert

ARCHIV - 16.09.2023, Brandenburg, Jacobsdorf: Zwischen vielen Windenergieanlagen ist die Baustelle f
Wind- und Solarenergie erzeugten 2023 zusammen einen Rekordanteil von 27 Prozent des EU-Stroms: eine Windenergieanlage in Brandenburg, Deutschland.Bild: keystone

«Monumentaler Wandel»: Emissionsrückgang von 19 Prozent in der EU

Die Emissionen im Energiesektor in der EU sind einer Analyse zufolge in der Europäischen Union im vergangenen Jahr so stark zurückgegangen wie noch nie.
07.02.2024, 00:56
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Der Emissionsrückgang um 19 Prozent sei zum einen auf den starken Einbruch bei der Stromerzeugung aus Kohle und Gas zurückzuführen, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Denkfabrik Ember hervorgeht. Demnach sei die Stromgewinnung aus Kohle um 26 Prozent und aus Gas um 15 Prozent zurückgegangen, die Erzeugung aus fossilen Energien mache damit erstmals weniger als ein Drittel des EU-Stroms aus. Zudem sei die Stromnachfrage gesunken.

Wind- und Solarenergie nahmen den Angaben nach weiter zu. Zusammen erzeugten sie der Analyse zufolge 2023 einen Rekordanteil von 27 Prozent des EU-Stroms – zum ersten Mal mehr als ein Viertel. Windenergie erzeugte der Analyse zufolge 18 Prozent des EU-Stroms, das entspreche 475 Terawattstunden und dem gesamten Strombedarf Frankreichs. Zum ersten Mal machte demnach Windkraft mehr aus als Gas (17 Prozent). Insgesamt stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der EU-Stromerzeugung demnach auf einen Rekordwert von 44 Prozent.

«Monumentaler Wandel»

«Der EU-Energiesektor befindet sich mitten in einem monumentalen Wandel», sagte Expertin Sarah Brown von Ember. «Fossile Brennstoffe spielen eine geringere Rolle als je zuvor, da ein System mit Wind und Sonne als Rückgrat in Sicht ist.»

Daneben trug den Experten zufolge auch die sinkende Stromnachfrage zum Rückgang der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen bei. Es wird erwartet, dass sich dieser Nachfragerückgang in den kommenden Jahren nicht wiederholen wird, da die Elektrifizierung zunehme. «Mit der zunehmenden Elektrifizierung durch Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Elektrolyseure wird die EU in eine neue Ära steigender Stromnachfrage eintreten», sagte Dave Jones von Ember. «Die erneuerbaren Energien müssen mit diesem Nachfrageanstieg Schritt halten, um die für ein sicheres Klima erforderlichen Emissionssenkungen zu erreichen.» (sda/dpa)

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144 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Andi Weibel
07.02.2024 04:42registriert März 2018
Und in der Schweiz? Hier verhindert die SVP und ihre bürgerlichen Juniorpartner jeden Fortschritt in Sachen Wind- und Solarenergie. Der Hintergrund ist klar: Die Schweiz soll möglichst lange abhängig von fossiler Energie und damit von Putin bleiben.
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TRN
07.02.2024 06:26registriert Dezember 2021
Der Bericht heisst "European Electricity Review 2024". Entsprechend beziehen sich die Daten auf die Stromerzeugung. Es macht Sinn, den Bericht auf der Seite von ember.climate.org anzuschauen und ein bisschen in Kontext zu setzen. Sonne und Wind nehmen relativ gleichmässig zu. Kohle hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als halbiert. Gas hat zwar letztes Jahr abgenommen, lag aber deutlich über den Werten aus dem Jahr 2000. Die Stromnachfrage ist gegenüber 2021 um 10% gesunken. Es findet durchaus ein Shift von fossil zu erneuerbar statt, aber langsamer als die zahlen im Artikel suggerieren.
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FrancoL
07.02.2024 08:48registriert November 2015
Der Artikel zeigt auf in welcher Richtung sich die Stromproduktion in der EU betrifft. Hier im Artikel wird es zu einem Konkurrenzkampf zwischen Zahlen aus der Schweiz und der EU, das macht keinen Sinn. Sinn machen würde es diese Richtung weiter zu beherzigen und in die Erneuerbaren zu investieren um diesen Trend zu stärken. Auch würde es Sinn machen wo immer möglich Energie zu sparen, was ja auch ein Trend der Studie ist.
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