Die Hoffnung auf eine weniger angespannte Versorgungslage hat den Preis für europäisches Erdgas am Montag etwas fallen lassen. Am Morgen sank der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas zeitweise auf 286 Euro je Megawattstunde.
Am Vormittag lag der Preis dann bei 300 Euro. Am Freitag war der TTF-Kontrakt noch mit rund 340 Euro gehandelt worden. Ausschlaggebend für die Preisabschläge zu Wochenbeginn dürften vage Entspannungssignale zur Versorgungslage sein. Trotz erheblich gedrosselter Liefermengen aus Russland nähert sich der Füllstand der deutschen Gasspeicher der 85-Prozent-Marke, die eigentlich erst Anfang Oktober erreicht werden soll.
Wie am Montag aus Daten der europäischen Gasspeicher-Betreiber hervorging, war für vergangenen Samstag ein Füllstand von 82,74 Prozent erwartet worden. «Die Speicher füllen sich schneller als vorgegeben», hatte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck dem «Spiegel» gesagt.
In den vergangenen Monaten ist der Erdgaspreis ungeachtet dessen stark gestiegen. Ende vergangenen Jahres hatte Erdgas etwa ein Drittel so viel gekostet wie aktuell. Hintergrund sind deutlich verringerte Liefermengen aus Russland. Die Abhängigkeit Europas und insbesondere Deutschlands von russischem Erdgas ist hoch. Seit dem Ukraine-Krieg werden grosse Anstrengungen unternommen, um die Abhängigkeit deutlich zu verringern. (sda/awp/dpa)