«Sammlerherz kennt keine Grenzen» – so viel Geld brachten die versteigerten Lego-Sets ein
Das Konkursamt Uster traf bei der Räumung eines Nachlasses auf eine riesige Lego-Sammlung. Heute werden einige der äussert seltenen Funde versteigert - teils für ganz schön hohe Summen. Hier findet ihr alle Infos im Liveticker:
Heute von 13 bis 18 Uhr findet die Auktion der Lego-Sammlung von Uster statt: Bei Liqwerk kannst du sie live mitverfolgen
Es werden 150 Sets versteigert
Lego-Experte Pascal Schafflützel spricht von einem «Jahrhundertfund» – deshalb liegen die Gebote bereits bei 2000 bis 3000 Franken
Diese beiden Experten geben ihre Einschätzung zur Auktion ab
Zwei Lego-Experten unterstützen watson bei der Einschätzung, welche Lego-Sets zu teuer versteigert werden oder welcher Preis gerechtfertig ist: Michael Strasser organisiert die Lego-Ausstellung BriXpo in Uster, die in diesem Jahr vom 23. bis 25. August stattfand. Stefan Bommeli ist Mitglied des Schweizer Legovereins SwissLUG und Betreiber der Website Swiss Brick.
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18:26
Das Fazit der Experten
Damit ist der Auktionstag zu einem Ende gekommen – ein Tag, der viele Überraschungen brachte, wie Strasser sagt. Man sehe, dass Lego sehr stark an die Emotionen einzelner Personen gebunden sei. «Gewisse Preise kann man mit Investment-Gedanken nicht erklären», sagt er. Und Bommeli fügt an: «Eine Lego-Garage zum Preis zu kaufen, für den es schon bald eine richtige Garage gibt, wär's mir jetzt nicht wert gewesen.»
Gleichwohl haben die beiden Experten Verständnis für die Käuferinnen und Käufer. «Das Sammlerherz kennt fast keine Grenzen», sagt Strasser. Und meint mit einem Augenzwinkern: «So eine Burg würde ich mir schon auch gerne in die Vitrine stellen, wenn ich das nötige Kleingeld dazu hätte.»
18:14
Badezimmer für 440 Franken verkauft
Das Badezimmer aus dem Jahr 1974 geht für 440 Franken weg. Auch das ist über dem Marktwert, so Bommeli.
17:55
Tausender-Marke erneut geknackt
Die Dampflok 126 ist auch verkauft – für 1272 Franken. Ein stolzer Preis, finden die beiden Experten. Diese hätten eher einen Preis von rund 1000 Franken erwartet.
17:18
Kleines Lego-Baustein-Set für mehr als 500 Franken verkauft
Das Kleine Lego-Baustein-Set Nr. 1 geht für 551 Franken weg – definitiv kein Schnäppchen, findet Experte Bommeli.
16:56
Erstes Lego-Set überhaupt für 7000 CHF versteigert
Die Garage mit automatischem Tor aus dem Jahr 1956 ist das erste Lego Set, das es jemals gab. Kein Wunder also, dass die Summe dafür durch die Decke geht.
Kurz vor Ende der Auktion lag das Gebot bei rund 4000 Franken – versteigert wurde die Garage schlussendlich für 7000 Franken. Eine Schätzung des eigentlichen Marktwertes ist laut Strasser kaum möglich.
16:45
Mc Laren Senna GTR für vierfachen Preis versteigert
Der Mc Laren Senna GTR aus dem Jahr 2021 ist etwa bei Galaxus für 42 CHF im Handel – versteigert wurde er allerdings für 136 CHF. Das trifft bei Strasser und Bommeli auf grosses Unverständnis.
16:23
Beliebtes Königsschloss für 3660 CHF versteigert
Eins der Highlights dieser Auktion ist sicherlich für viele das Königsschloss aus dem Jahr 1984. Strasser erklärt, dass die AFOL-Szene (Adult Fans of Lego) mit Ritter, Piraten und Astronauten aufgewachsen seien, weshalb die Burg so beliebt sei. Ausserdem sei sie in seinen Augen «eine der Schönsten». Bommeli fügt hinzu, dass das Schloss auch bei ihm auf der Weihnachtswunschliste gestanden hätte, als er acht Jahre alt war.
Der Marktwert für das Königsschloss beträgt laut Bommeli rund 2300 Franken. Versteigert wurde es letztlich für stolze 3660 Franken.
