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Postulat fordert kostenlose Schliessfächer für Obdachlose in Zürich

Ein Mensch schlaeft in eine Decke gewickelt auf dem Boden der Tramhaltestelle Hauptbahnhof, fotografiert am 25. September 2018 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Eine Person liegt in eine Decke gewickelt bei der Tramhaltestelle am Hauptbahnhof Zürich, aufgenommen am 25. September 2018. Obdachlose sollten ihre Wertgegenstände in kostenlose Schliessfächer einschliessen können, fordern Grüne und AL in Zürich. Bild: KEYSTONE

Postulat fordert kostenlose Schliessfächer für Obdachlose in Zürich

25.01.2024, 15:5225.01.2024, 15:52
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Obdachlose in der Stadt Zürich sollen ihr Hab und Gut in einem städtischen Schliessfach unterbringen können. Dies fordern Grüne und AL in einem Postulat, das am Donnerstag publiziert worden ist.

Grüne und AL regen in ihrem Vorstoss an, an zentralen Orten Schliessfächer einzurichten, die genügend Stauraum bieten und kostenlos sind. Für obdachlose Menschen sei es wichtig, Wertsachen sowie Schlafsäcke und Rucksäcke einschliessen zu können.

Ein Schluessel steckt im Schloss eines Mitarbeiterschliessfachs in einem Grossraumbuero, fotografiert am Sonntag, 22. Oktober 2023 in Bern. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Grüne und AL fordern Schliessfächer für obdachlose Personen an zentralen Orten (Symbolbild).Bild: KEYSTONE

Die Schliessfächer an den Bahnhöfen seien dafür ungeeignet. Sie seien teuer, zu klein und könnten oft nicht lange genug verwendet werden. Solche städtischen Schliessfächer könnten nach Ansicht von AL und Grünen auch eine Möglichkeit sein, wo obdachlose Menschen einen ersten Kontakt zu einer Anlaufstelle erhalten.

Der Vorstoss wird in einer der kommenden Sitzungen des Gemeinderates behandelt. Angesichts der links-grünen Mehrheit dürfte er gute Chancen haben.

Derweil in Deutschland: Wohnboxen aus Sperrholz

Bereits einen Schritt weiter gingen beim Thema Obdachlosigkeit mehrere Städte in Deutschland. Sie stellten «Wohnboxen» für Obdachlose auf, auch «Safe Spaces» genannt, weil dort für eine gewisse Zeit Privatsphäre möglich ist.

Die neueste Anlage mit sechs Wohnboxen wurde am Dienstag in Berlin-Neukölln eingeweiht. Die weissen Mini-Häuschen bestehen aus Sperrholz und sind je drei Quadratmeter gross.

(hah/sda)

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9 Kommentare
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Amarillo
25.01.2024 16:32registriert Mai 2020
Es gäbe wohl noch einiges, was man Obdachlosen zur Verfügung stellen könnte. Die Idee, zusammen mit den Schliessfächern auch gleich noch eine (weitere...) Anlaufstelle einzurichten, würde aber bloss zum weiteren Stellenwachstum im öffentlichen Sektor beitragen. Denn Anlaufstellen und Unterkunftsmöglichkeiten für Obdachlose gibt es genug. Dass in den entsprechenden Unterkünften allerdings kein "Hotelbetrieb" herrscht, wo man zu beliebigen Zeiten in beliebigem "Zustand" auftauchen kann, wird teilweise schon als Zumutung empfunden, bzw. es wird deshalb auf diese Unterkunftsmöglichkeit verzichtet.
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