In Uster, im Zürcher Oberland, wurden im Nachlass eines Verstorbenen 600 ungeöffnete Lego-Sets gefunden. Einzelne davon sind echte Raritäten – watson hat davon berichtet.
Doch wie berechnet sich der Sammlerwert eines Lego-Sets? Befindet sich vielleicht auch unter deinen Legos auf dem Estrich ein veritabler Schatz?
Antworten auf diese Fragen gibt die Webseite Brickeconomy.com. Sie sammelt die Angebots- und Kaufpreis-Daten von verschiedenen Anbietern weltweit und erstellt aufgrund der erzielten Preise einen aktuellen, aber auch einen zukünftig möglichen Schätzwert. Was schnell klar wird: Die Unterschiede zwischen fabrikneuen, originalverpackten Sets und bereits benutzten sind enorm. Echte Hoffnungen dürfen sich deshalb fast nur Besitzer von ungeöffneten Bausätzen machen. Aber eben: nur «fast».
In dieser Kategorie befinden sich Standard-Lego-Sets, die du, ich und der Schwippschwager im Geschäft käuflich erwerben konnten. Die Bedingung in dieser Kategorie ist allerdings: Die Sets müssen noch immer originalverpackt und unbespielt sein (was ja auch ein bisschen traurig ist). Doch die Chance, dass du auch als Nichtsammler über ein solches Set verfügst (ein nicht verschenktes Weihnachtsgeschenk, nicht retourniert, vergessen) sind vorhanden.
Bei diesem Set handelt es sich um eine Neuauflage von 375-2, die nur in den USA erschien.
Interessant hier: Das beigelegte Einsatz-Fahrzeug war noch kein Bausatz.
Ein ungeöffnetes Set der Monorail befand sich auch im Jahrhundertfund von Uster. Aktuell werden dafür 1110 Franken geboten.
Jetzt wird es realistischer, dass du über eine solche Rarität verfügst. Die Bedingung für einen Höchstpreis in dieser Kategorie ist: Sämtliche Teile wie auch die Bauanleitung und die Schachtel müssen vorhanden sein. Ist das nicht so, verliert das Set radikal an Wert. Ein Beispiel: Fehlt beim Set 10031 Cloud City die Minifigur Bobba Fett, reduziert sich der Preis von über 3000 Franken auf unter 500. Das Vermögen steckt eben im Detail.
Der enorme Preis von Mr. Gold erklärt sich damit, dass nur gerade 5000 Figuren davon produziert wurden. Mr. Gold gehört zur Serie 10 der Minifiguren-Kollektion.
Beim Town Plan 810-4 handelt es sich um einen Bausatz, der nur in Grossbritannien, Irland und Australien verkauft wurde.
Dieser Town Plan wurde in zwölf Ländern von Kontinentaleuropa verkauft – und ist deshalb gleich einen ziemlichen Batzen weniger wertvoll.
Zum Millenium Falcon gilt es zu sagen: Der Neupreis lag bereits bei stolzen 440 Euro (heute 420 Franken). Die Wertsteigerung ist trotzdem imposant.
Ganz so einfach kam man nicht an diese Minifigur. Sie wurde Tombola-Gewinnern an der Comic-Con 2012 verschenkt.
Dass wir Normal-Lego-Besitzer ein Set dieser Kategorie besitzen, ist unrealistisch. Denn die vordersten Plätze besetzen Spezialedition-Sets und Figuren, die nur an speziellen Events gratis abgegeben wurden. An Teilnehmer von Tombolas an Events – oder an Mitarbeiter. Aufgrund ihrer tiefen Stückzahl sind hier die Preise wirklich astronomisch hoch. Warum werden in dieser Kategorie nur die neun wertvollsten Sets präsentiert? Weil Nr. 10, Cloud City, Nr. 11, der UNICEF VAN, und Nr. 12, Mr. Gold, bereits vorgestellt wurden.
Eins darf bereits verraten werden. Besucher der Comic-Con 2013, die bei der Lego-Tombola eine Minifigur gewonnen haben, dürfen sich die Hände reiben.
Das teuerste Lego-Set überhaupt ist die wenig spektakulär aussehende Legoteile-Fabrik in Mexiko (Lego Operations Mexico). Sie wurde 2011 den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fabrik als Geschenk bei der Eröffnung überreicht. Dieser Preis gilt allerdings nur für einen ungeöffneten Bausatz. Gebraucht hat die Fabrik noch knapp 100 Franken wert.
Nur gerade 100 dieser unscheinbaren Masken wurden an der Comic-Con 2014 an einem VIP-Event verschenkt. Wer das Teil in den Abfall warf, wird sich nun ärgern.
Manchmal sind Tombola-Preise eben doch zu was gut. 200 dieser Spiderman-Figuren gibt es nur. Und die, die noch in der Packung stecken, haben über 12'000 Franken wert.
Als das teuerste Set, das im regulären Handel erhältlich war, klassiert sich das «Gelbe Schloss» auch bei den wertvollsten Sets überhaupt sehr weit vorn.
Glück für die Belgier: Nur 500 Stück wurden von dieser T-Rex-Spezialausgabe produziert. 100 davon wurden in Shops in Belgien weggegeben. Wer die Nerven hatte, das Teil nicht zu öffnen, besitzt jetzt einen kleinen Schatz.
Weiter geht es mit den Minifiguren. Diese zwei wurden exklusiv nur an der New York Toy Fair 2012 verschenkt. Es existieren nur 125 Sets davon – speziell sind vor allem die ernsten «unlegoesquen» Gesichtsausdrücke der Figuren.
Ungefähr 350 dieser exklusiven Spider-Woman-Figuren konnten Tombola-Gewinner an der Comic-Con 2013 gewinnen.
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Wenn du an der Comic-Con ein Lego-Figürchen ergatterst, hüte es wie einen Schatz. Denn das ist es vermutlich auch. Auch das hier war ein Tombola-Gewinn – wie auch das letzte Figürchen in dieser Liste:
200 dieser Figuren wurden an der Comic-Con 2013 weggegeben. Wurden die ersten davon im Jahr 2017 noch für knapp über 100 Franken verkauft, explodierte der Preis in den darauffolgenden Jahren. Anfang 2013 wechselte eine der Figuren sogar für über 12'000 Franken die Besitzerin.
Und bei all den verrückten Preisen sollten wir eines nicht vergessen – und damit übergebe ich das Mikrofon Michi Strasser, der regelmässig Lego-Events wie die Brixpo oder den Brick-Basar (am 3. Dezember in *Trommelwirbel* USTER!) organisiert: