Schweiz
Konsum - Detailhandel

Jetzt lanciert Denner seine Putz-Roboter

ARCHIVBILD ZU CS-STUDIE ZUM SCHWEIZER DETAILHANDEL -- Shopping baskets with the Denner logo pictured in a branch of retailer Denner in Rueschlikon, canton of Zurich, Switzerland, on May 10, 2016. (KEY ...
Bild: KEYSTONE

Nach erfolgreicher Pilotphase: Jetzt lanciert Denner seine Putz-Roboter

Die Migros-Tochter setzt bei der Reinigung ihrer Geschäfte künftig vermehrt auf elektronische Hilfskräfte. Mit diesem Vorhaben ist sie nicht allein.
27.05.2025, 15:3727.05.2025, 15:37
Benjamin Weinmann / ch media
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Wer den Disney-Pixar-Film «Wall-E» gesehen hat, wird sich möglicherweise beim nächsten Denner-Besuch daran erinnert fühlen. Denn die Discounter-Kette der Migros setzt künftig auf Roboter-Reiniger, die durch die Filialgänge surren und den Boden schrubben.

Vor einem Jahr startete Denner ein entsprechendes Pilotprojekt in vier ausgewählten Filialen (CH Media berichtete). Dabei haben die Geräte offensichtlich überzeugt. Denn wie der Discounter gegenüber CH Media ankündigt, werden die Putzroboter der chinesischen Firma Pudu Robotics ab September in den 200 grössten Denner-Filialen eingesetzt – dort, wo die Platzverhältnisse es erlauben.

Auswirkungen auf Stellen?

Wie immer bei der Automatisierung stellt sich die Frage, wie viele Stellen von Angestellten aus Fleisch und Blut dadurch ersetzt werden. Denner betont allerdings, die Putzroboter seien kein Ersatz für die Mitarbeitenden im Verkauf. Diese hätten – und auch das ist das oft gehörte Argument der Firmen bei diesem Thema – dadurch mehr Zeit für die Betreuung der Kundinnen und Kunden sowie die Kontrolle und Pflege des Sortiments. Die Roboter sollen die Arbeitsprozesse erleichtern.

Zudem seien die Roboter gut sichtbar und stellten keine Stolpergefahr für Mitarbeitende und Kundschaft dar. Allerdings zeigte ein Versuch vor Ort in einer Testfiliale in Opfikon ZH vor einem Jahr, dass es je nach Nähe zum Gerät durchaus zu Kollisionen mit den Füssen der Kundschaft kommen konnte.

Zudem erhofft sich Denner auch gleich noch Zusatzeinnahmen. Denn der Bildschirm auf der Vorderseite des Roboters kann mit Werbung bespielt werden.

Es ist eine Millionen-Beschaffung

Wie viel die Migros-Tochter für die Roboter bezahlt, verrät sie nicht. Online sind derweil Preise von rund 23'000 Franken für ein einzelnes Modell zu finden. Ohne Mengenrabatt entspräche die Anschaffung also einem Betrag von 4,6 Millionen Franken.

Die SBB wagten bereits 2017 erste Versuche mit selbstfahrenden Reinigungsgeräten. Per Anfang 2024 wurde ihr Einsatz allerdings eingestellt und auf eine Neubeschaffung verzichteten die Bundesbahnen danach. Und Ende 2023 lancierte der Flughafen Zürich die beiden autonomen Helfer «Charlie» und «Zulu» (CH Media berichtete). Ihre Aufgabe laut Flughafen: Grosse Flächen reinigen und so das 300-köpfige Gebäudereinigungsteam unterstützen. (nib/aargauerzeitung.ch)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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spinfermions
27.05.2025 16:27registriert September 2024
Denner bringt Putzroboter mit Werbebildschirm – nett, aber etwas langweilig, oder? Wie wär’s mit personalisierter Werbung? Roboter scannt dich: Traurig? „Schoggi-Aktion!“ Gestresst? „Wein im Sonderangebot!“ Jogginghose? „Chips findest du hinten links.“ So geht Werbung heute: sauber, aufdringlich – und direkt am Boden deiner Emotionen.
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magicfriend
27.05.2025 15:55registriert Oktober 2014
Endlich! Auf diesen Putzroboter haben alle gewartet im Denner. Zum einen werden endlich diese lästigen Raumpfleger*innen abgelöst. Und dann putzt das Teil während den Öffnungszeiten, was ich besonders schätze. Besonders gelungen ist die Werbung auf dem Screen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich nebem dem Robo stehen geblieben bin und mich in der Werbung verloren habe. Hey, lässig!
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000614.06c54067@apple
27.05.2025 16:52registriert März 2024
Weiter so! Automatisieren wo es geht, dann braucht es weniger „qualifiziertes“ Personal. KI ersetzt dann auch das Hochqualifizierte und dann haben endlich alle genug Zeit für ihren Müssiggang. Einige wenige Firmen haben dann das Monopol auf KI und Roboter. Und verdienen sich krumm. Die CEOs dieser Firmen finden sich dann auch in Regierungsposten. Und die wollen nur das Beste für alle Menschen, besonders für die Schwächsten.
Warnung: Kann Spuren von Ironie enthalten.
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    Grösser als Zug oder Uster, aber ohne gewählte Politiker: Die Genfer Stadt Vernier dürfte wegen möglicher Wahlmanipulation national zum Sonderfall werden. Mittendrin: Pierre Maudets Partei.

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