Klimaneutrales Fliegen ist alleine mit dem Ersetzen von Kerosin durch nachhaltigen Treibstoff nicht möglich. Zu diesem Schluss kommen Schweizer Forschende in einer neuen Studie. Zusätzlich notwendig wäre demnach eine Reduktion des Flugverkehrs.
Zu dieser Erkenntnis gelangten Forscherinnen und Forscher des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) durch eine Analyse des gesamten Flugbetriebs, wie aus einer Mitteilung des PSI vom Donnerstag hervorgeht. Die Resultate wurden im Fachblatt «Nature Communications» veröffentlicht.
Sie haben dafür also nicht nur die Emissionen angeschaut, die beim Fliegen selbst entstehen, sondern auch die Emissionen, die bei der Produktion des Treibstoffs und der benötigten Luftfahrt-Infrastruktur anfallen. Das sei wichtig, betonten die Forscherinnen und Forscher in der Mitteilung. Denn wenn man davon ausgeht, dass der Flugverkehr weiterhin wächst wie bisher, dann machen die reinen CO2-Emissionen der Flüge laut den Berechnungen bis 2050 nur etwa 20 Prozent des gesamten Klimaeffekts aus.
Wenn die Luftfahrt bis 2050 Klimaneutralität erreichen will, muss sie laut der Studie, neben anderen Massnahmen wie dem Speichern von CO2 im Boden, den Flugverkehr jedes Jahr um 0.8 Prozent verringern, falls wir bei fossilen Treibstoffen bleiben. Er läge dann 2050 bei etwa 80 Prozent des heutigen Aufkommens. Gelingt es, auf klimaschonendere Treibstoffe umzustellen, reichen 0.4 Prozent pro Jahr.
Das, weil die Energiedichte von klimaneutralen Treibstoffen laut der Studie nicht bei allen Flugzeugen eingesetzt werden können. Deren Energiedichte reiche nur für kleine Flugzeuge auf kurzen Strecken, im Fall von Wasserstoff auch für mittelgrosse auf mittleren Strecken.
Um eine Reduktion des Flugverkehrs zu erreichen plädierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Mitteilung für eine Preissteigerung der Flüge. «Um die tatsächliche Klimawirkung umfassend auszugleichen, müsste ein Ticket im Vergleich zu heute etwa das Dreifache kosten», sagte Studienautor Romain Sacchi vom PSI in der Mitteilung.
(sda)
Aber es ist schwierig, an die Vernunft zu glauben. Anstatt dass etwas passiert, wird mehr denn je geflogen und SVP gewählt.