Die ukrainische Gegenoffensive ist acht Wochen nach ihrem Start nur wenige Kilometer vorangeschritten. Wie CNN unter Berufung auf ukrainische Soldaten berichtet, seien daran vor allem die hohe Dichte an Minen Schuld, die von Russland zur Verteidigung der eroberten Gebiete installiert wurden.
Unter Berufung auf US-Beamte berichtet CNN, dass die Ukraine vergangene Woche zusätzliche Reserven für die Gegenoffensive an die Südfront entsendet habe. Trotzdem seien seitdem kaum Fortschritte an der Front zu verzeichnen. Die Ukraine bemühe sich daher, die Erwartungen der USA und anderer westlichen Staaten an die Gegenoffensive zu schmälern. Russische Vertreter behaupten, sie hätten ukrainische Versuche, ihre Verteilungsanlagen zu durchbrechen, vereitelt.
Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Oleksiy Danilow, sagte am Mittwoch, dass es «keine Fristen» für die Gegenoffensive der Ukraine gebe. «Niemand ausser uns selbst kann uns Fristen setzen.» Laut Danilow gäbe es keinen Zeitplan für die Gegenoffensive. Schon mit dem Begriff «Gegenoffensive» tue er sich schwer, stattdessen spricht er in einem Fernsehauftritt von «Militäreinsätzen», die komplex und schwierig seien und von «vielen Faktoren» abhingen.
So sei es die Hauptaufgabe der Ukraine, das Leben «unserer Leute an der Front zu retten». Man müsse verstehen, dass sich der Feind sehr gut auf die Militäreinsätze vorbereitet und eine «grosse Zahl von Gebieten vermint» habe, so Danilow.
Die Dichte der russischen Minen beschrieb Danilow als «irre»; so gäbe es im Durchschnitt drei bis fünf Minen pro Quadratmeter. Laut dem ukrainischen Regierungsvertreter habe man in der Ukraine gehofft, dass die Ausrüstung aus dem Westen bei der Minensäuberung helfe. Doch sei der Job der Minenräumer, die oft nachts an der Front unterwegs seien, ein «sehr schwieriger».
Das Kriegsgeschehen an der Front bleibt unübersichtlich. So veröffentlichten mehrere prorussische Kanäle erst kürzlich Bilder und Videos von zerstörtem ukrainischen Militärmaterial. Von ukrainischer Seite wurde berichtet, eine russische Stellung im Gebiet Saporischschja sowie ein Munitionslager zerstört zu haben. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Viele der Informationen über den Ukraine-Krieg, die uns im Westen zugänglich sind, stammen von den Kriegsparteien selbst. Sowohl Russland als auch die Ukraine haben gute Gründe, eigene Erfolge sowie Misserfolge des Gegners anders darzustellen als sie sich tatsächlich zugetragen haben. Vor allem auf russischer Seite wird über Staatsmedien gezielt Kriegspropaganda betrieben. Auch über soziale Medien wie Telegram und Twitter sind die Quellen einer Nachricht häufig nicht überprüfbar. Solche Informationen sind daher mit grosser Vorsicht zu geniessen. Bei t-online klären wir stets über Quelle und die genaue Faktenlage auf und kennzeichnen diese entsprechend.
So berichtete Oleksandr Syrskyi, Kommandeur des ukrainischen Heers, via Telegram, dass der «allmähliche Vormarsch» im Gebiet Bachmut fortgesetzt werde. Russische Militärblogger hingegen posteten angebliche Aufnahmen, in denen ukrainische Infanteriefahrzeuge angegriffen werden. Einer der Blogger sagt im Video: «Die russische Armee wehrt weiterhin die Angriffe der ukrainischen Armee nordwestlich der Stadt [Bachmut] ab.»
Beide Informationen sind bisher nicht bestätigt.
Verwendete Quellen:
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Irgendwann kollabiert die Front und Russland hat keine Reserven mehr um dann einen Vorstoss aufzuhalten. Gebt den tapferen Ukrainiern Zeit.
Slava Ukraini
Gut zu sehen das dies ein Bereich ist wo die Schweoz zumindest ein bisschen beiträgt, 7.5 Millionen Franken sollen zur Minenräumung in der Ukraine verwendet werden.
Der Westen verschuldet das halt schon mit. Hätte man die Ukrainer rechtzeitig ausgebildet und ausgerüstet, hätten die Russen nicht derartige Verteidigungslinien anlegen können.