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Zum Tode verurteilter iranischer Rapper Salehi erhält Telefonverbot

Zum Tode verurteilter iranischer Rapper erhält Telefonverbot

30.04.2024, 15:32
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Der bekannte iranische Rapper Toomaj Salehi ist einem seiner Anwälte zufolge mit einem Telefonverbot belegt worden. Nur wenige Tage nach Bekanntgabe seines Todesurteils sei kein Kontakt mehr mit dem Musiker möglich.

Das berichtete dessen Verteidiger Amir Raisian am Dienstag auf X, ehemals Twitter. Der Grund dafür sei die Aktivität auf Salehis Kanälen in den sozialen Medien, die Angehörige betreiben.

People attend a protest against Iranian rapper Toomaj Salehi being sentenced to death in Iran, opposite Downing Street, in Whitehall, London, Sunday April 28, 2024. A rapper in Iran who came to fame o ...
In London wurde gegen das Todesurteil demonstriert, 28. AprilBild: keystone

Am Wochenende war Salehis Todesurteil bekanntgeworden. Die Nachricht löste in Iran, aber auch anderen Ländern der Welt Entrüstung aus. Kritik an dem Urteil, das im Zusammenhang mit Salehis Unterstützung für die Massenproteste im Herbst 2022 gefallen war, kam auch aus Deutschland. Salehis Verteidiger planen, juristisch gegen das Urteil vorzugehen.

Im November war Salehi überraschend auf Kaution freigekommen. Wenige Tage später veröffentlichte der 33-Jährige auf YouTube ein Video, in dem er der Justiz Folter während seiner Haft in Isfahan vorwarf. Daraufhin wurde der Musiker erneut verhaftet.

Salehi war während der Protestwelle im Herbst 2022 festgenommen und später zunächst zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände in dem Land angeprangert.

Im Zusammenhang mit Salehis Fall hatte die EU im Juni 2023 Verantwortliche mit Sanktionen belegt. Betroffen war unter anderem der Generalstaatsanwalt der Provinz Isfahan. Dieser hatte nach EU-Angaben damals Anklage gegen den Musiker erhoben. Der Rapper sei unter grausamen Bedingungen inhaftiert, hiess es vergangenes Jahr. (rbu/sda/dpa)

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