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Aggressive Ameisenkolonien breiten sich in Winterthur weiter aus

Aggressive Ameisenkolonien breiten sich in Winterthur weiter aus

03.11.2023, 14:07
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Bild: Stadt Winterthur/Tiago Carrapiço (https://inaturalist.ca/people/tiagojrc)

Nach knapp sechs Monaten hat ein erster Befall von invasiven Tapinoma-Ameisen in Winterthur-Seen getilgt werden können. Das Gebiet ist wieder von einheimischen Arten besiedelt. Allerdings wurden inzwischen zwei neue Kolonien gefunden.

Die beiden Kolonien leben im Tössfeld, angrenzend an den Bahnhof Winterthur, und unmittelbar daneben beim Bahnhof Töss, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Entdeckt habe sie ein Winterthurer Hobby-Ameisenforscher. Er habe seine Beobachtungen umgehend der Stadt gemeldet. Der anschliessend vom Kanton beauftragte Ameisenspezialist habe die beiden Befälle bestätigt.

Diese beiden Kolonien stammen wahrscheinlich aus der gleichen Quelle, haben mit dem Befall in Seen aber keinen Zusammenhang. Der Kanton hat nun Befalls- und Überwachungszonen definiert und führt ein Monitoring durch, um zu beobachten, wie sich die Kolonien entwickeln.

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Bild: Stadt Winterthur/Simon Popy (https://inaturalist.ca/people/pops34)

Um eine weitere Verschleppung der Ameisen zu verhindern, sind bei der Entsorgung von Aushubmaterial und Pflanzenerde Vorsichtsmassnahmen nötig. Sichtungen von Tapinoma-Ameisen müssen der Stadt gemeldet werden.

Auch an anderen Orten im Kanton Zürich wurden bereits Tapinoma-Ameisen gesichtet. Es gebe einige weitere kleinere Befälle, wovon ein Teil habe getilgt werden können, hiess es bei der Medienstelle der Baudirektion auf Anfrage von Keystone-SDA.

Mit Zierpflanzen eingeschleppt

Tapinoma-Ameisen kommen ursprünglich aus dem mediterranen Raum und sind nördlich der Alpen nicht heimisch. Vermutlich wurden sie über importierte Zier- und Gartenpflanzen eingeschleppt.

Sie nisten grundsätzlich in der Erde, können aber auch in Häuser eindringen, stellenweise Nester in der Gebäudeisolation bilden und dabei die Isolation beschädigen. Weil sie sich mit Bissen verteidigen, sind sie für Menschen lästig. Zudem verdrängen sie einheimische Arten. (sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grobianismus
03.11.2023 14:50registriert Februar 2022
Noch nie von einem "Hobby-Ameisenforscher" gehört, aber gefällt mir :)
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Trotz Stromexport im Winter: Es braucht ein Abkommen mit der EU
Im letzten Winter war von einer Mangellage keine Spur. Dank positiver Faktoren konnte die Schweiz sogar Strom exportieren. Eine sichere Versorgung aber garantiert dies nicht.

Vieles ist im Fluss, auch und gerade beim Strom. Keine zwei Jahre ist es her, seit Werner Luginbühl ein düsteres Szenario schilderte. Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» riet der Präsident der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) der Bevölkerung, sich mit Kerzen und Brennholz – falls ein entsprechender Ofen vorhanden war – einzudecken.

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