Schweiz
Coronavirus

Kein Online-Formular: Zöllner verteilen hunderte Bussen an Reiserückkehrer

Grenzwaechter kontrollieren einen Zug, am Dienstag, 10. November 2015, am Bahnhof in Buchs. Im September kamen erstmals mehr Fluechtlinge an der Ostgrenze als im Tessin an. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Bei Stichproben verteilten die Grenzwächter 200 Bussen wegen fehlenden Corona-Formularen. Bild: KEYSTONE

Kein Online-Formular: Zöllner verteilen hunderte Bussen an Reiserückkehrer

10.10.2021, 16:23
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Knapp 200 Bussen zu 100 Franken haben Ferienrückkehrer schon bezahlen müssen, weil sei kein Online-Einreiseformular des Bundes ausgefüllt hatten. Seit der Einführung der Bestimmung am 20. September kamen bereits 900'000 dieser Formulare des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur Anwendung.

«Für die Einreise in die Schweiz brauchen alle Einreisenden ein Einreiseformular. Dieses kann frühestens 48 Stunden vor der Reise online oder als Papierversion ausgefüllt werden», heisst es beim BAG.

Der Bundesrat hatte diese Regelung beschlossen, um eine Zunahme der Covid-19-Ansteckungen nach den Herbstferien zu verhindern. Nach dem Ferienende im Sommer war die Zahl der Corona-Fälle nämlich sprunghaft angestiegen. Wer an der Schweizer Grenze ohne Einreiseformulare erwischt wird, zahlt 100 Franken Busse, wie die Eidgenössische Zollverwaltung einen Bericht der «Sonntagszeitung» bestätigte.

Das elektronische Passagier-Lokalisierungsformular müssen alle Einreisenden - ob sie nun geimpft, genesen oder getestet sind - ausfüllen. Damit sollen die Kantone mit Stichproben überprüfen können, ob Personen, die den zweiten Test durchführen müssen, weil sie entweder nicht von Covid-19 genesen oder nicht geimpft sind, dies tatsächlich getan haben. Die Formulare werden laut dem BAG 14 Tage aufbewahrt.

Allerdings gibt es Ausnahmen von der Test- und der Formularpflicht: Sie gelten für Grenzgängerinnen und Grenzgänger, Transitreisende, die in der Schweiz keinen Zwischenhalt machen, Personen, die beruflich Güter und Personen transportieren, sowie unter 16-jährige Kinder und Jugendliche. (sda)

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83 Kommentare
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Liebu
10.10.2021 20:04registriert Oktober 2020
Bei der Einreise in andere Länder füllt man ohne mit der Wimper zu zucken ein oder mehrere Formulare aus und lässt sich testen.

Bei der Rückkehr, wo jetzt das gleiche gilt, spricht man von Willkür, obwohl nach den Sommerferien Rufe nach kontrollierter Einreise laut wurden.
Es geht dabei vor allem darum, dass man nachträglich, falls nötig, ausfindig machen kann, wer von wo eingereist ist.

Und knapp zweihundert sind für mich nicht hunderte Gebüsste.
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Phrosch
10.10.2021 17:26registriert Dezember 2015
Natürlich sind nicht alle Massnahmen gleich sinnvoll. Aber sich hier über die Sinnhaftigkeit auslassen ist noch weniger sinnvoll. Das Formular ist nun mal da, weil von allen Seiten nach dem Fiasko nach den Sommerferien von allen Seiten gefordert wurde, die Einreise besser zu kontrollieren.
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