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Corona Schweiz: Das sind die häufigsten Nebenwirkungen der Covid-Impfung

So oft kommen in der Schweiz Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen vor

Rund 1,6 Millionen Menschen in der Schweiz sind bis jetzt mindestens einmal geimpft. Doch längst nicht alle wollen sich piksen lassen – nicht zuletzt wegen allfälliger Nebenwirkungen. Wie oft kommt das tatsächlich vor?
12.04.2021, 12:0214.04.2021, 10:32
Reto Fehr
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Rund 22'000 Menschen werden derzeit im Schnitt in der Schweiz pro Tag geimpft. Doch spätestens Ende April soll der Turbo gezündet werden und mit den dann verfügbaren Impfstoffmengen bis zu 130'000 Menschen in der Schweiz täglich geimpft werden.

Bisher haben rund 1,6 Millionen Schweizerinnen und Schweizer mindestens eine Impfdosis erhalten.

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Anteil schwerwiegender Impf-Nebenwirkungen

Von diesen rund 1,6 Millionen Impfungen wurden bisher 1174 unerwartete Nebenwirkungen gemeldet. 577 Meldungen beziehen sich auf den Impfstoff von Pfizer/BioNTech, 580 auf denjenigen von Moderna (siehe Punkt 5 für Details). In 17 Fällen wurde der Impfstoff nicht erwähnt.

Mit 778 (66,3 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend.

396 Meldungen (33,7 %) wurden als schwerwiegend eingestuft.

Bei den schwerwiegenden Fällen wurde die Person entweder im Krankenhaus behandelt oder die Reaktionen wurden aus anderen Gründen als medizinisch bedeutsam eingestuft. In den meisten Fällen waren die Betroffenen aber nicht gefährdet.

Schauen wir uns das mal grafisch an, wie viele der bisher in der Schweiz gespritzten Impfdosen eine schwerwiegende Nebenwirkung auslösten:

Nebenwirkungen Impfungen Corona Covid-19 Schweiz
Grafik: watson/fox

In 55 der schwerwiegenden Fälle sind die Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 84 Jahre alt und hatten mehrheitlich schwere Vorerkrankungen. Swissmedic schreibt zu den Todesfällen: «Trotz einer zeitlichen Assoziation gibt es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war.»

Swissmedic schreibt, dass sich durch Nachmeldungen die unerwünschten Nebenwirkungen noch leicht erhöhen werden: «Retrospektiv zeigt sich eine ungefähre Melderate von einer Meldung pro 1’000 verimpften Dosen.» Die hier dargestellten Meldungen können darum nur unter Vorbehalt direkt mit den verabreichten Impfungen verglichen werden. Auch besteht keine Meldepflicht bei bekannten, nicht schwerwiegenden Fällen, was zu einer Dunkelziffer bei den leichten Nebenwirkungen beiträgt (siehe auch Box).

Hinweise zu den Meldungen
Reaktionen, die bekannt und nicht schwerwiegend sind, fallen nicht unter die Meldepflicht nach Art. 59 des Heilmittelgesetzes. Zu den bekannten, nicht-schwerwiegenden und sehr häufigen Reaktionen auf die Covid-19-Impfstoffe zählen zeitweilige Schmerzen und Schwellung an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese vorübergehenden Lokal- und Allgemeinreaktionen sind in der Regel ein Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff.

Zu melden sind jedoch schwerwiegende oder bisher nicht bekannte unerwünschte Wirkungen. Weitere Informationen zu den Meldungen gibt es hier.

Häufigste Corona-Nebenwirkungen

Bei den meisten Meldungen wird von mehr als einer Reaktion berichtet. Durchschnittlich sind es 2,5 Reaktionen pro Meldung. Die häufigsten Nebenwirkungen unterscheiden sich zwischen Pfizer/BioNTech und Moderna.

Nebenwirkungen Pfizer/BioNTech

Nebenwirkungen Moderna

Geschlechterverteilung der Corona-Impfung

Bei den Geschlechtern zeigt sich deutlich, dass Frauen häufiger von unerwarteten Nebenwirkungen betroffen sind:

  • Frauen: 68,6% der Meldungen
  • Männer: 28,3% der Meldungen
  • Kein Geschlecht angegeben: 3,2% der Meldungen

Altersverteilung der Corona-Impfung

Der Jüngste Betroffene war 16 Jahre alt, die älteste 101 Jahre.

  • Mittleres Alter der Betroffenen: 64,9 Jahre
  • 41,7 Prozent der Fälle: älter als 75 Jahre
  • Schwerwiegende Fälle: Mittleres Alter 69,3 Jahre
  • Alter bei den 55 Todesfällen: 83,7 Jahre

Bald Lockerungen oder Verschärfungen? So sieht's in der Schweiz aus:

Stand der Corona-Impfungen

Insgesamt wurden bis Mittwoch 1'697'339 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 645'055 Personen vollständig geimpft, das heisst 7,4 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten.

Bei 407'229 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt. Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 510'486 Impfdosen. Zudem sind noch 182'500 Impfdosen beim Bund gelagert.

Vom 1. bis 7. April wurden in der Schweiz 155'053 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 22'150 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Impfkadenz um 20 Prozent.

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161 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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glöbeli
12.04.2021 12:17registriert Januar 2020
Das Alter sagt aktuell noch nicht viel aus, da vermehrt ältere Personen geimpft wurden odee sehe ich das falsch?
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GenerationY
12.04.2021 12:11registriert Dezember 2017
Korrektur:
So oft kommen in der Schweiz *kurzfristige* Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen vor
204112
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Zum Kommentar
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Randen
12.04.2021 15:22registriert März 2014
Also ca 4 dieser Nebenwirkungen habe ich jeden Tag beim Aufstehen. Auch ohne Impfung
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«Erster wirklicher Stresstest für die Schuldenbremse»: Ökonom ordnet drohendes Defizit ein
Beim Bund drohen Defizite von bis zu vier Milliarden Franken. Wie schlimm ist das? Und wie hat man in der Vergangenheit darauf reagiert? Ökonom Thomas M. Studer, der zur Geschichte der Bundesfinanzen seine Dissertation verfasst hat, gibt Auskunft.

Jahrelang schrieb der Bund Überschüsse. Jetzt drohen Defizite in Milliardenhöhe. Verglichen mit früher: Wie schlecht steht es um die Bundesfinanzen?
Thomas M. Studer:
Um das vergleichen zu können, stellt man das Defizit ins Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP). Bei jährlichen strukturellen Defiziten von 2 bis 4 Milliarden Franken, wie sie der Bund erwartet, sind das gemessen am aktuellen BIP rund 0,25 bis 0,5 Prozent. In der Schuldenkrise der 1970er-Jahre waren es bis zu 0,9 Prozent, in den 1990er-Jahren sogar bis 2 Prozent. So schlimm ist es heute noch nicht. Was die Geschichte aber zeigt: Es ist schwierig, aus einer Defizitphase herauszukommen, wenn man mal drin ist.​

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