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Toter Bär in Trentino gefunden – Tier galt als «problematisch»

Toter Bär in Trentino gefunden – Tier galt als «problematisch»

01.05.2023, 03:0102.05.2023, 06:37
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Ein Kadaver eines Bären ist im norditalienischen Trentino gefunden worden. Wanderer hätten den bereits verwesenden Körper in einem schwer zugänglichen Gebiet zwischen dem Molvenosee und der kleinen Gemeinde San Lorenzo Dorsino gefunden, wie die Provinz Trentino am Sonntag mitteilte.

This photo taken on May 18, 2000 provided by the Provincia autonoma di Trento press office shows bear Daniza at the Adamello Brenta park, northern Italy. Animal rights groups called Thursday, Sept. 11 ...
In Norditalien wird das Thema Bär derzeit heiss diskutiert. (Archivbild).Bild: AP/Provincia autonoma di Trento

Bei dem Tier handelt es sich demnach um M62 – ein in der Region bereits auffällig gewordener und als «problematisch» eingestufter Bär.

Die Identität des Tieres konnte anhand der Ohrmarken festgestellt werden. Der Trentiner Forstkorps geht anhand der Wunden von dem Angriff eines anderen ausgewachsenen Bären aus – in einer Untersuchung des Kadavers soll nun die genaue Todesursache herausgefunden werden, wie die Provinz weiter mitteilte.

Zusammenstösse zwischen Bären können demnach das ganze Jahr über auftreten. In der Paarungszeit, die bereits begonnen hat, steige dieses Risiko. M62 galt als «problematisch», weil das Tier im Laufe der Zeit immer weniger Scheu vor dem Menschen gezeigt hatte. Tierschutzvereine meldeten sich bereits und forderten, an der weiteren Klärung der Todesursache beteiligt zu werden.

Die bei Wanderern und Touristen beliebte Gegend in der Region Trentino-Südtirol kommt seit der tödlichen Attacke einer «Problembärin» auf einen 26-jährigen Jogger nicht zur Ruhe. Anfang April tötete das Bärenweibchen JJ4 den jungen Mann – eine hitzige Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch ist in Italien entbrannt.

JJ4, die auch unter dem Namen Gaia bekannt und die Schwester des 2006 in Bayern getöteten «Problembären» Bruno ist, konnte Mitte April gefangen werden und befindet sich seitdem in einem abgesperrten Wildgehege. Die Provinzregierung hatte am Freitag zum zweiten Mal die Tötung der Bärin angeordnet. Über ihr Schicksal entscheidet allerdings am 11. Mai das Verwaltungsgericht von Trient.

(sda/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Küchelmännlein
01.05.2023 08:17registriert November 2019
Hat schonmal jemand laut darüber nachgedacht anstatt die Bären auszusortieren einfach mal den Menschen einzuschränken? 🧐
Wenn die Menschen wieder aufhören Bären mit Futter zu locken und den Umgang mit wilden Tieren wieder vermittelt bekommen, dann bekommen wir auch wieder weniger Problemären.
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