Bei seiner Auftaktrede zum G20-Gipfel hat Indiens Premierminister Narendra Modi hinter einem Schild mit der Aufschrift «Bharat» gesessen. Das dürfte Spekulationen über eine Namensänderung des Landes weiter anheizen. «Bharat» ist ein altes Sanskrit-Wort für Indien, das beispielsweise in der Verfassung als Synonym verwendet und auch in der Bevölkerung häufig benutzt wird.
The Prime Minister of Bharat 🇮🇳 Global Leader PM Modi Ji ...! #G20India2023 pic.twitter.com/mEiKkBPFSC
— Abhishek Kumar Kushwaha (@TheAbhishek_IND) September 9, 2023
Manche radikale Hindus stören sich am amtlichen Landesnamen Indien. Sie argumentieren, dieser sei von den britischen Kolonialherren populär gemacht worden und deshalb ein Symbol der Sklaverei. «Bharat» hingegen war laut alten Hindu-Schriften der Name eines sagenhaften Königs, der auf dem Gebiet des heutigen Indiens gelebt haben soll.
Und Modis Regierung versucht derzeit, sich von der kolonialen Vergangenheit zu distanzieren und auf Nationalstolz zu setzen. Indisch zu sein, wird in dem mehrheitlich hinduistischen, aber multireligiösen Indien oft damit gleichgestellt, eben Hindu zu sein.
Vor dem Gipfel in der Hauptstadt Neu Delhi machte bereits eine Einladung für ein offizielles G20-Abendessen in dem Zusammenhang Schlagzeilen. Die Gastgeberin, Präsidentin Draupadi Murmu, wurde dort nicht als Präsidentin von Indien, sondern als «Präsidentin von Bharat» bezeichnet.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat in Indien der G20-Gipfel führender Industrie- und Schwellenländer begonnen. Die Afrikanische Union wird nach Angaben von Indiens Premierminister Narendra Modi als Mitglied in die G20 aufgenommen. Zum Auftakt des G20-Gipfels am Samstag in Neu Delhi sagte Modi, darauf habe sich die Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer verständigt.
In der Hauptstadt Neu Delhi begrüsste Premier Narendra Modi am Samstagvormittag (Ortszeit) unter anderen US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu den zweitägigen Beratungen.
Scholz trug nach seinem Jogging-Unfall weiterhin eine Augenklappe. Er war gegen 8.00 Uhr Ortszeit im Regierungs-Airbus «Konrad Adenauer» gelandet. Der Kanzler wird von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) begleitet.
In Vertretung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin kam Aussenminister Sergej Lawrow, der bei der Begrüssung kurz ins Stolpern geriet. Chinas Staatschef Xi Jinping lässt sich von Ministerpräsident Li Qiang vertreten.
Wegen Streits über eine klare Verurteilung des russischen Angriffskriegs war offen, ob die Staaten sich wie üblich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können. Der Westen sieht sich in den Verhandlungen einer Allianz aus China und Russland gegenüber.
Bei dem Gipfel unter dem Motto «One Earth, one Family, one Future» (Deutsch: «Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft») will Gastgeber Modi die Rolle des globalen Südens stärken. Weitere Themen sind der Klimaschutz und eine Reform der Weltbank.
Zur G20-Runde Gruppe gehören die Europäische Union und 19 der stärksten Volkswirtschaften der Welt. (leo/sda/dpa)
Schöner kann man die Absurdität des G20 Gipfels wohl kaum umschreiben. Ob jetzt eine Abschlusserklärung zustande kommt oder nicht ist eigentlich egal, bringen tut das eh nichts.
Dass in der Abschlusserklärung wegen dem Krieg keine Einigung gefunden werden kann, ist verständlich. Der Fokus der G20 ist Wirtschaftspolitik, für andere politische Themen gibt es die UNO und andere Gremien.
Schön find ich, dass Modi eine eher lokale Kleidung trägt. Die ewige gleichen langweiligen Anzüge der anderen männlichen Politiker sind zum Gähnen. Wäre doch schön, wenn auch dort mehr Vielfalt herrschen würde!
z.B. Scholz in Lederhosen oder Macron mit Beret😉