Am 12. September lud der mexikanische Kongress zu einer öffentlichen Audienz in seinen Pressesaal. Über einen Zeitraum von mehr als drei Stunden wurde dabei der aktuelle Forschungsstand einer Gruppe Pseudo- sowie echter Wissenschaftler präsentiert. Geleitet wurde die Präsentation vom selbsternannten Ufologen Jaime Maussan Flota.
Den Höhepunkt erreichte die Vorstellung ohne Zweifel, als nach knapp zweieinhalb Stunden Holzkisten mit angeblich mumifizierten Leichen von Ausserirdischen präsentiert wurden. Die Leichen seien laut Jaime Maussan in einer Kieselalgenmine im peruanischen Nazca entdeckt worden. Die Kieselalgenmine sei auch für die Versteinerung beziehungsweise Mumifizierung der Körper verantwortlich.
Die Leichen seien laut Maussan ungefähr 1000 Jahre alt. Die analysierte DNA sei zudem zu 30 Prozent unbekannt. Auf Röntgenbildern liessen sich darüber hinaus drei Eier sowie ein Osmium-Implantat erkennen. Aufgrund dieser Beweise sagte Maussan unter Eid aus, dass die Exemplare nicht Teil der irdischen Evolution seien.
Jaime Maussan ist ein mexikanischer Journalist und Fernsehmoderator, der sich auf UFO- und Alien-Themen spezialisiert hat. Seit den 1970ern hat er über zahlreiche UFO-Sichtungen und ungewöhnliche Phänomene berichtet und hat durch seine umstrittenen Behauptungen und Präsentationen zu diesem Thema nationale Bekanntheit erlangt. Trotz seiner Prominenz wird Maussans Arbeit von vielen Skeptikern kritisch betrachtet.
🚨 ATTENTION - Closer look into the Alien Bodies that the Mexican Government has unveiled to the public and the tests that has been carried out on them
— T R U T H P O L E (@Truthpole) September 13, 2023
[With English Translation]#Ovni #Mexico #OvniMexico #Mexican #Alien #UFO #UAP #Aliens #Conspiracy #Uaphearins #UFOHearings… pic.twitter.com/dfMm8dLSCp
Bereits 2018 war Maussan an einer angeblichen Enthüllung mehrerer Alien-Leichen aus der Nazca-Wüste in Peru beteiligt. Die Körper stellten sich dann aber als gefälscht heraus. Auch 2015 war Maussan an einem angeblichen Alien-Leichen-Fund beteiligt. Damals stammten die Überreste von einem zweijährigen Knaben aus dem 19. Jahrhundert. Eine solch ausführliche Vorstellung vor dem mexikanischen Kongress wurde aber das erste Mal durchgeführt.
Eine weitere beteiligte Persönlichkeit ist Abraham Avi Loeb, ein Harvard-Professor, der 2018 Berühmtheit erlangte. Damals schwirrte ein uns unbekanntes längliches Flugobjekt, genannt «Oumuamua», an der Erde vorbei. Avi Loeb stellte daraufhin die Hypothese auf, dass es sich um ein ausserirdisches Raumschiff handle. Die Hypothese stellte sich als falsch heraus. Astronomen gehen inzwischen jedoch davon aus, dass es sich um ein natürliches, interstellares, nicht aus unserem Sonnensystem stammendes Objekt handelt.
Ebenfalls einen Auftritt hatte Ryan Graves. Der ehemalige Militärpilot der US-Navy erlangte Bekanntheit, als er im Juli dieses Jahres vor dem US-Kongress über seine persönlichen Erfahrungen mit sogenannten UAPs sprach. UAPs bezeichnen im Grundsatz dasselbe wie UFOs, gehen aber nicht von einem «unidentified flying object», unidentifizierten Flugobjekt, sondern von einem «unidentified aerial phenomena», einem unidentifizierten Luftphänomen, aus.
Die in der Vorstellung erwähnten Untersuchungen wurden durch die Autonome Universität Mexiko durchgeführt. Diese sah sich nach dem Empfang dazu gezwungen, eine Stellungnahme zur Situation zu veröffentlichen.
In der Pressemitteilung erklärte die Universität, dass die Körper nie untersucht wurden. Die Universität habe nur eine Karbondatierung eines Hautfetzens, eines Kunden durchgeführt. Die Universität distanzierte sich zudem von jeglichen daraus resultierenden Schlussfolgerungen, da sie weder daran beteiligt waren noch konkrete wissenschaftliche Beweise präsentiert wurden.
In eine ähnliche Kerbe schlug auch Antígona Segura, ein mexikanischer Astrobiologe, der an einem Programm der NASA beteiligt ist, das nach ausserirdischem Leben sucht. Segura bezeichnete die gesamte Audienz als äusserst peinlich. Er erklärte, dass Maussans Behauptungen jeglicher wissenschaftlicher Fundierung entbehren.
Was soll das bringen, ausser die Leute von den echten Problemen abzulenken?