Nach dem überraschend bekannt gegebenen Rücktritt von Ueli Maurer am Freitag dreht sich nun alles um die Frage: Wer tritt seine Nachfolge an? Als wählerstärkste Partei hat die SVP laut der Zauberformel Anspruch auf zwei Sitze im Bundesrat, deshalb haben die Kandidatinnen und Kandidaten aus dieser Partei mit Abstand die grössten Chancen auf eine Wahl in die Exekutive.
Von den oft gehandelten Kronfavoriten für die Maurer-Nachfolge wagten sich bislang nur jene klar aus der Deckung, die ihren Verzicht auf eine Kandidatur bekannt gaben. Die anderen halten sich bedeckt.
Eine Übersicht:
Der Berner Nationalrat Albert Rösti, dessen Namen am häufigsten als möglicher Maurer-Nachfolger genannt wurde, macht sich über eine Kandidatur zumindest Gedanken, wie er in der Samstagsrundschau von Schweizer Radio SRF sagte.
Es brauche jetzt aber zunächst einmal Gespräche mit der Familie und mit der Partei, sagte der frühere Präsident der SVP Schweiz weiter. Er werde dann zu gegebener Zeit entscheiden, «ob ich in dieses Rennen steige oder nicht», hielt der 55-Jährige fest.
Rösti war von seiner Berner Kantonalpartei schon 2015 als Bundesratskandidat vorgeschlagen worden, als ein Sitz in der Landesregierung durch den Rücktritt der Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf frei wurde. Damals sassen aber bereits zwei Berner im Bundesrat, weshalb die Kandidatur wieder zurückgezogen wurde.
Die Ausgangslage ist nun anders. Alt Nationalrat Manfred Bühler, der Präsident der Kantonalpartei, kündigte am Freitagnachmittag an, sich für eine Berner Kandidatur starkzumachen, ohne Namen zu nennen.
Als mögliche Nachfolgerin des Zürchers Ueli Maurer wurde auch die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli ins Spiel gebracht. Ihr Fokus liege derzeit auf den im Februar 2023 anstehenden Erneuerungswahlen für den Regierungsrat, sagte die 45-Jährige am Samstag gegenüber SRF.
Zu einer allfälligen Rückkehr nach Bern wollte sich die frühere Nationalrätin, die seit 2019 als Regierungsrätin der Zürcher Gesundheitsdirektion vorsteht, nicht weiter äussern. Der Rücktritt von Finanzminister Maurer sei für sie überraschend gekommen, sagte die 45-Jährige. Sie habe sich bislang noch nie überlegt, für den Bundesrat zu kandidieren.
Damit sagte Rickli weder Ja noch Nein zu einer Kandidatur. Offen blieb diese Frage bislang auch bei anderen als mögliche Maurer-Nachfolger gehandelten Personen. So äusserten sich beispielsweise SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) und die Obwalder Nationalrätin Monika Rüegger noch nicht explizit.
Die Thurgauer SVP-Nationalrätin und Unternehmerin Diana Gutjahr nimmt sich aus dem Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Ueli Mauer. Sie stehe derzeit nicht zur Verfügung, teilte die 38-Jährige der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag mit.
«Neue Möglichkeiten müssen immer mit der aktuellen Lebensphase vereinbar sein. Als ‹Frisch-Mami› würde dies in meinen aktuellen Lebensabschnitt nicht passen», hiess es in der Stellungnahme. Die Stahl- und Metallbauunternehmerin aus Amriswil ist seit 2017 Nationalrätin. Sie war in mehreren Medien als mögliche Kandidaten gehandelt worden.
Abgesagt haben auch bereits Parteischwergewichte wie Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (GR), Vizepräsidentin der SVP und Tochter des ehemaligen Bundesrats Christoph Blocher.
Der Luzerner Nationalrat Franz Grüter nimmt sich ebenfalls selbst aus dem Rennen. Er sagte am Freitag, er suche das Amt nicht.
Für Schwyzer Nationalrat Marcel Dettling kommt eine Kandidatur ebenfalls nicht infrage. Er habe seinen Auftrag als Wahlkampfleiter der SVP und wolle diesen erfolgreich zu Ende bringen.
Neben Albert Rösti und Natalie Rickli, die noch nicht definitiv abgesagt haben, bleiben noch weiter Kandidaten und Kandidatinnen, die sich noch nicht geäussert haben.
Noch nicht zu einer potenziellen Nachfolge geäussert haben sich weitere SVP-Aushängeschilder wie die St. Galler Nationalrätin Esther Friedli oder Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG). (leo/sda)
Aber in dieser Zeit wäre es für niemanden ein leichtes gewesen.
Ich finde, sie hat ein gutes Alter und bringt auch schon einiges an Erfahrung mit.
Martullo wäre eine Schande für die Schweiz!
So wie sie sich seit Kriegsbeginn gegenüber Russland äusserte, sollten wohl alle bemerkt haben, dass diesem Clan nicht noch mehr politische Verantwortung übertragen werden soll.