Der Bundesrat hat in einer ausserordentlichen Sitzung beschlossen, eine «Besondere Lage» auszurufen. Als erste Massnahme werden bis zum 15. März alle Veranstaltungen verboten, an denen über 1000 Personen erwartet werden. Bei kleineren Veranstaltungen muss der zuständige Kanton eine Risikoeinschätzung vornehmen.
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Konkret sind unter anderen diese Grossveranstaltungen vom Verbot betroffen:
Im Februar und März wird an verschiedenen Orten Fasnacht gefeiert. Die grössten Anlässe dürfen laut dem neuen Gesetz des Bundesrates nicht stattfinden. Das Basler Fasnachts-Comité hat kurz nach der PK mitgeteilt, dass die Veranstaltung abgesagt ist.
«Wir bitten Euch, den Entscheid zu respektieren, und um Verständnis, dass wir im Moment keine individuellen Anfragen entgegennehmen können», so die Organisatoren in der Medienmitteilung. Auch die Berner Fasnacht findet nicht statt.
Je nach Grösse der Veranstaltung müssen die Kantone auch weitere kleinere Fasnachtsevents absagen.
Die Swiss Music Awards sind ebenfalls von der Massnahme des Bundesrats betroffen. Die Preisverleihung findet mit deutlich weniger Zuschauern statt, wie SRF 3 auf Twitter mitteilt.
Update: Die Swiss Music Awards finden statt, aber mit deutlich weniger Zuschauern. Einige Ticketbesitzer werden deshalb nicht dabei sein können. Sie werden persönlich benachrichtigt. Danke fürs Verständnis. ^Andrew
— SRF 3 (@srf3) February 28, 2020
In Graubünden wurde der Engadin Skimarathon bereits abgesagt, in Thun wird der Survivalrun nicht durchgeführt. Weitere grössere Sportveranstaltungen dürften folgen. Insbesondere die oberen Ligen im Fussball und Eishockey sind davon betroffen.
Die Swiss Football League hat alle Fussball-Partien vom Wochenende der Super League und der Challenge League abgesagt und auf ein noch nicht bestimmtes Datum verschoben. Über den weiteren Verlauf der Meisterschaft werde die SFL in enger Absprache mit den Behörden und den Klubs in der kommenden Woche informieren, teilte die Liga mit.
Die für Freitag und Samstag angesetzten Eishockey-Spiele in der National League finden vor leeren Zuschauerrängen statt. Dies gab der Eishockeyverband nach einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz mit den Klubs bekannt. In den letzten beiden Runden der Qualifikation fallen unter anderem die Entscheidungen im Rennen um die Playoff-Plätze. Über das Vorgehen bezüglich der am 7. März beginnenden Playoff-Viertelfinals werden die Liga und die Klubs im Rahmen einer ausserordentlichen Ligaversammlung am Montag entscheiden.
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In Genf hätte vom 5. bis am 15. März der Auto-Salon stattfinden sollen. Auch diese Veranstaltung ist gemäss dem neuen Gesetz abgesagt. Die Genfer Uhrenmesse wurde bereits am Donnerstag ausgesetzt. Auch die Gartenmesse Giardina in Zürich dürfte nicht stattfinden können.
In der Schweiz gibt es diverse Konzerthallen und Clubs, in die mehr als 1000 Personen reinpassen. Hier einige Beispiele:
Wenn du für die Zeit bis am 15. März Tickets für ein Konzert an einem dieser oder ähnlichen Orten gebucht hast, solltest du dich auf der Webseite des Veranstalters laufend informieren, ob das Konzert noch durchgeführt wird.
Betroffen von der neuen Massnahme des Bundesrates sind alle Veranstaltungen, an denen sich über 1000 Personen zum gleichen Zeitpunkt aufhalten. Vom Veranstaltungsverbot des Bundes ausgenommen sind Bürogebäude mit mehr als 1000 Personen. «Dort können sich die Personen frei bewegen und können die Hygienevorschriften umsetzen», sagte Innenminister Alain Berset am Freitag vor den Bundeshausmedien.
Doch nicht nur solche grossen Veranstaltungen können abgesagt werden. Kleinere Veranstaltungen müssen bei den Kantonen eine Risikoeinschätzung vornehmen lassen und können daraufhin ebenfalls nicht bewilligt werden. (leo)
Doch wenn der Bund diese Massnahmen für notwendig hält, unterstütze ich das. Man kann der Meinung sein, es sei übertrieben. Das Virus jedoch ist neu und unbekannt. Und es breitet sich sehr schnell aus. Wir können nur schätzen, was noch kommt. Wir wissen es nicht.
Dabei denke ich v.a. an gefährdete Personen, wie z.B. einen älteren Mann, der gerade eine schwere Herzoperation hatte. Es bricht uns kein Zacken aus der Krone, wenn wir auf schwächere Mitglieder der Gesellschaft Rücksicht nehmen.