Israel hat in den vergangenen Tagen diverse hochrangige Militärs des Iran ausgeschaltet. Die Liste wächst beinahe täglich. Heute wurde die Tötung von Ali Schadmani gemeldet. Schadmani gehörte zum Generalstab und leitete das Chatam-al-Anbija, das Kommandozentrum der iranischen Streitkräfte. Er hatte das Amt erst vor drei Tagen von Gholam Ali Raschid übernommen, der letzten Freitag getötet wurde.
Die Namen und Dienstgrade mögen eindrücklich sein, wie gross die Verluste des Iran wirklich sind, zeigt aber erst das Organigramm.
Zuoberst in der Hierarchie steht der Oberste Führer Ali Chamenei. Laut verschiedenen Medienberichten soll Israel ein Attentat in Erwägung gezogen haben, Donald Trump habe aber sein Veto eingelegt. Israels Premierminister Netanjahu dementierte indes die Pläne.
Doch bereits eine Stufe unter Chamenei kam es zu Attentatsversuchen. Von Ali Schamchani hiess es zuerst, er habe einen Raketenangriff nicht überlebt. Iranische Quellen melden indes, er befinde sich in relativ stabilem Zustand im Spital.
Sicher sind hingegen die Tötungen von diversen Mitgliedern des Generalstabs beider iranischen Streitkräfte. Mit Schadmani traf es innerhalb weniger Tage den zweiten Chef der Kommandozentrale Chatam-al-Anbija.
Irans Streitkräfte sind zweigeteilt. Die reguläre Armee Artesh ist für die Landesverteidigung in einem konventionellen Krieg aufgestellt. Das Korps der Islamischen Revolutionsgarde ist die «Armee der Wächter der Islamischen Revolution» – und gilt als ungleich wichtiger. Die Eliteeinheit wird als Verteidigerin des Regimes auch gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. Ihr erklärtes Ziel ist die Vernichtung von Israel.
Während reguläre Armeeangehörige bisher von Israels Attacken verschont blieben, wurden die Führungsreihen der Revolutionsgarde arg dezimiert. Neben dem Oberbefehlshaber Salami wurden vor allem Kommandeure liquidiert, die Bereiche befehligen, die im Konflikt mit Israel von grosser Bedeutung sind. Namentlich sind das Geheimdienste, Schaltstellen mit ausländischen Terroreinheiten (Quds-Brigaden) und die Luftwaffe.
Bei der Luftwaffe ist Israels Selektion besonders eindrücklich. Die Revolutionsgarden müssen nicht nur den Kommandanten der strategisch enorm wichtigen Luftabwehr ersetzen, sondern auch denjenigen der Drohneneinheit. Israel meldet, es habe im Westen des Iran bereits die Lufthoheit übernommen. Dazu gehört auch die Hauptstadt Teheran.