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Dokument zu Durchsuchung bei Trump in Teilen veröffentlicht

Neue Details zu Ermittlungen gegen Trump veröffentlicht

26.08.2022, 18:4326.08.2022, 19:44
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Nach der Durchsuchung des Anwesens von Donald Trump hat ein Verfahrensdokument neue Details zu den Ermittlungen gegen den ehemaligen US-Präsidenten offenbart. Das Justizministerium in Washington machte am Freitag auf Anordnung eines Richters das Dokument teilweise publik, auf dessen Grundlage vor drei Wochen die Durchsuchung in Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago in Palm Beach genehmigt wurde. Von den mehr als 30 Seiten ist etwa die Hälfte geschwärzt, um sensible Informationen zu schützen.

FILE - Former President Donald Trump speaks at the Road to Majority conference Friday, June 17, 2022, in Nashville, Tenn. As more details emerge about the Georgia investigation into possible illegal a ...
Trump soll streng vertrauliche Dokumente in seinem Anwesen gelagert haben.Bild: keystone

Das Dokument gibt auch Auskunft über den Anfangsverdacht der Bundespolizei FBI gegen den 76-Jährigen. Demnach enthielten 14 von 15 Kisten an Dokumenten, die Trump bereits aus Mar-a-Lago ans Nationalarchiv übermittelt hatte, vertrauliche und teils streng geheime Unterlagen. 184 Dokumente seien eingestuft gewesen - 67 als «vertraulich», 92 als «geheim» und 25 als «streng geheim». Dem FBI zufolge fanden sich als geheim eingestufte Unterlagen zusammen mit anderen Papieren. Deshalb habe Grund zur Annahme bestanden, dass sich auf dem Anwesen weitere eingestufte Dokumente befänden.

Ein Richter im Bundesstaat Florida hatte die Teil-Veröffentlichung des Papiers am Donnerstag angeordnet - angesichts des grossen öffentlichen Interesses. Mehrere Medien hatten die Veröffentlichung vor Gericht beantragt. Die Bundespolizei FBI hatte am 8. August Mar-a-Lago durchsucht, wo sich Trump seit seinem Abschied aus dem Weissen Haus im Januar vergangenen Jahres häufig aufhält. Da er die Unterlagen in seinem privaten Anwesen aufbewahrte, könnte er gegen das Gesetz verstossen haben. Dies wird nun untersucht. Trump vermutet politische Gründe und wehrt sich mit einer Klage.

Angesichts des grossen Drucks in dem politisch heiklen Fall hatte Justizminister Merrick Garland zuvor bereits die Veröffentlichung des Durchsuchungsbefehls und des Belegs über die beschlagnahmten Gegenstände angestrengt. Demnach fanden die Agenten unter anderem einen Satz Dokumente der Geheimhaltungsstufe «Top Secret/SCI», die streng geheim sind und nur in besonderen Regierungseinrichtungen eingesehen werden dürfen. Vier der beschlagnahmten Dokumenten-Sätze waren als «Top Secret» («streng geheim») eingestuft, drei weitere als «geheim», die verbliebenen drei als «vertraulich».

Dass Ermittler das Haus eines früheren Präsidenten durchsuchen, gilt als beispiellos in der US-Geschichte. Der Einsatz sorgte für grosses Aufsehen. Trump beschuldigte die Regierung seines demokratischen Nachfolgers Joe Biden, das FBI für politische Zwecke zu missbrauchen. Seit Wochen befeuert er Spekulationen, dass er bei der nächsten Präsidentenwahl in gut zwei Jahren wieder antritt. Trump weist alle Vorwürfe von sich: Er behauptet, alle Dokumente seien freigegeben gewesen, die Geheimhaltung sei also aufgehoben worden. (sda/dpa)

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Trump-Razzia spaltet die US-Politk
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Trump-Razzia spaltet die US-Politk
Am Montag, 8. August 2022, hat die Bundespolizei FBI das Anwesen von Ex-US-Präsident Donald Trump durchsucht.
quelle: keystone / terry renna
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
26.08.2022 19:21registriert Februar 2014
Wie ich den halbschwarzen Bericht verstehe, hat Trump schon zwei mal zuvor nur unter massivem Druck des Bundesarchivs geheime Dokumente ausgehändigt und nun fanden die Behörden bei der Durchsuchung weitere hochgeheime Dokumente, was beweist, dass Trump diese mit voller Absicht behalten hat. Da sie offenbar im Haus praktisch frei einsehbar waren, könnte Trump nun offenbar sogar wegen Spionage angeklagt werden.
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Spi
26.08.2022 18:52registriert März 2015
Der Neuigkeitsgehalt dieses gepushten Artikels: Die DB ist überlastet und das Dokument konnte noch nicht geladen werden. Meldet euch doch wieder, wenn es wirklich etwas zu berichten gibt.
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