Seit Tagen bombardiert Israel den Iran. Getroffen wurde dabei die militärische Führung der Revolutionsgarden, Anlagen im Zusammenhang mit Irans Atomprogramm, Wissenschaftler und Zivilpersonen. Für das Vorgehen, das viele1,2,3,4 Experten als völkerrechtswidrig einstufen, gab es aus den USA verbale Unterstützung. Doch nun häufen sich die Anzeichen, dass die Trump-Regierung auch militärisch eingreifen könnte. Es geht um den Einsatz von bunkerbrechenden Bomben gegen unterirdische Urananreicherungsanlagen in Fordow oder Natans.
Um Uran militärisch zu nutzen, muss es «angereichert» werden. Darunter versteht man die Erhöhung des Anteils an 235U-Isotopen. In natürlichem Uran beträgt dieser bloss 0,7 Prozent. Für den Einsatz in Leichtwasserreaktoren muss dieser im Minimum 3 Prozent erreichen, für Atombomben werden hingegen 85 Prozent oder mehr benötigt.
Eine zur Anreicherung genutzte oberirdische Anlage in Natans wurde durch Israelische Angriffe bereits beschädigt oder gar zerstört. In Tiefen von 10 bis 15 Metern soll es aber auch unterirdische Zentrifugen geben. Ein weit grösseres Problem stellt indes Fordow südwestlich von Teheran dar.
In Fordow kann Uran mit hohem Reinheitsgrad hergestellt werden. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gab Anfangs Juni bekannt, dass der Iran Mitte Mai 408,6 Kilogramm Uran mit bis zu 60 Prozent 235U besass. Aufhorchen liess ein Bericht des Institute for Science and International Security (ISIS). Es hat sich auf die Interpretation von IAEA-Reporten spezialisiert und berichtet, dass der Iran in Fordow damit in drei Wochen genügend waffenfähiges Uran für 9 Atombomben herstellen könne.
Der Zugriff auf Fordow ist im Vergleich zu Natans für Israel weit schwieriger. Die Anlage wurde zu Beginn des Jahrtausends 60 bis 90 Meter unter einem Felsmassiv heimlich installiert. Ihre Existenz wurde erst 2009 öffentlich.
Die Anlage liegt nicht nur tief unter Tage – laut eines CNN-Experten habe der Iran beim Bau einen speziell gehärteten Beton zum Schutz von Luftangriffen verwendet. Für die bunkerbrechenden Bomben Israels ist Fordow deshalb nur sehr schwer zu knacken. Deshalb hofft Netanjahu auf die Hilfe der USA.
Die USA ist im Besitz der mächtigsten bunkerbrechenden Bombe aller westlichen Staaten. Die GBU-57 ist 6,2 Meter lang, wiegt 13,6 Tonnen und kann Ziele 60 Meter unter der Erde zerstören. Um Fordow zu zerstören, müssten laut einem Experten mindestens zwei davon abgeworfen werden. Aufgrund des enormen Gewichts können GBU-57 aber nur mit einem B-2 Spirit zum Ziel gebracht werden. Die USA besitzen 19 dieser Tarnkappenbomber.
Laut «Guardian» starten B-2-Spirit-Bomber vorwiegend von drei Militärbasen aus: Von Whiteman, Missouri, von Fairford, Grossbritannien, und von der Basis Diego Garcia im Indischen Ozean.
Die Reichweite der B-2-Bomber beträgt 11’000 Kilometer. Auch vom nächstgelegenen Stützpunkt (Diego Garcia) aus würde ein Einsatz eine Betankung in der Luft beim Rückflug erfordern. Deshalb sind die Bewegungen von Tankflugzeugen aktuell von besonderem Interesse.
31 davon seien in den letzten Tagen in Richtung Europa verschoben worden, berichtet der «Guardian». Dies könne als Indiz gewertet werden, dass das Pentagon einen entsprechenden Einsatz plant.
Auch Präsident Donald Trump äussert sich in die Richtung: «Wir wollen keinen Waffenstillstand. Wir wollen etwas viel Besseres», sagte der für seine Meinungswechsel berüchtigte US-Präsident in Washington gegenüber Journalisten. Nicht bekannt ist, ob erneut eine Signal-Gruppe für hochrangige US-Politiker kreiert wurde. Bisher hat sich kein Journalist dazu geäussert.
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