Insgesamt hat die Schweiz bereits 806'025 Impfdosen von den Herstellern erhalten – verabreicht wurden bis zum 14. Februar 541'231 davon. Gut 100'000 Personen haben sogar bereits die zweite Impfdosis erhalten.
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Rein rechnerisch – weil jede Person zwei Impfdosen benötigt – wären also von 100 Personen in der Schweiz bereits 2,8 vollständig geimpft – natürlich verteilt sich dies in der Praxis auf eine Gruppe von erst einmalig Geimpften und eine (kleinere) Gruppe von doppelt Geimpften.
Seit Anfang September 2020 erhebt die Universität Zürich Daten zur Impfbereitschaft in der Schweiz. Gut 400 Personen aus allen Teilen der Schweiz werden pro Woche befragt, ob sie sich impfen lassen wollen respektive dies bereits getan haben.
Nachdem die Zustimmung im letzten Jahr jeweils bei rund 45 Prozent lag, ist diese seit dem Impfstart im Januar deutlich angestiegen. Rund 59 Prozent der Bevölkerung gibt inzwischen an, dass sie sich impfen lassen will. Dazu kommen rund 6 Prozent, die laut eigenen Angaben bereits mindestens eine Impfung erhalten haben.
Die ersten Lieferungen der beiden in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech sind bereits seit Dezember in der Schweiz. Allerdings machen sie einen verhältnismässig nur sehr kleinen Teil der insgesamt bestellten Impfdosen aus. Ein Grossteil der Lieferungen wird in den Monaten Mai und Juni erwartet.
Seit Beginn der Impfung rückt auch das Konzept der Herdenimmunität wieder mehr in den Fokus. Rund 70 Prozent der Bevölkerung soll entsprechend immun sein, damit sich Sars-CoV-2 nicht weiter ausbreitet – wegen der sich schneller ausbreitenden Virenmutationen sind allerdings vielleicht sogar bis zu 80 Prozent nötig.
In den letzten Tagen wurden jeweils rund 16'000 Impfungen verabreicht in der Schweiz. In diesem Tempo würden wir ungefähr in zwei Jahren, im März 2023, die 70 Prozent Herdenimmunität erreichen – bei 80 Prozent sogar erst im Sommer 23.
Das geplante Impfvolumen für diesen Monat hat man bisher deutlich unterschritten: Angepeilt wären 50'000 Impfdosen pro Arbeitstag. Können wir das Tempo auf diesen Wert erhöhen (im Mittel entspräche das rund 35'000 pro Tag), wären bereits in einem Jahr, im Februar 2022, rund 70 Prozent immun.
Allerdings ist noch immer nicht geklärt, ob die Impfung auch vor der Übertragung schützt – also eine sogenannte «sterile Immunität» verleiht. Schützt sie nur vor der Erkrankung und man kann das Virus trotzdem weitergeben (sogenannte «klinische Immunität»), wird es mit der Herdenimmunität sowieso schwierig.
Doch wichtig, zu wissen, ist: Das Ziel der Impfung ist nicht in erster Linie, die Herdenimmunität zur erreichen, sondern Risikogruppen zu schützen. Schliesslich ist es nämlich das, was uns dem Alltag wieder ein Stück näher bringt.
So ist beispielsweise Israel zwar noch deutlich von einer Herdenimmunität entfernt – doch weil von den älteren Personen schon verhältnismässig viele geimpft sind, sinken die Hospitalisierungen deutlich und das Gesundheitssystem wird entlastet.
Ich bin immer wieder aufs neue erstaunt, wie schlecht die Schweiz organisiert ist. Hoffentlich passiert hier nie was wirklich schlimmes.