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In diesem «Horror-Haus» in Seattle verübten drei Brüder unglaubliche Gräueltaten

In diesem «Horror-Haus» in Seattle verübten drei Brüder unglaubliche Gräueltaten

01.09.2017, 13:2101.09.2017, 16:57
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The home shared by three elderly brothers facing child pornography charges stands empty, Thursday, Aug. 31, 2017, in Seattle. The men, 82-year-old Charles Emery, 80-year-old Thomas Emery and 78-year-o ...
In diesem Haus spielten sich schreckliche Szenen ab.Bild: AP/AP

Im Rollstuhl wird Charles E. am Donnerstag in den Gerichtssaal geschoben, der 82-Jährige wirkt schwächlich. Zu den schwerwiegenden Vorwürfen des Besitzes von Kinderpornografie äussert er sich nicht.

Sein 80-jähriger Bruder Thomas E. tritt in roter Gefängniskleidung mit gebeugtem Kopf vor den Haftrichter. Er plädiert auf «nicht schuldig». Der jüngste Bruder, Edwin E., bleibt dem ersten Auftritt im Gericht von Seattle (US-Staat Washington), seit der Festnahme des Trios Mitte August, fern. Der 78 Jahre alte Amerikaner wird derzeit in einem Spital behandelt.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen das Trio sind erschreckend. Als «Horror-Haus» beschreiben US-Medien die vergammelte Holzvilla mit weisser Fassade und hellblauen Fensterrahmen, in der die drei Brüder mehr als 50 Jahre zusammen lebten.

Nach Polizeiberichten fanden die Beamten bei Hausdurchsuchungen dort Kisten mit pornografischen Bildern von jungen Mädchen, handgeschriebene Notizen, die sexuelle Quälereien und Morde schildern, und Bücher und Videos über satanische Rituale.

Zudem stiessen die Ermittler auf Mädchenkleidung, Spielzeuge und Kinderschuhe. Das Haus der sammelwütigen Brüder sei «vom Boden bis zur Decke» voll gewesen, schreibt die Staatsanwaltschaft in der Anklage.

Nichte alarmierte Polizei

The home shared by three elderly brothers facing child pornography charges stands empty, Thursday, Aug. 31, 2017, in Seattle. The men, 82-year-old Charles Emery, 80-year-old Thomas Emery and 78-year-o ...
Bild: AP/AP

Eine Nichte der Männer hatte Anfang August die Polizei alarmiert. Als Vormund von Charles E. half die Frau ihrem Onkel kürzlich beim Umzug in ein Wohnheim für Demenzkranke. Beim Packen seiner Sachen war sie auf die Kisten gestossen. Sie selbst sei als Mädchen von den Männern belästigt worden, auch ihre Mutter sei von dem Brüder-Trio missbraucht worden, gab sie der Polizei zu Protokoll.

Jahrzehntelang kamen die alleinstehenden, kinderlosen Brüder unbehelligt davon. 2013 war Edwin E. erstmals aufgefallen, als bei einer Computerreparatur Kinderpornos auf seinem Gerät entdeckt wurden. Die Polizei wurde eingeschaltet, es kam aber nicht zu einer Anklage.

Nun gehen die Ermittler umso gründlicher zur Sache. «Wir katalogisieren das gesamte Material und es füllt schon schrecklich viele Kisten», sagte der Fahnder Mike Edwards am Donnerstag der «Seattle Times».

Einige der Bilder könnten aus den 1970er Jahren stammen. Sie würden versuchen, die abgebildeten Mädchen zu identifizieren. «Die meisten Leute werfen Sachen weg, glücklicherweise nicht diese Männer, somit haben wir enorm viel Material», erklärte Edwards.

Zusammenhang mit vermissten Mädchen?

Die Fahnder ermitteln nun, ob die Brüder möglicherweise mit dem Verschwinden von jungen Mädchen in der Region etwas zu tun haben könnten. Mit Spürhunden suchten sie ein entlegenes Grundstück ab, auf dem ein vierter Bruder, der 2016 starb, lange gelebt hatte. In der Nähe seines Hauses war 2009 ein zehnjähriges Mädchen verschwunden, das seither als vermisst gilt.

Charles Emery, second from left, is brought into court in a wheelchair as he appears for an arraignment hearing, Thursday, Aug. 31, 2017, in Seattle. Emery is one of three elderly brothers facing chil ...
Bild: AP/AP

Vorerst bleiben die Brüder in Untersuchungshaft hinter Gitter. Der Richter setzte die Kaution auf jeweils eine halbe Million Dollar fest. Thomas E., der die Vorwürfe des Kinderporno-Besitzes am Donnerstag abstritt, muss Ende September wieder vor Gericht erscheinen. Sein jüngster Bruder soll sich kommende Woche zu der Anklage äussern.

Der 82-jährige Charles E. wird auf Antrag seines Verteidigers zunächst auf seinen Geisteszustand geprüft. Das Gericht muss entscheiden, ob der greise Mann für einen Prozess zurechnungsfähig ist. (sda/dpa)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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chnobli1896
01.09.2017 15:13registriert April 2017
Schrecklich.. Wie kann das über Jahrzehnte verschleiert werden?!
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