16:07
Lego Spieltisch für 1120 CHF
Neben Lego-Sets und Verpackungen wurde bei der Auktion auch ein Spieltisch für Kinder versteigert, der für 1120 Franken verkauft wurde – auch diese hohe Summe irritiert die beiden Lego-Experten Bommeli und Strasser.
15:48
Wirtshaus wird deutlich unter Marktwert versteigert
Die Rarität «bewachtes Wirtshaus» hat laut Michael Strasser einen Marktwert von fast 2000 CHF. Versteigert wurde das Set hingegen für nur 1250 CHF.
Auch wenn die Ecke leicht eingedrückt ist, sei diese Summe deutlich unter Stefan Bommelis Erwartungen. Strasser merkt an, dass es von diesem Set noch einige Exemplare auf dem Markt zu kaufen gebe.
15:31
Über 1000 Franken für noch mehr leere Verpackungen
Es wurden noch einmal 28 Verpackungen ohne Inhalt versteigert – für 1010 CHF. Hier ist auch die Verpackung der beliebten Lego-Burg enthalten.
15:16
Fabuland-Set wurde plötzlich zurückgezogen
Eigentlich konnte man auch auf Los Nummer 98 setzen, ein weiteres Fabuland-Set. Allerdings wurde dieses nun zurückgezogen. Der Grund ist bisher nicht bekannt.
14:53
Zwischenfazit
Michael Strasser zieht ein Zwischenfazit: «Sets, die es so nicht auf Bricklink oder ähnlichen Websites zu kaufen gibt, gehen weit über dem geschätzten Marktwert weg.»
Gleichzeitig sorgte ein Feuerlöschboot erneut für Erstaunen: Innerhalb von weniger Minuten stieg das Gebot um fast 2000 Franken und wurde nun für 2510 Franken verkauft.
14:46
Luftfracht-Flugzeug stark über Marktwert
Hinter Los 49 steckt ein Luftfracht-Flugzeug, bei dem der Marktwert laut Strasser um die 200 Franken liegt. Nun seien die Gebote allerdings «wieder heftig über dem Wert» – seiner Meinung nach spiele hier die Nostalgie mit. Versteigert wurde das Flugzeug letztendlich für 1400 Franken.
14:35
Monorail geht für knapp 3000 Franken über den Tisch
Das Futuron Monorail Transport System lag schon eine Weile bei 2710 CHF – daran geändert hat sich auch kurz vor Ablauf seiner Versteigerung nichts. Strasser merkt an, dass er mit mehr gerechnet hätte. Dass die Monorail nicht auf Platz Eins bei der Auktion liegt, könnte seiner Meinung nach daran liegen, dass es in der Schweiz weniger «Hardcore-Monorailfans» gebe.
Auch Stefan Bommeli ist erstaunt, dass die Burg, die später noch versteigert wird, über Monorail liegt. Seiner Meinung nach könnte der leicht gewellte Deckel einen Einfluss darauf haben.
14:21
Selbst leere Verpackungen sind ein Hit
Bei Los Nummer 39 handelte es sich «nur» um 25 leere Verpackungen. Trotz des fehlenden Inhalts wurden sie für 801 CHF versteigert.
14:11
Eindringling-Set verkauft sich unter seinem Wert
Das Set «Eindringling» hingegen verkaufte sich unter seinem geschätzten Wert für rund 400 CHF. Bommeli kommentiert, dass es bei solchen Sets, die online nicht wirklich verfügbar seien, eben zu grossen Preisschwankungen kommen könne.
14:00
Gebot für Fabuland Sets überrascht
Strasser ist auch vom Gebot für die Fabuland-Sets sehr überrascht. Der Preis sei laut BrickEconomy zwar gerechtfertigt, «aber die Fangemeinde von Fabuland ist sehr sehr klein». Momentan liegt das Gebot bei 701 Franken. Bommeli merkt an, dass wohl jemand seine Sammlung vervollständigen wolle.
13:35
Gebot für Raketenbasis steigt noch einmal in die Höhe
Die Rarität Raketenbasis lag bis kurz vor Ende ihrer Versteigerung bei knapp über 1000 CHF – der Gebotspreis stieg in den letzten Minuten allerdings noch auf 2630 Franken und wurde soeben für diesen Betrag verkauft. Dieser Preis überrasche Strasser nicht: «Ist ja fast ein Unikat.» Auf Bricklink gebe es zumindest keine zu kaufen.
