International
Südamerika

Aliens oder illegale Bergarbeiter? Angriffe auf indigene Gemeinde in Peru

An E.T. doll is seen while construction workers prepare to dig into a landfill in Alamogordo, N.M., Saturday, April 26, 2014. Producers of a documentary are digging in the landfill in search of millio ...
Die vermeintlichen Aliens, die in Peru eine indigene Gemeinschaft angriffen, waren silbern. Hier: E.T., der wohl sympathischste Ausserirdische in der (Film-)Geschichte, und Bauarbeiter im Hintergrund. Bild: AP/AP, Screenshot aus «Atari: Game over».

«Seltsame Wesen» sorgen für Unruhe in indigener Gemeinde in Peru

15.08.2023, 17:0015.08.2023, 17:29
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In einer ländlichen Gegend in Peru hat sich seit Juli Ungewöhnliches zugetragen. Neben nächtlichen Störaktionen in der abgelegenen Provinz Maynas im Nordosten des Landes hätten «seltsame Wesen» am 29. Juli ein 15-jähriges Mädchen zu kidnappen versucht und sie dabei verletzt. Mitglieder der indigenen Gemeinschaft Ikitu, der auch die 15-Jährige angehört, machten Ausserirdische für den Angriff verantwortlich, wie das Medium Vice berichtete.

Der Anführer der Gemeinde, Jairo Reátegui Ávila, beschrieb die Angreifer dem peruanischen Radiosender RPP Noticias:

«Ihre Farbe ist silbern, ihre Schuhe sind rund und sie erheben sich. Sie schweben etwa einen Meter hoch und haben ein rotes Licht an der Ferse. Ihr Kopf ist lang, ihre Maske ist lang und ihre Augen sind halb gelblich. Sie sehen dich kurz an und schon sind sie weg. Sie sind Experten im Flüchten.»

Die indigene Gemeinschaft habe aus Sorge um ihre Sicherheit schliesslich das peruanische Militär um Unterstützung gebeten.

Teils stark verpixelte Videos und Bilder, die von den Bewohnenden verbreitet wurden und auf denen die angeblichen Aliens zu sehen sein sollen, sorgten im Internet für wilde Spekulationen. Aufwind erhielten diese durch die fast zeitgleiche Anhörung des Whistleblowers David Grusch im US-Kongress, in der es um die Existenz nicht-menschlichen Lebens ging.

Im Fall der Ikitu-Gemeinde in Maynas scheinen die peruanischen Behörden nun aber eine irdische Erklärung für die seltsamen Vorfälle gefunden zu haben, wie RPP Noticias weiter berichtete.

So handelte es sich bei den ominösen Angreifern höchstwahrscheinlich um Mitglieder von kriminellen Gangs aus Kolumbien und Brasilien, die in der Region illegalen Goldabbau betreiben. Ein Lehrer der Gemeinde, der Zeuge der seltsamen Angriffe wurde, äusserte gegenüber dem Radiosender die Vermutung, dass hochentwickelte Technologien wie sogenannte Jetpacks («Raketenrucksäcke») zum Einsatz kamen.

In this Wednesday, Jan. 17, 2018 photo, an area lays deforested by illegal gold mining in the Madre de Dios province of Peru, one day before Pope Francis arrives to Peru's Amazon. In a letter to  ...
Gerodete Waldfläche durch illegalen Goldabbau in der Provinz Madre de Dios in Peru Anfang 2018.Bild: AP/AP

Die peruanischen Behörden haben im Zusammenhang mit den Angriffen bisher keine Verhaftungen vorgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft für Umweltfragen sind im Jahr 2023 bereits 110 Schürfstellen und 10 illegale Bergbaucamps in dem Gebiet zerstört worden.

(hah)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Humanity
15.08.2023 17:29registriert April 2022
Kriminelle Gangs mit hochentwickelten Jetpacks hört sich mindestens genau so abenteuerlich an wie Aliens...🤔 für mich klingt die Alientheorie hier fast plausibeler
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Magnum
15.08.2023 17:55registriert Februar 2015
War mein erster Gedanke: Einschüchterung bis hin zur Vertreibung eines indigenen Stammes, um ungestört illegal Bodenschätze abbauen zu können.
Eine sehr profane, aber eben auch einleuchtende Erklärung für das vermeintlich "unerklärliche" Phänomen. Kommt nicht so selten vor.
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Wolfman
15.08.2023 17:44registriert April 2020
Ich glaube eher das sie das Tanzvideo der SVP mit Frau Blocher gesehen. Davon waren sie so traumatisiert, dass sie wohl etwas zu viel beruhigendes Kraut zu sich nahmen und anfingen zu halluzinieren. Ich sags ja, von der SVP kommt nie was gutes🙃
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