Heute beginnt der meteorologische Herbst. Damit ist der Sommer 2023 Geschichte. Eines können wir schon mal vorwegnehmen: Es war einer der wärmsten Sommer seit Messbeginn. Doch der wievielt wärmste war er wirklich?
Tatsächlich waren die Sommer seit Messbeginn 1864 nur viermal wärmer: 2003, 2022, 2015 und 2019. Dabei war der Sommer 2023 lange auf Kurs in die Top 3. Die letzten kühleren Tage im August verhinderten den Podestplatz aber gerade noch.
Im Schnitt hatten wir 15,5 Grad Celsius. Im landesweiten Mittel der Temperatur im Vergleich zur Norm (1991–2020) lag der Sommer 2023 damit über dem Mittelwert. Weisst du, um wie viel Grad?
Die Sommertemperatur (Durchschnitt Juni bis August) lag im landesweiten Mittel 1,6 Grad Celsius über der Norm (1991–2020). Letztmals hatten wir temperaturmässig 2019 einen sehr ähnlichen Sommer. Im Vergleich zur vorindustriellen Periode (1871–1900) war der Sommer 2023 gar um 2,3 Grad Celsius wärmer.
Blicken wir noch etwas genauer hin. Auf der Alpennordseite erlebten wir zwei Hitzewellen (im Süden deren drei). Besonders im Juni stiegen die Temperaturen früh an.
Tatsächlich zeigte schon der Frühsommer durch das Fehlen von kühlen Perioden erhöhte Temperaturen. In Teilen der Alpennordseite war es der sonnigste Juni seit Messbeginn.
Das hatte zur Folge, dass der Normalwert bis am letzten Tag im Juni überschritten wurde. Das landesweite Mittel der Junitemperatur stieg auf 14,9 Grad Celsius – 2,3 Grad über der Norm. Im Juli lagen immerhin 12 Tage unter dem Mittel. Am 26. Juli wurde dieser gar um fast 6 Grad Celsius unterboten.
Es fielen auch einige Rekorde in diesem Sommer. So wurden beim Messstandort Zürich-Kloten an einem Tag im Juli 36,5 Grad Celsius gemessen. Welche Höchstmarke wurde hier übertroffen?
In Zürich-Kloten wurde mit 36,5 Grad Celsius im Juli nie ein höheres Tagesmaximum gemessen. In Genf (37,4) und Chur (37,6) wurden während der Hitzewelle im Juli Tageshöchstwerte von über 37 Grad Celsius gemessen. Im August stiegen die Temperaturen noch höher. Was war das Maximum?
Genf registrierte am 24. August mit 39,3 Grad Celsius den dritthöchsten Wert, der in der Schweiz jemals gemessen wurde. Überboten wird dieser nur von Genf 2015 und von Grono im Misox 2003 mit 41,5 Grad.
Und wenn wir gerade bei dieser Hitzeperiode sind: Wie hiess das Phänomen schon wieder, das uns ab dem 18. August einige sehr heisse Tage bescherte?
Geregnet hat es in diesem Sommer in einigen Gebieten deutlich weniger als sonst. So gab es am Messstandort von Meteonews in Luzern und Bern über 30 Prozent weniger Niederschlag als normal. Sion und St.Gallen dagegen erhielten mehr Regen als in durchschnittlichen Sommern. Erst durch die starken Niederschläge in den letzten Augusttagen stieg die Niederschlagssumme des Sommers in Teilen der Schweiz auf durchschnittliche (oder gar überdurchschnittliche) Werte.
Anders sieht es beim Sonnenschein aus. Hier gab es für die allermeisten Standorte mehr Sonne als normal. Luzern schwingt mit einem Sonnenplus von über 20 Prozent ziemlich deutlich obenaus.
Spannend auch, wie unterschiedlich die Hitzetage und Tropennächte in den ausgewählten Städten im Sommer 2023 auftraten. Während in Bern und Sion keine Tropennacht registriert wurde, war dies in Lugano fast in einem Drittel aller Nächte der Fall.
Hitzetage erlebte Bern dagegen mehr als Zürich und St.Gallen. Die Ostschweizer Stadt liegt etwas höher über Meer, was so hohe Temperaturen tagsüber seltener macht.
Insgesamt also ein zu warmer Sommer. Deutlich wärmer war es in der Schweiz bisher nur im Rekordsommer 2003. Der Sommer hatte aber auch Schwankungen.
Eigentlich erlebten wir fünf Phasen: Es begann warm und trocken, wurde dann so richtig heiss, nur um ausgerechnet mitten in den Sommerferien viel Regen und kühlere Temperaturen zu offerieren. Mitte August wurde es dann nochmals sehr heiss, bevor es zum Monatsende viel Regen und gar Schneefall gab.
Aber
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