Am Bahnhof Genf steht ein neuer Mülleimer – dieser sorgt auf der Plattform X derzeit für Gesprächsstoff. Bei den Sammelstellen für Aluminium und PET wurde ein neuer Deckel mit einer kleineren Öffnung montiert. Der Sinn scheint klar: Damit soll verhindert werden, dass andere Abfälle in die beiden Recycling-Eimer geworfen werden.
Verrückt, dass man mittlerweile Öffnungen für die Müllentsorgung verkleinern muss, weil ohne Anpassung Recyclingmaterial falsch eingeworfen wird. #övlive pic.twitter.com/1TcC17Dq3k
— Christian Ginsig (@ginsig) September 24, 2023
Dass ein solcher Deckel nötig ist, um korrektes Recycling zu erreichen, sorgt für Ernüchterung. «Verrückt, dass man mittlerweile Öffnungen für die Müllentsorgung verkleinern muss, weil ohne Anpassung Recyclingmaterial falsch eingeworfen wird», so der Solothurner Kantonsrat und SBB-Mitarbeiter Christian Ginsig auf X. Ein weiterer User vergleicht die neuen Recycling-Eimer mit einem Kinder-Lernspiel, bei dem man Figuren in das passende Loch versorgen muss.
— Aaron M (@noraaremssem) September 25, 2023
Doch warum braucht es überhaupt solche neuen Mülleimer? «Fehlwürfe bei der Abfalltrennung kommen leider immer wieder mal vor», so SBB-Mediensprecher Moritz Weisskopf gegenüber watson. Für die Änderung am Eimer zuständig ist PET-Recycling Schweiz. Die Mülleimer in Genf dienen demnach einer Testphase: Man will dadurch herausfinden, ob falsche Entsorgungen tatsächlich abnehmen, wenn die Öffnungen angepasst werden.
Ob dieses System auch Früchte trägt, ist bislang noch nicht klar. Stefanie Brauchli, Mediensprecherin von PET-Recycling Schweiz, sagt auf Anfrage, der Test befinde sich erst in der Anfangsphase, weshalb man noch kein Fazit ziehen könne. Gleichzeitig sagt sie, dass sich die angepassten Öffnungen bereits bei Recyclingwänden vieler Detailhändler bewährt hätten. Derzeit werde eine Ausweitung des Tests auf einen zweiten Standort diskutiert – laut den SBB wäre dieser wohl Lausanne.
In der Deutschschweiz haben die SBB bislang keine solchen Mülleimer aufgestellt. Dennoch gibt es an gewissen Orten schon ähnliche Projekte, so etwa in der Stadt Zürich. Diese stellt nach einer Testphase seit Ende Juli ebenfalls Behälter mit unterschiedlichen Einwurflöchern auf.
Erfahrungswerte hätten gezeigt, dass diese für PET-Getränkeflaschen und Aluminium-Getränkedosen am eingängigsten seien, so die Begründung. Bis Ende Jahr sollen in der Stadt Zürich insgesamt 250 solcher neuen Recycling-Behälter aufgestellt werden. (dab)
Knut Knallmann
BG1984
Mich nerven vorallem die Leute, die es nicht schaffen, bei der PET Flasche die Luft rauszudrücken. So fährt der Lastwagen vorallem mit Luft zum Recyclinghof.
Calvin Whatison
Eigentlich traurig für ein so fortgeschrittene Gesellschaft die Wir sein möchten.