Im Rahmen einer weltweit koordinierten Aktion gegen organisierte Kriminalität aus Westafrika haben in der Schweiz verschiedene Polizeikorps 8,5 Kilogramm Kokain und 88'000 Franken sichergestellt. 22 Personen wurden festgenommen und zehn davon verhaftet.
Wie das Bundesamt für Polizei Fedpol am Dienstag mitteilte, handelt es sich bei den Verhafteten mehrheitlich um Personen aus Nigeria. Mit der von Interpol koordinierten Aktion sei es insbesondere darum gegangen, sogenannte nigerianische Bruderschaften zu bekämpfen.
Sie trügen Namen wie «Black Axe», «Vikings» und «Supreme Eiye Confraternity». Diese Organisationen hätten ihre Wurzeln in studentischen Verbindungen aus den 1950er Jahren und seien ursprünglich gegründet worden, um soziale Ziele wie Gleichstellung und Gerechtigkeit zu erreichen.
Erkenntnisse aus der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit deuteten heute darauf hin, dass diese Gruppierungen Drogenhandel, verschiedene Formen von Online-Betrug und auch Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung betrieben.
Die international koordinierte Aktion mit dem Namen «Jackal» lasse die Annahme zu, dass die Bruderschaften teilweise auch in der Schweiz als kriminelle Netzwerke funktionierten. Seit rund 20 Jahren dürften verschiedene kriminelle Gruppierungen nigerianischen Ursprungs in der Schweiz aktiv sein, heisst es weiter.
Die grösste koordinierte Aktion im Rahmen von «Jackal» fand Mitte Mai in Lausanne statt und wurde kurz danach von der Waadtländer Kantonspolizei bereits in einer Mitteilung zusammengefasst. Damals stellten die Einsatzkräfte bei einer Hausdurchsuchung mehr als ein Kilo Kokain und über 48'000 Franken Bargeld sicher.
Im Rahmen von «Jackal» wurden landesweit ausser 88'000 Franken auch über 10'000 Euro sichergestellt. Mehrere Kantons- und Stadtpolizeien sowie das Fedpol und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit waren an der Aktion in der Schweiz beteiligt. (sda/lyn)