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Italien: Bärin, die Jogger tötete, bekommt Gnadenfrist

This photo taken on May 18, 2000 provided by the Provincia autonoma di Trento press office shows bear Daniza at the Adamello Brenta park, northern Italy. Animal rights groups called Thursday, Sept. 11 ...
Eine Bärin in Italien (Symbolbild)Bild: AP/Provincia autonoma di Trento

Italien: Bärin, die Jogger tötete, bekommt Gnadenfrist

14.04.2023, 14:42
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Ein italienisches Gericht hat den Abschussbefehl für «Problembärin» JJ4 in der norditalienischen Provinz Trentino ausgesetzt.

Das Tier hatte vergangene Woche einen 26-jährigen Jogger in der Trentiner Gemeinde Caldes attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies, woraufhin ein Abschuss der Bärin angeordent wurde.

Nun hat das Verwaltungsgericht der Provinz der von Tierschutzvereinen eingelegten Berufung stattgegeben, hiess es in einem Dekret, das am Freitag veröffentlicht wurde. Die Vereine LAV und LAC, die bereits zuvor den Abschussbefehl scharf kritisierten, hatten bei dem Gericht Berufung eingelegt. Dem Dekret zufolge wird es am 11. Mai eine Anhörung vor dem Gericht in Trient geben.

Bei der Bärin handelt sich um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen «Problembären» Bruno. Bereits 2020 sollte das Bärenweibchen erlegt werden. Es hatte damals zwei Menschen, einen Vater und seinen Sohn, auf dem Monte Peller angegriffen. Auch 2020 entschied ein Gericht gegen die Tötung.

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch indes zugespitzt. Die Provinz will die Bärin töten und generell die Bärenanzahl in dem Gebiet massiv verringern. Tierschutzvereine kritisieren die Pläne. Der Tierschutzverein LAV kommentierte das Dekret des Gerichts bei Twitter so: «Die Bären und Bürger des Trentino haben das Recht, in Frieden zusammenzuleben!»

(sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Garp
14.04.2023 16:33registriert August 2018
Hm, schon mal 2 Leute angegriffen und die Schwester von Bruno. Vielleicht gibt es auch bei Bären Gene die manche gefährlicher machen, so wie Soziopathie bei Menschen. Auf jeden Fall sollte man nun nicht generell gegen Bären sein.
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Haberthür
14.04.2023 16:47registriert September 2020
Ich bin sehr gespannt, was die Bärin am 11. Mai bei der Anhörung vor dem Gericht in Trient zu ihrer Verteidigung zu sagen hat. Können wir davon ausgehen, dass sie auf "Nicht schuldig" plädiert?
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Yolanda Hecht
14.04.2023 19:11registriert Juni 2022
Ich verstehe in diesem Fall die Tierschutzvereine nicht. Die Bärin ist ein Junges von Jurka. Diese Bärin war in Slowenien gefüttert worden und hatte deshalb keine Scheu vor Menschen. Ihre Kinder haben von ihr gelernt, dass es in der Nähe von Menschen gutes Futter gibt. Wenn ich mich nicht täusche, sind bzw. waren sie, bis auf eines, alle "Problembären". Dieses von Jurka erlernte Verhalten ist ein Risiko, wie die Angriffe auf Menschen nur allzu deutlich zeigen. Es ist jetzt an der Zeit, dafür zu sorgen, dass es nicht über Generationen weiter gegeben wird.
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