In den USA ist am letzten Freitag am Sundance Film Festival eine Dokumentation über Michael Jackson angelaufen, die bei den Zuschauern für Entsetzen gesorgt haben soll. In der vierstündigen Doku «Leaving Neverland» erzählen zwei mutmassliche Missbrauchsopfer, wie sie im Kindesalter vom King of Pop missbraucht worden seien.
Die Doku soll dabei so verstörend sein, dass der Leiter des Festivals vor dem Start des Films ausdrücklich vor dessen Inhalt gewarnt hat. Ausserdem wurden in der Lobby Psychologen zur Verfügung gestellt, an welche sich die Zuschauer bei Bedarf wenden konnten.
Bereits als die Doku nach zwei Stunden pausiert wurde, äusserten sich Reporter via Twitter geschockt über deren Inhalt. Mara Reinstein, Reporterin bei der «Us Weekly», schrieb beispielsweise, dass ihr übel sei, nachdem sie die ersten zwei Stunden gesehen habe.
Vereinzelte Zuschauer sollen sogar so geschockt gewesen sein, dass sie den zweiten Teil der Dokumentation erst gar nicht mehr besuchten. In der anschliessenden Fragestunde betonten die beiden mutmasslichen Opfer Wade Robson und James Safechuck, dass sie für ihr Mitwirken an der Doku nicht bezahlt worden seien. Vielmehr hätten sie mitgemacht, um denjenigen Trost zu spenden, welche Ähnliches durchgemacht hätten.
Bereits vor dem Start der Doku hatte der Film bei den Anhängern des Sängers für Proteste gesorgt. Wütende Fans versuchten, die Vorführung des Films zu verhindern, und drohten mit Protestaktionen. Die aufgebotene Polizei fand dann aber am Tag der Vorführung nur vereinzelte Protestler vor, welche ihren Unmut äusserten.
Auch der Nachlassverwalter von Michael Jackson äusserte sich kritisch über die Dokumentation. In einer Erklärung bezeichnete er den Film als reisserisch, der auf erbärmliche und unverschämte Weise versuche, mit dem Namen Michael Jackson Geld zu machen.
Nach dem Sundance Film Festival soll die Dokumentation auf HBO ausgestrahlt werden. (pls)