International
Liveticker

Ukraine-Ticker: Selenskyj spricht mit Trump über Tomahawks

Liveticker

Trump schliesst Tomahawk-Lieferung nicht aus +++ Ukraine greift Tanklager auf der Krim an

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
13.10.2025, 05:4413.10.2025, 05:44
Schicke uns deinen Input
5:44
Ukraine attackiert Tanklager auf der Krim
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Angaben ein grosses Tanklager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand gesetzt. Eine Drohne habe in der Nacht ein Öldepot in der Stadt Feodossija getroffen und damit das Feuer ausgelöst, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Moskaus Statthalter auf der Krim, Sergej Aksjonow. Über Verletzte gebe es derzeit noch keine Erkenntnisse.

Insgesamt seien über der Krim mehr als 20 Drohnen abgeschossen worden, hiess es weiter. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium am Sonntagabend einen Abschuss von 37 Drohnen über mehreren russischen Regionen, dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer gemeldet. Das Tanklager war im vergangenen Jahr schon einmal durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Flammen gesetzt worden.

Die Ukraine greift bei ihrer Strategie zur Abwehr der russischen Invasion immer wieder Ölanlagen hinter der Front an, um die Treibstoffversorgung des Gegners zu stören. Russland greift die Ukraine ebenfalls mit Kampfdrohnen und auch mit Raketen an.

Am Sonntag sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, allein in der vergangenen Woche habe Russland mehr als 3.100 Drohnen, 92 Raketen und rund 1.360 Gleitbomben gegen die Ukraine eingesetzt. (leo/sda/dpa)
5:32
Trump schliesst Tomahawk-Lieferung nicht aus
US-Präsident Donald Trump schliesst die Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine nicht aus und will damit den Druck auf Russland erhöhen. An Bord der in den Nahen Osten fliegenden Regierungsmaschine Air Force One sagte Trump zu Journalisten, er wolle mit Russland darüber reden und fragen: «Wollen sie (die Russen), dass Tomahawks in ihre Richtung fliegen? Ich glaube nicht.» Er könne den Russen sagen: «Hört mal, wenn dieser Krieg nicht beendet wird, werde ich ihnen Tomahawks schicken.»

In den vergangenen Wochen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die US-Regierung immer wieder um die Lieferung von Tomahawks gebeten. Deren maximale Reichweite von 2.500 Kilometer würde es der ukrainischen Armee ermöglichen, Ziele wie Ölraffinerien auch im asiatischen Teil Russlands zu beschiessen.

Er könnte sagen, dass der Marschflugkörper eine unglaubliche, eine sehr offensive Waffe sei, sagte Trump. «Und, ehrlich gesagt, braucht Russland das nicht.» Er denke, er werde mit der russischen Seite darüber sprechen und habe das auch dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesagt. Die Lieferung von Tomahawks wäre «ein neuer Schritt der Aggression», erklärte Trump. Er halte es dennoch für angebracht, diese Möglichkeit anzusprechen, denn: «Ich möchte, dass der Krieg beendet wird.» (leo/sda/dpa)
21:05
Selenskyj spricht mit Trump über Tomahawks
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben über Patriot-Flugabwehrsysteme und Tomahawk-Marschflugkörper gesprochen. Das berichtete Selenskyj auf Telegram nach einem neuen Telefonat mit Trump, mit dem er schon am Vortag gesprochen hatte. «Wir sehen und hören, dass Russland Angst hat, dass die Amerikaner uns Tomahawks geben könnten», schrieb Selenskyj. Dies sei ein Signal, «dass genau dieser Druck für den Frieden wirken kann».

Ob konkrete Absprachen zur Lieferung neuer Waffensysteme getroffen wurden, liess der ukrainische Präsident offen. «Wir haben mit Präsident Trump vereinbart, dass unsere Teams, unser Militär sich um alles kümmern werden, was wir besprochen haben.»

