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Indien lockert Regeln für Weizenexportstopp

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Indien lockert Regeln für Weizenexportstopp

17.05.2022, 13:5617.05.2022, 14:42
FILE- An Indian farmer carries wheat crop harvested from a field on the outskirts of Jammu, India, April 28, 2022. India on Sunday said it has kept a window open for food-deficit countries to import w ...
Indien will nun doch Weizen exportieren.Bild: keystone

Nach Indiens Weizenexportverbot hat die Regierung des Landes nun einige Weizenexporte ins Ausland doch erlaubt. Weizenlieferungen, die bis einschliesslich vergangenen Freitag dem Zoll übergeben worden seien, dürften exportiert werden, teilte das Handelsministerium in Neu Delhi am Dienstag mit. Konkret nennt es Getreide im Hafen Kandla an der indischen Westküste, das nun nach Ägypten exportiert werden darf.

Indien ist nach China der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt, sein Mitte Mai verhängtes Exportverbot führte international zu Verunsicherung. Das Ministerium präzisierte inzwischen, dass es Ausnahmen gebe, etwa vor dem Verbot getroffene Abmachungen mit Kreditbrief oder Spezialgenehmigungen der indischen Regierung für Länder, um ihre Lebensmittelsicherheit sicherzustellen.

Erst kurz vor dem Verbot hatten indische Regierungsvertreter verkündet, angesichts eines drohenden Weizenmangels auf dem Weltmarkt im Zuge des Ukraine-Kriegs zu helfen und deutlich mehr Weizen zu exportieren. Auch die Ukraine und Russland sind bedeutende Weizenexporteure. Zuletzt gab es wegen des Krieges Lieferengpässe und Preisanstiege. Indische Weizenexporteure hatten seit Kriegsbeginn Exportabkommen mit Ländern wie Ägypten und der Türkei geschlossen.

Dann kam aber die aktuelle Extremhitze in Indien dazwischen. Diese verringert die Weizenernte. Auch warnten mehrere Ökonomen vor einer möglichen Weizenkrise in Indien.

Indien produziert rund 100 Millionen Tonnen Weizen pro Jahr. Bislang hat das Land kaum etwas davon exportiert. Das zweitbevölkerungsreichste Land mit mehr als 1.3 Milliarden Menschen benötigt selbst viel Weizen. Die Regierung kauft jeweils grosse Mengen ein, um unter anderem die arme Bevölkerung im Land zu versorgen. Bislang hatten Bauern kaum Anreize, an Exporteure zu verkaufen, da ihnen die Regierung einen subventionierten Preis zahlte, der damals höher als der Weltmarktpreis war. (aeg/sda/awp/dpa)

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