International
Leben

Zivilklagen gegen Michael-Jackson-Firmen kommen womöglich vor Gericht

"Leaving Neverland" nun auch bei uns zu sehen: Die umstrittene Doku, in der US-Popstar Michael Jackson erneut des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird, läuft am Samstag auf ProSieben. (Archivb ...
Der «King of Pop» starb 2009. Die juristischen Querelen um die Vorwürfe von sexuellem Missbrauch dauern an. Bild: DPA Zentralbild

Missbrauchs-Vorwürfe: Zivilklagen gegen Jackson-Firmen kommen womöglich vor Gericht

20.08.2023, 07:37
Mehr «International»

Zivilklagen gegen Produktionsfirmen des gestorbenen Pop-Superstars Michael Jackson werden vermutlich doch vor Gericht verhandelt. Die Anschuldigungen zweier Männer, die Jackson sexuellen Missbrauch als Kinder vorwerfen, können nach der Entscheidung eines Berufungsgerichts in Kalifornien nun wieder vor Gericht aufgenommen werden. Das berichteten am Samstag mehrere US-Medien unter Verweis auf Gerichtsunterlagen vom Freitag.

Der ehemalige Tour-Promoter Jacksons, Marcel Avram, äusserte sich nach der Entscheidung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Ich war der Promoter und Produzent auf allen Welttourneen von Michael Jackson. Michael ist tot. Das Genie lebt weiter. Wir sollten den Mann endlich in Frieden ruhen lassen.»

Es geht um die Vorwürfe von James Safechuck (45) und Wade Robson (40) gegen den ehemaligen «King of Pop»: In der Dokumentation «Leaving Neverland» erzählten sie 2019 erstmals, wie der Sänger sie sexuell missbraucht haben soll, als sie noch Kinder waren. Angefangen habe der Missbrauch, als er sieben war, sagt Robson in der Produktion. «Ich konnte entweder ihn anschauen, wie er masturbierte, - oder Peter Pan», sagt Robson in der Dokumentation.

FILE - In this Jan. 24, 2019, file photo, Wade Robson, from left, director Dan Reed and James Safechuck pose for a portrait to promote the film "Leaving Neverland" during the Sundance Film F ...
Wade Robson, Regisseur Dan Reed und James Safechuck (v.l.) bei der Promotion der Doku «Leaving Neverland».Bild: Taylor Jewell/Invision/AP/Invision

«In Paris zeigte er mir, wie man masturbiert. Damit fing es an», sagt Safechuck. Und dass Jackson sich überall auf seiner berühmten Neverland Ranch an ihm vergangen haben soll. Es wird beschrieben, wie Jackson sich systematisch an die Kinder annäherte, schliesslich mit ihnen in einem Zimmer schlief, sie mit auf Reisen nahm und nach einer Zeit wieder verstiess. Die Beziehungen, wenn auch als Freundschaften getarnt, fanden vor den Augen Hunderter Mitarbeiter und der Öffentlichkeit statt. Die Nähe des Mannes mit den Jungen wurde toleriert.

Safechuck und Robson hatten zwei Jackson-Produktionsfirmen nach der Veröffentlichung der Doku auf Schadensersatz verklagt, weil diese sie nicht vor den Übergriffen des Mannes geschützt hätten. Ein untergeordnetes Gericht hatte einen Prozess im Jahr 2021 nicht zugelassen. Das kalifornische Berufungsgericht befand nun aber, dass «ein Unternehmen, das den sexuellen Missbrauch von Kindern durch einen seiner Mitarbeiter erleichtert, nicht von einer positiven Pflicht zum Schutz dieser Kinder befreit ist, nur weil es sich ausschliesslich im Besitz des Täters des Missbrauchs befindet».

Es blieb zunächst unklar, ob nun noch der Oberste Gerichtshof in Kalifornien eingeschaltet werden könnte, um den Richterspruch erneut zu kippen. Bis heute gilt Michael Jackson als der wohl grösste Popstar aller Zeiten. Sein Album «Thriller» ist das meistverkaufte in der Musikgeschichte, seine Welttourneen brachen Rekorde und sein Einfluss auf die Musik- und Popkultur war riesig. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 20 besten Alben der 80er (laut «Rolling Stone»)
1 / 22
Die 20 besten Alben der 80er (laut «Rolling Stone»)
Platz 20: Pretenders – «Pretenders» (Quelle: Rolling Stone)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Der Jackson Clan ist wütend über die «Leaving Neverland»-Doku
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
20 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
der/die Waldpropaganda
19.08.2023 15:54registriert September 2018
Ja jetzt versucht man bei der Firma Geld zu holen. Wird wohl schwierig, die Vorwürfe wurden ja nicht bestätigt, somit kann man auch der Firma kein falsches Handeln vorwerfen. MMn sollten Köagen gegen Personen welche tot sind, sowieso unzulässig sein, denn sie kann sich nicht mehr verteidigen.
3924
Melden
Zum Kommentar
avatar
Macca_the_Alpacca
19.08.2023 16:47registriert Oktober 2021
Mein Gott, hört denn das nie auf? Es geht nur darum auf irgend einem Weg noch Geld aus MJ heraus zu quetschen. War schon zu seien Lebzeiten so. Albano und Ramona Power hatten angeblich "Thriller" geschrieben. Und sind mit ihrer dämlichen Klage natürlich steinhart abgeblitzt.
3830
Melden
Zum Kommentar
20
    Das sind die Neujahrsvorsätze der watson-Redaktion
    Ein neues Jahr hat begonnen und was gehört da immer dazu? Klaro, Neujahrsvorsätze. Unsere watsons haben sich da auch so einiges vorgenommen.

    Und, falls du welche hast, was sind deine Vorsätze für 2025? Schreib es uns in die Kommentare.

    Zur Story