Zuvor hatte Selenskyj mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert. Dabei sei über das «Schlüsselthema» Flugabwehr gesprochen worden. Angesichts der Lücken in der ukrainischen Flugabwehr, die zuletzt nur knapp drei Viertel der anfliegenden russischen Drohnen und Raketen abschiessen konnte, ist Kiew auf weitere Lieferungen entsprechender Waffensysteme angewiesen. (sda/dpa)
20:00
Ukraine greift russische Stadt Belgorod mit Drohnen an
Die ukrainischen Streitkräfte haben die grenznahe russische Grossstadt Belgorod mit Kampfdrohnen angegriffen. Nach Darstellung russischer Medien wurden zahlreiche Drohnen über dem Stadtgebiet abgeschossen. Durch herabfallende Trümmer sei Müll in Brand geraten, wie die Agentur Tass berichtete. Über weitere Schäden wurden offiziell keine Angaben gemacht.

Telegram-Nutzer berichteten von einem Stromausfall. Für diese Angaben gab es keine offizielle Bestätigung. Der Militärstab der Region hatte zuvor in einer Mitteilung lediglich von «möglichen kurzfristigen Stromabschaltungen infolge der feindlichen Angriffe» gesprochen.

Belgorod liegt nur knapp 50 Kilometer nördlich der ukrainischen Grossstadt Charkiw. Wegen der Frontnähe wird die Stadt immer wieder von ukrainischen Militärs ins Visier genommen. Zuletzt hatten diese Attacken mehrmals für Stromausfall in der Stadt gesorgt. (sda/dpa)
17:26
Neue russische Angriffe in der Ostukraine
Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Kostjantyniwka im Osten der Ukraine sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere vier Zivilisten seien verletzt worden, als die Fliegerbombe neben einer orthodoxen Kirche einschlug, teilte Militärverwalter Serhij Horbunow auf Facebook mit. Das Kirchengebäude wurde bei dem Angriff schwer beschädigt.

Beim Einschlag einer weiteren gelenkten Fliegerbombe in der Umgebung sei ein weiterer Zivilist leicht verletzt worden. Durch die Druckwelle seien neun Privathäuser beschädigt worden, schrieb Horbunow weiter.

Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von den Stadtgrenzen entfernt. Wegen der Frontnähe wird die Stadt immer wieder angegriffen, weite Teile des Stadtgebiets sind bereits zerstört. (sda/dpa)
9:31
Toter, Verletzte und Stromausfälle nach russischen Angriffen
Russlands Militär hat vor dem Winter erneut massiv auf die Energieinfrastruktur der Ukraine gezielt. Nach einem kombinierten Angriff auf die Hauptstadt Kiew sei der Teil links des Dnipro ohne Strom, auch bei der Wasserversorgung gebe es Probleme, schrieb der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram. Zwölf Menschen seien verletzt worden, acht davon würden im Krankenhaus behandelt. Es gab demnach Brände und Schäden an mehreren Wohnhäusern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte einmal mehr entschlossene Massnahmen von den USA, Europa und den G7-Staaten in Bezug auf die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Sanktionen. Gerade die zivile Energieinfrastruktur sei das Hauptziel der russischen Angriffe vor Beginn der Heizperiode, schrieb er bei Telegram. Mehr als 20 Menschen seien verletzt und ein Kind getötet worden.

Selenskyj sprach von einem «zynischen und kalkulierten» Angriff. Moskaus Militär habe die Ukraine in der Nacht mit mehr als 450 Kampfdrohnen und mehr als 30 Raketen angegriffen. Stromausfälle gibt es ihm zufolge in den Gebieten Kiew, Donezk, Tschernihiw, Tscherkassy, Charkiw, Sumy, Poltawa, Odessa und Dnipropetrowsk. Auch die Regionen Saporischschja, Kirowograd und Cherson erholen sich demnach von den Attacken.

