Der Oscar-Preisträger und Regisseur der «Herr der Ringe»-Saga Peter Jackson sagt, Amazon habe ihn gebeten, an der Mega-Budget-Serie «The Rings of Power» mitzuwirken – dann sei der Kontakt abgebrochen. Amazon behauptet, die Sache sei nicht ganz so einfach.
10.08.2022, 19:4310.08.2022, 21:00
Für den Film «Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs» gewann Regisseur Peter Jackson einen Oscar. Amazon, das Studio hinter der Mega-Budget-Serie «The Rings of Power», habe ihn gebeten, an dem HdR-Spin-off mitzuwirken. Die Macher versprachen ihm, die Drehbücher zu schicken – und dann brach der Kontakt ab. Die Drehbücher hat Jackson nie erhalten.

Peter Jackson an der Premiere von «Der Hobbit: Smaugs Einöde» (2013).Bild: Jason LaVeris/FilmMagic
Im Podcast von The Hollywood Reporter erzählt Jackson:
«Sie fragten mich, ob ich dabei sein wolle, und ich sagte: ‹Diese Frage kann ich unmöglich beantworten, ohne ein Drehbuch gesehen zu haben›. Also sagten sie: ‹Sobald wir die ersten Skripte haben, schicken wir sie.› Die Skripte kamen nie an.»
Kein böses Blut
Dennoch betont Jackson, dass er der Amazon-Serie nichts übel nimmt und sie sich auf jeden Fall ansehen wird.
«Ich bin nicht der Typ, der anderen etwas Böses wünscht. Das Filmemachen ist schwer genug. Wenn jemand einen guten Film oder eine gute Fernsehserie macht, ist das etwas, das man feiern sollte.»
Jackson fügt hinzu, dass Amazon angesichts des massiven Budgets von einer halben Milliarde Dollar für die erste Staffel der Serie «alles auf Tolkien setzt».
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Die ersten Bilder der «Herr der Ringe»-Serie sind da
quelle: amazon prime video
Amazon Studios antwortet auf Jacksons Aussagen mit folgender Erklärung:
«Als wir die Rechte für die Serie erworben haben, waren wir verpflichtet, die Serie von den Filmen ganz klar abzugrenzen.»
Sie hätten aber den «grössten Respekt» vor Peter Jackson und den «Der Herr der Ringe»-Filmen und freuen sich darauf, dass Jackson sich die Serie anschauen wird.
Darum ging Amazon auf Abstand
Nachdem Jackson schon kontaktiert worden war, kamen bei den Amazon-Verantwortlichen Bedenken auf, denn: Die neue Serie darf den Kino-Blockbustern nicht zu sehr ähneln, sonst würde Ärger mit Warner Bros., dem Studio hinter den Filmen, anstehen.
Hinzukommt: Mit Sharon Tal Yguado verliess 2019 eine grosse Fürsprecherin Jacksons den Konzern Amazon. Zudem soll der Tolkien Estate (dieser hält die Rechte an den Werken Tolkiens inne) eine Beteiligung des Regisseurs an der Serie abgelehnt haben, berichtet der Hollywood Reporter weiter.
Jackson wollte «Herr der Ringe» vergessen
Im Podcast erzählte Jackson ausserdem, dass er «ernsthaft in Erwägung gezogen» habe, Hypnose zu verwenden, um zu versuchen, die Arbeit an seinen Oscar-gekrönten Filmen zu vergessen. Seine Begründung? Er wollte sie wie ein normaler Fan sehen und ein einmaliges, unberührtes Seherlebnis geniessen. Denn als die Filme in die Kinos kamen, war er «schon fünf oder sechs Jahre lang in sie eingetaucht».
«Ich habe tatsächlich ernsthaft in Erwägung gezogen, zu einem Hypnosetherapeuten zu gehen, der mich hypnotisieren sollte, damit ich die Filme und die Arbeit, die ich in den letzten sechs oder sieben Jahren geleistet hatte, vergesse und sie mir ansehen könnte.»
Weiterverfolgt hat er diese Idee aber nicht. Auch scheint es eher unwahrscheinlich, dass es überhaupt funktioniert hätte, «wenn man bedenkt, dass Jackson all die Jahre damit verbracht hat, obsessiv jedes Detail seiner Trilogie zu perfektionieren», schreibt The Hollywood Reporter.
Die Fantasy-Serie «Lord of the Rings: The Rings of Power» startet am 2. September auf Amazon Prime.
(watson.de, cmu)
Trailer zu «The Lord of the Rings: The Rings of Power»:
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