Ein italienischer Staatsbürger wurde beim Zoll in Vallorbe (VD) erwischt, weil er versucht hatte, nicht deklarierte chinesische Schnupftabakdosen über die Schweiz nach Italien einzuführen. Ihr Wert wird auf mehrere zehntausend Franken geschätzt.
Der in Grossbritannien wohnhafte italienische Fahrer geriet ins Visier der Behörden, als seine Ehefrau aus dem Auto stieg, um eine Autobahnvignette zu kaufen, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag in einer Mitteilung erklärte.
Bei der Kontrolle des Kofferraums entdeckten die Zöllner eine Kartonschachtel mit 222 chinesischen Schnupftabakdosen sowie eine weitere Schachtel mit kleinen Löffeln, die zu den Dosen gehörten.
Diese Art asiatischer Antiquitäten ist nicht nur reich verziert, sondern auch aus wertvollen Materialien gefertigt. Der italienische Staatsbürger kannte weder ihren Wert noch verfügte er über die nötigen Transitdokumente für die Durchreise durch die Schweiz, so das BAZG weiter.
Der Fall wurde an die Zollfahndung übergeben, die eine Expertise zur Wertermittlung und Echtheitsprüfung in Auftrag gab. Diese ergab, dass die Gefässe zur Aufbewahrung von Schnupftabak aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen.
Neben Halbedelsteinen enthielten die Schnupftabakdosen und Löffel zum Teil Bestandteile aus Korallen, Elfenbein und Horn von Nashornvögeln (Kalao). Da diese Materialien von geschützten Tierarten stammen, müssen sie von einem Herkunftsnachweis begleitet sein.
Die Ermittler der Zollfahndung konnten feststellen, dass die Ware ursprünglich ein Geschenk war, das in Portugal erhalten und später nach Grossbritannien gebracht wurde.
Der Mann muss nun mit einer Busse in der Höhe von «mehreren tausend Franken» rechnen – wegen Verstössen gegen das Zollgesetz und das Artenschutzgesetz, so das BAZG. (jzs/sda)