Allerdings musste heute festgestellt werden, dass die Folie einen Riss aufweise. So heisst es nun auf der Website: «Entgegen den Bildern mussten wir feststellen, dass die Folie inzwischen leider einen grossen Riss hat. Die Gründe dafür sind uns unbekannt. Die Verpackung ist weiterhin unbeschädigt, jedoch die Folie ist nicht mehr intakt. Der Ersteigerer kann bei diesem Los ausnahmsweise frei entscheiden, ob er das Los für den ersteigerten Preis im aktuellen Zustand übernehmen möchte oder oder vom Kauf zurücktreten will.»
13:13
Gebot für Krokodil-Lokomotive sei irritierend
Die Versteigerung der Krokodil-Lokomotive sorgt bei Michael Strasser für Verwunderung. Das Set sei eins der wenigen, das sogar noch bei Galaxus im Handel sei. Es wird für knapp über 400 CHF versteigert, was ihn echt irritiere, da es sich um den doppelten Preis wie bei Galaxus handle. Auch Stefan Bommeli meint: «Der wird sich ärgern wenn er rausfindet, dass das total overpriced ist.»
Auf Twitter gibt es ebenfalls einen User, der das wohl nicht ganz nachvollziehen kann:
Die Leute sind bei dieser #LEGO Auktion komplett verrückt geworden.
Entweder geben einige Spassvögel Phantasiegebote ab, im Wissen sowieso nie zu bezahlen oder es machen viele Leute "auf gut Glück" mit ohne die geringste Ahnung von den Sets und den Marktpreisen.
Erstes Lego-Set geht für das Doppelte des üblichen Marktwertes weg
Michael Strasser, der die Lego-Ausstellung BriXpo in Uster organisiert, gibt für watson seine Einschätzung zum ersten versteigerten Lego-Set ab: Der Artikel – ein Feuerwehr-Helikopter in neuem Zustand in Originalverpackung – gehe mit 173 CHF für das Doppelte des üblichen Marktwertes weg.
Der Highway Rig Lastwagen hingegen werde mit 721 CHF zu einem «normalen Preis» versteigert. Hierbei handelt es sich direkt um eine Rarität – laut Stefan Bommeli, Mitglied des Schweizer Legovereins SwissLUG und Betreiber der Website Swiss Brick, gehören zu Raritäten diejenigen Sets, die nur noch in kleinen Mengen auf dem Zweitmarkt verfügbar sind.
Gleich geht's los
Die Lego-Auktion beginnt um Punkt 13 Uhr mit einem Feuerwehr-Helikopter in neuem, ungeöffnetem Zustand. Die ersten Sets liegen alle noch unter 800 Franken. Das zweite Los, der Highway Rig Lastwagen, liegt allerdings momentan schon bei 712 Franken – das kann sich natürlich alles noch ändern.
Besonders spannend wird es um 14:30 Uhr, um 16:12 Uhr und um 16:41 Uhr: Dann werden die beliebtesten Sets versteigert.
Beim Räumen eines von den Erben ausgeschlagenen Nachlasses ist das Konkursamt Uster auf einen Lego-Schatz gestossen. Die ersten 150 Sets werden heute Montag von der Fuchs Liquidationen GmbH versteigert. Gefunden wurden 600 originalverpackte Lego-Sets, mit Jahrgängen von 1956 bis 2021, grossmehrheitlich ungeöffnet. Darunter finden sich einige Sammlerstücke, die zum Teil gar nicht mehr zu haben sind.
Deshalb ist das Interesse gross: «Das Interesse ist enorm, eine Auktion wie jede andere ist das definitiv nicht», sagt Manfred Fuchs, Geschäftsführer der Fuchs Liquidationen GmbH, gegenüber watson. «Wir haben sogar Angebote von Privatpersonen, die uns ihre Sets verkaufen wollen, weil sie meinen, wir seien ein Legohändler.»
Damit sich Interessierte ein Bild von den Raritäten machen konnten, bot Fuchs am vergangenen Donnerstag auf Voranmeldung einen zweistündigen Besichtigungstermin an. Heute zwischen 13 und 18 Uhr enden die Auktionsfristen für die ersten 150 Sets.
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Die beliebtesten Kommentare
Carada
13.11.2023 13:00registriert Dezember 2014
Ich kann ja noch halbwegs verstehen, dass man als Sammler viel Geld für ein seltenes Set ausgibt. Aber das für 18 leere Lego verpackungen bereits vor dem Start 252.- geboten werden... 😳
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