Heute ist es so weit: King Charles III. wird offiziell gekrönt. Mit einer Krone, versteht sich. Dabei handelt es sich um die St. Edward's Crown (Edwardskrone), die ausschliesslich zur Krönung verwendet wird.
Hübsch, gell? Aber warte nur, bis du diese 13 prunkvollen, geschichtsträchtigen oder einfach nur coolen Kronen gesehen hast!
Wir starten mit der Eisernen Krone der Langobarden, die kein Eisen enthält. Forschungen ergaben, dass Teile daraus aus dem 4. Jahrhundert stammen – somit wäre sie eine der ältesten europäischen Kronen. Zahlreiche römisch-deutsche Herrscher des Mittelalters, etwa Konrad II., Heinrich VII. oder Karl IV., liessen sich mit ihr krönen, um ihren Anspruch auf Reichsitalien zu unterstreichen. Und, nicht zuletzt, auch Napoleon Bonaparte – er krönte sich aber, man hätt's von ihm irgendwie erwartet, selber zum König von Italien.
4936 (!) Diamanten liess Katharina die Grosse 1762 anschaffen, auf dass sie in die Zarenkrone eingearbeitet werden. Wen wundert es da, dass das russische Volk sich irgendwann veräppelt vorkam und den letzten Zaren (und Träger dieses günstigen Kopfschmucks) stürzte?
Dieses Schmuckstück stammt vermutlich aus dem 5. oder 6. Jahrhundert und wurde unter einem Grabhügel entdeckt. Lange Zeit war es im Silla-Reich (Koreanische Halbinsel) üblich, Goldschmuck mit den Verstorbenen zu begraben, mit der Einführung des Buddhismus in dem Reich verlor sich dieser Ritus jedoch.
Es wird spekuliert, dass die vielen Goldplättchen dazu da waren, das Sonnenlicht zu reflektieren und somit die symbolische Rolle des Silla-Königs als «Vertreter der Sonne» zu festigen. Angezogen sieht eine Silla-Krone übrigens so aus:
Dieser hochkarätige Kopfschmuck hat seinen Ursprung im Jahre 1602, als er für den damaligen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches geschaffen wurde. Diesen Posten hatte 1804 dann Franz II. inne, nur wütete damals Napoleon – Kaiser der Franzosen – darin. Und so legte Franz seine realpolitisch belanglos gewordene Krone zwei Jahre später nieder und trug fortan als Franz I. nur noch jene von Österreich.
Sie blieb bis zum Ende Österreich-Ungarns 1918 bestehen und befindet sich heute in der Wiener Schatzkammer.
Stolze 7 Kilogramm wiegt die thailändische grosse Siegeskrone. Sie wird ausschliesslich bei der Krönung getragen und kam im Zuge derer zum letzten Mal 2019 zum Einsatz, als der jetzige König Rama X. seinen Posten bezog.
Schlicht (weil wenig Edelsteine) und trotzdem protzig (weil sehr grosse Edelsteine) – so scheint das Motto der böhmischen Wenzelskrone zu lauten. Sie ist benannt nach dem tschechischen Nationalheiligen Wenzel und wurde traditionsgemäss an die böhmischen Könige vergeben – zuweilen waren das die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Jesses, was die alles an Kronen tragen mussten ...
Louis XV. war der letzte Bourbonenkönig Frankreichs, der zum «ancien régime» gehörte. Sein Nachfolger, Louis XVI., musste zum Auftakt der Französischen Revolution seine Krone samt Kopf abgeben. Er hatte es aber auch nicht leicht: Louis XV. leerte die Staatskassen mit seinen Kriegen – und nicht zuletzt auch mit der teuren Krone.
:)
Ja, unsere Vorstellungen einer Krone decken sich nicht unbedingt mit denen eines chinesischen Kaisers der Ming-Dynastie. Aber unsere Meinung zählt hier nicht, denn der Wanli-Kaiser Zhu Yijun musste diese sogenannte Mianguan schliesslich auch selber tragen. Die Mianguan war nur den Höchsten der chinesischen Elite vorbehalten. Die Anzahl an perlenbesetzten Schnüren gab an, welchen Rang der Träger innehatte – 24 Schnüre hatte nur der Kaiser.
Vorweg: Auch die Kappe des Monomach ist eine Zarenkrone. Im Gegensatz zur obigen Version von Katharina der Grossen hat diese aber merklich weniger Diamanten darauf und ist sozusagen das Vorgängermodell. Sie wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert als Geschenk eines mongolischen Fürsten nach Russland gebracht und wurde bis zur Herrschaft von Peter dem Grossen verwendet.
Mohammad Reza Pahlavi, der letzte Schah Irans, wurde mit diesem Schmuckstück gekrönt. Sein Vater, der durch einen Putsch an die Macht gekommen war, gab den Auftrag zur Fertigung einer neuen Krone, die mit Motiven der Sassanidenzeit ausgestattet werden sollte, um an einen glorreichen Abschnitt der persischen Geschichte zu erinnern. Heute weilt die Krone in der iranischen Nationalbank.
Ob man den Helm von Skanderbeg jetzt als Krone werten kann oder nicht, darüber lässt sich streiten. Cool ist er auf jeden Fall. Skanderbeg war ein legendärer albanischer Nationalheld, der im 15. Jahrhundert gegen die Osmanen kämpfte und von seinen Gefährten zum «Herrn von Albanien» gekürt wurde. Ob der Helm wirklich Skanderbeg gehörte, ist heute umstritten.
Da sind zwar keine Edelsteine und Perlen dran, und aus Gold ist diese Krone auch nicht – in der Schweiz kostet sie trotzdem ein Vermögen.