International
Wetter

Hitze erhöht Risiko für späte Frühgeburt gemäss Studie deutlich

Hitze erhöht Risiko für späte Frühgeburt gemäss Studie deutlich

23.06.2023, 10:53
Mehr «International»

Heisse Sommertage erhöhen einer Studie zufolge das Risiko einer späten Frühgeburt zwischen der 34. und 37. Schwangerschaftswoche deutlich. Temperaturen über 35 Grad Celsius steigern das Risiko um bis zu 45 Prozent, teilte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Freitag mit.

schwanger
Die Hitze stellt für Schwangere eine Belastung dar.Bild: shutterstock

Ab 30 Grad Celsius steigt das Risiko demnach bereits um 20 Prozent. «Auffällig war, dass die werdenden Mütter ein bis zwei heisse Tage offensichtlich überbrücken konnten», erklärte Studienleiterin Petra Arck. Folgten aber noch weitere Tage ohne Abkühlung, hätten vermehrt vorzeitige Wehen eingesetzt. Das sei besonders dann der Fall gewesen, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit das gefühlte Wärmeempfinden noch erhöht habe.

Für die Erhebung analysierten Arck und ihr Team Daten aus über 42'000 Patientenakten, die in den vergangenen 20 Jahren im UKE entbunden haben. Sie verglichen die errechneten und tatsächlichen Geburtstermine mit den Klimatabellen des Hamburger Wetterdienstes miteinander. Dabei konzentrierten sie sich auf die Monate März bis September, in denen aussergewöhnlich hohe Temperaturen herrschten.

Bald jedes sechste Kind eine Frühgeburt?

2033 könnte laut aktuellen Klimaprognosen durch steigende Temperaturen fast jedes sechste Kind zu früh geboren werden. Das seien doppelt so viele wie heute. Welche Folgen das für die Gesundheit der Neugeborenen haben werde sei unklar, hiess es in der Mitteilung weiter.

Als Frühgeburt gilt ein Baby, wenn es vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Zwischen der 34. und 37. Woche liegt der Zeitraum einer sogenannten späten Frühgeburt. Eine Geburt vor der 37. Woche berge ein erhöhtes Risiko für spätere gesundheitliche Probleme. Unter anderem seien die Lungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereift.

Hitze gilt als sehr belastend für werdende Mütter. Weil der Bauch auf die Hauptvene drückt, kommt nicht mehr so viel Blut im Herzen an. Der Effekt wird durch Hitze verstärkt. Die Versorgung des heranwachsenden Babys mit Nährstoffen wird dadurch beeinträchtigt. (saw/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Interne Bedenken: Aufregung um den Atomausstieg in Deutschland

Ein Bericht zum Atomausstieg sorgt in Deutschland derzeit für Aufregung und setzt auch Wirtschaftsminister Robert Habeck unter Druck. In Sondersitzungen haben sich daher am Freitag die Bundestagsausschüsse für Klimaschutz und Energie sowie für Umwelt mit den Entscheidungen vor dem deutschen Atomausstieg befasst.

Zur Story