Am Samstag, 27. Januar ist die «Icon of the Seas» nach 900 Tagen Bauzeit in der finnischen Werft «Meyer Turku» und der anschliessenden Überfahrt in den Heimathafen in Miami – ebenfalls von dort aus – auf ihre Jungfernfahrt gestartet. Das Kreuzfahrtschiff bewegt nicht nur unglaublich viele Feriengäste, sondern auch die Gemüter vieler Klimaschützerinnen und Klimaschützer.
Hier erhältst du einen illustrierten Überblick:
Die «Icon of the Seas» ist gewaltig. Mit 365 Metern Länge, 20 Decks und einer Masse von über 250'000 GT (Gross-Tonnage, Masseinheit für Schiffe) ist sie rund fünfmal grösser als die Titanic. Sie bietet Platz für 7600 Passagiere, wovon 5600 Gäste sind. Damit ist sie Weltrekordhalterin und läuft ihrer Vorgängerin «Wonder of the Seas» (maximal 6988 Passagiere) den Rang ab. Übrigens: Wie alle anderen der fünf grössten Kreuzfahrtschiffe gehört auch die «Icon of the Seas» zur Reederei «Royal Caribbean International». Ihr Bau kostete rund zwei Milliarden Franken.
Auf der «Icon of the Seas» können sich die Passagiere in acht verschiedenen «Nachbarschaften» bewegen, wovon die spektakulärste vermutlich der riesige Wasserpark «Thrill Island» auf dem Oberdeck ist. Laut des Betreibers beherbergt dieser sechs Rekord-brechende Wasserrutschen. Weiterhin hat es auf dem ganzen Schiff sieben verschiedene Swimming- und neun Whirlpool-Landschaften. Für die Verpflegung der Gäste sorgen über 40 Restaurants und Bars. Weitere Highlights sind ein fast 17 Meter hoher Wasserfall und eine Eislaufbahn.
Der Meeresriese wird – wie aktuell etwa sechs Prozent aller Kreuzfahrtschiffe – mit verflüssigtem Erdgas (LNG) angetrieben. LNG ist ein fossiler Brennstoff, den die Schifffahrtindustrie als sauberere Alternative zu Schweröl anpreist. Tatsächlich stösst die «Icon of the Seas» zwar weniger CO2 aus, dafür kann es aber zu Methan-Emissionen kommen. Methan wirkt aufs Klima rund 80 Mal stärker als CO2 und ist laut dem Weltklimarat IPCC für rund ein Drittel der Erderwärmung verantwortlich. Deshalb kritisieren Umweltorganisationen die Reederei Royal Caribbean International. Diese entgegnet jedoch, die «Icon of the Seas» sei hinsichtlich der Treibhausgas-Emissionen sogar noch 24 Prozent effizienter, als von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation vorgeschrieben.
Die «Icon of the Seas» ist erst das erste Schiff aus einer neu entwickelten Schiffsklasse. Die «Star of the Seas» und ein noch namenloses Schwesterschiff befinden sich im Bau und werden voraussichtlich in den Jahren 2025 und 2026 seetüchtig sein. Auch diese beiden Schiffe werden mit LNG betrieben werden. Ebenso wie mehr als die Hälfte aller neu gebauten Kreuzfahrtschiffe.
Im Fachjargon nennt man diesen Haken "Anker"
Gruss
Chorche, nautischer Astronom und Hobbysegler
Bei einem Schiff nennt man das "Anker"!