In Saporischschja kam bei einem mehr als sechs Stunden langen Angriff mit Drohnen und Raketen ein 7-jähriger Junge ums Leben, wie Gouverneur Iwan Fedorow bei Telegram mitteilte. Zwei weitere Personen wurden demnach verletzt. Auch dort seien Privathäuser und die Energieinfrastruktur attackiert worden. (pre/sda)
7:21
Russisches Militär räumt Absturz von Kampfjet ein
Ein Kampfjet vom Typ Mig-31 ist offiziellen Angaben aus Moskau zufolge bei einem Trainingsflug im Südwesten Russlands abgestürzt. Die Crew habe sich mit dem Schleudersitz aus dem Flugzeug retten können und sei am Leben, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit. «Das Flugzeug ist in unbewohnter Gegend abgestürzt. Der Flug fand ohne Bewaffnung statt», betonte die Behörde und teilte weiter mit, es habe keine grösseren Schäden am Boden gegeben.

Der Absturz ereignete sich demnach um 19:20 Uhr Ortszeit (18:20 Uhr MESZ) im nicht weit von der Grenze zur Ukraine entfernt liegenden Gebiet Lipezk. Demnach missglückte der Landeanflug. (sda/dpa)
22:37
Selenskyj setzt auf weitreichende Waffen für einen Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine schnelle Friedenslösung im Abwehrkrieg gegen Russland mit dem Erhalt weitreichender Waffen für sein Land verbunden. Je grössere Erfolge die Ukraine mit ihren reichweitenstarken Waffen erziele, desto schneller könne sie den Frieden erreichen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Kiew müsse daher alles tun, die Produktion von weitreichenden Raketen und Drohnen zu steigern.

Seinen Angaben nach zeigten die Angriffe bereits Wirkung in Russland. In den vergangenen Monaten hat Kiew vor allem die Ölindustrie des Nachbarn unter Beschuss genommen, um einerseits die Treibstoffversorgung für das russische Militär zu unterbrechen und andererseits die Kriegsfinanzierung zu erschweren. Im Gespräch mit Journalisten hatte Selenskyj zuvor das Benzindefizit in Russland auf 20 Prozent beziffert. Seiner Darstellung nach werden die hohen Kriegskosten Kremlchef Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zwingen.

In den vergangenen Wochen hatte der ukrainische Staatschef auch immer wieder die USA um die Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk gebeten. Deren maximale Reichweite von 2.500 Kilometer würde es der Ukraine erlauben, auch Raffinerien im asiatischen Teil Russlands zu beschiessen. Auch wenn Selenskyj die Bitte diesmal nicht direkt aussprach, forderte er von den ukrainischen Diplomaten, ihre Anstrengungen zu verstärken, um ausländische Hilfe zu bekommen. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
Liebe Userinnen und User

Wir werden in Liveticker-Artikeln die Kommentarfunktion nicht mehr öffnen. Dies, weil sich die Gegebenheiten jeweils so schnell verändern, dass bereits gepostete Kommentare wenig später keinen Sinn mehr ergeben. In allen andern Artikeln dürft ihr weiterhin gerne in die Tasten hauen.
Vielen Dank fürs Verständnis, Team watson

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
2 Jahre Ukraine-Krieg in 34 Bildern
1 / 37
2 Jahre Ukraine-Krieg in 34 Bildern
Von ihrem Nachbarn überfallen, kämpft die Ukraine ums Überleben. In dieser Bildstrecke schauen wir auf die Ereignisse seit der Invasion Russlands zurück ...
quelle: keystone / bo amstrup
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russland prahlt mit «Frankenstein-Panzer» – die Ukraine zerstört ihn sofort
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
«Vergeltungsaktionen» der Taliban: 58 pakistanische Soldaten bei Gefechten getötet
Bei Gefechten an der Grenze zwischen den Nachbarstaaten Afghanistan und Pakistan sind nach afghanischen Angaben 58 pakistanische Soldaten getötet worden. Das sagte ein Sprecher der in Kabul herrschenden islamistischen Taliban auf einer Pressekonferenz. Er sprach von «Vergeltungsaktionen». Auch neun afghanische Soldaten seien ums Leben gekommen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Zur Story