International
Frankreich

Sozialisten in Frankreich: Macron soll Land nicht länger blockieren

Sozialistin: Macron kann Land nicht viel länger blockieren

12.08.2024, 15:35
Mehr «International»

Nach dem Ende der Olympischen Spiele in Paris fordern die Sozialisten von Präsident Emmanuel Macron, rasch einen neuen Premierminister zu ernennen. «Er kann die Institutionen und das Land nicht viel länger auf diese Art blockieren», sagte die Sprecherin der Sozialisten, Chloé Ridel, im Sender France Inter.

Sie verwies darauf, dass bald der Haushalt für das kommende Jahr festgezurrt werden müsse.

Macron hatte angekündigt, erst frühestens nach den Olympischen Spielen, die am Sonntag endeten, einen neuen Regierungschef zu ernennen. «Es ist klar, dass wir bis Mitte August nicht in einer Situation sind, in der wir die Dinge ändern können, weil wir Unordnung schaffen würden», hatte der Staatschef gesagt.

Ridel verlangte nun, Macron müsse sich eingestehen, dass seine Politik von den Wählerinnen und Wählern abgestraft worden sei. Ein neuer Premier müsse aus den Reihen des Linksbündnisses stammen, das die Wahl überraschend gewonnen hatte.

Ridel betonte zudem, dass die Sozialisten ihre Rolle innerhalb dieser Allianz an der Seite von Grünen, Kommunisten und der Linkspartei La France Insoumise sähen.

Die geschäftsführende Regierungssprecherin Prisca Thevenot sprach sich im Sender Sud Radio hingegen wie schon Macron für eine Zusammenarbeit aller politischen Kräfte von den Sozialisten bis hin zu den Konservativen aus.

Auf die Länge der Regierungssuche angesprochen, mahnte sie, eine Koalition werde nicht in wenigen Tagen geschaffen, und versicherte, die jetzige geschäftsführende Regierung werde nicht ewig weiter machen.

Bei der Neuwahl der Nationalversammlung vor einem Monat war das Linksbündnis Nouveau Front Populaire überraschend vorn gelandet. Macrons Mitte-Kräfte sackten auf Platz zwei ab, das rechtsnationale Rassemblement National um Marine Le Pen kam auf Platz drei. Keines der Lager hat in der Nationalversammlung eine absolute Mehrheit. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Deutschland will keine Rüstungsgüter mehr aus der Schweiz
Ein Brief aus Deutschland schlägt hohe Wellen. Schweizer Unternehmen seien ausgeschlossen, sich für eine Beschaffung der Bundeswehr zu bewerben, heisst es darin.

Ein Schweizer Unternehmen will an einer grossen deutschen Ausschreibung von 100'000 stationären multispektralen Tarnausstattungen für die Bundeswehr teilnehmen. Der Haken: Die Produktionsstätte des Unternehmens müsse auf EU-Gebiet liegen, heisst es in der Ausschreibung.

Zur Story