Aussergewöhnlich viel haben die Newsportale und Zeitungen über die Abstimmungen in der Schweiz geschrieben. Vor allem die Initiative über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens interessierte:
Für Spiegel Online ist es keine Überraschung, dass die Schweizer Stimmbürger so klar dagegen stimmten.
Im Artikel geht der Autor vor allem darauf ein, dass es bei der Initiative, egal wie das Resultat ist, darum gegangen sei, dass darüber in der breiten Öffentlichkeit eine Diskussion entfacht worden sei und die Diskussion weitergehe:
Auch Welt.de behandelt das Thema prominent. Nach einem «Erklär-Stück», schliesst sie mit folgenden Worten, die die Gegner immer wieder ins Spiel brachten:
BBC platzierte das Thema prominent, die Berichterstattung war relativ nüchtern. BBC titelte: «Schweiz lehnt Grundeinkommen ab – Wahlprognosen deuteten daraufhin.»
Bei Der Standard aus Österreich war die Geschichte am späteren Nachmittag der Aufmacher. Im Artikel kommt Claude Longchamp, der Leiter des Instituts gfs.bern im Schweizer Fernsehen SRF, zu Wort. Laut ihm ist ein wichtiger Grund für die Ablehnung Unklarheiten und Zweifel bei der Finanzierung des Grundeinkommens gewesen.
Bild.de liess die Initianten der BGE-Initiative zu Wort kommen. Diese hätten von einem «sensationellen Erfolg» gesprochen, die Zustimmung sei deutlich grösser, als sie erwartet hätten. Einen der Initianten zitierte Bild.de so:
Und weiter: Bereits am kommenden Dienstag werde in Berlin von der deutschen Initiative «Mein Grundeinkommen» per Los eine solche Zusatzzahlung in Höhe von 1000 Euro für zwölf Monate an einen der zahlreichen Bewerber vergeben. Das kündigte der deutsche Mitinitiator des Schweizer Referendums, Philip Kovce, an.
Auch das Sueddeutsche.de lässt Philip Kovce zu Wort kommen:
Den «konservativ eingestellten Eidgenossen» seien Sozialmassnahmen mit umstrittener Finanzierung traditionell suspekt, schreibt das «Heute Journal» des Zweiten Deutschen Fernsehens ZDF auf seiner Website. Als Beispiele dafür nannte das Nachrichtenmagazin die gescheiterten Abstimmungen zu Mindestlohn und sechs Wochen Ferienanspruch.
Für die «Financial Times» bedeutet das Nein der Schweizer zur Initiative einen Rückschlag für eine wachsende internationale Lobby, die sich für solche Ansätze einsetzt, wie die Zeitung auf ihrem Onlineportal «FT.com» schreibt. Dennoch: Die Idee sei längst nicht mehr nur die Domäne radikaler Ökonomen, sondern im politischen Mainstream angekommen.
In Grossbritannien etwa erhält das Thema Unterstützung aus der Labour-Partei, wie das Nachrichtenportal «theguardian.com» schreibt. Schattenschatzkanzler John McDonnell sagte demnach, Labour werde sich die Idee in den nächsten Jahren genau ansehen. McDonnell nimmt am Montag an der Präsentation eines Berichts zum Thema teil. Der Bericht der Organisation Compass soll aufzeigen, weshalb Grossbritannien ein bedingungsloses Grundeinkommen brauche und wie dieses lanciert werden soll.