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Invasive Arten: Rote Feuerameise erstmals in Europa nachgewiesen

Die rote Feuerameise: Ursprünglich stammt sie aus Mittelamerika, per Frachtschiff reist das Insekt auf andere Kontinente
Die rote Feuerameise: Ursprünglich stammt sie aus Mittelamerika, per Frachtschiff reist das Insekt auf andere Kontinente.Bild: Shutterstock

Eine der invasivsten Arten hat Europa erreicht – Rote Feuerameise erstmals gesichtet

13.09.2023, 21:18
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Ein Artikel von
t-online

Die Rote Feuerameise ist für schmerzhafte Bisse und Ernteschäden bekannt. Jetzt wurden Nester des aggressiven Insekts erstmals in Europa entdeckt.

Die Rote Feuerameise gilt als besonders aggressive Art und ihr Biss ist sehr schmerzhaft. Erstmals wurden die Tiere nun auch in Europa entdeckt – und das gleich zu Tausenden. Befürchtet wird eine Ausbreitung wie auch in anderen Regionen schon.

Erstmals gibt es einen Nachweis der gefürchteten Roten Feuerameise in Europa. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien wurden gleich Dutzende Nester der invasiven Art entdeckt, wie ein Forschungsteam im Fachjournal «Current Biology» berichtet. «Wir wussten, dass dieser Tag kommen wird», sagte der Hauptautor Mattia Menchetti vom spanischen Institut für Entwicklungsbiologie.

Befürchtet wird nun, dass sich die invasive Spezies, begünstigt durch den Klimawandel, rasch auch in anderen europäischen Ländern ausbreiten könnte. Zunächst seien insbesondere Städte im Mittelmeerraum und Städte mit grossen Häfen wie Amsterdam oder London in Gefahr, erläuterte das Forschungsteam.

Rasante Ausbreitung und Ernteschäden

Ursprünglich aus Südamerika stammend, wurden Rote Feuerameisen (Solenopsis invicta) zunächst in die USA eingeschleppt. Die kleinen, aber sehr aggressiven Tiere verbreiteten sich dort ab etwa den 1930er Jahren rasant. In mehreren US-Regionen wurden die Bestände heimischer Ameisen drastisch reduziert. Und: Auch eine Vielzahl anderer Insekten sind durch die Rote Feuerameise gefährdet.

Zudem kommt es durch sie zu hohen Ernteschäden. Im Zuge von weltweitem Handel und Tourismus gelangte die Feuerameise später auch in viele andere Länder wie Japan, China, Australien und Neuseeland. «S. invicta ist eine der schlimmsten invasiven Arten», sagte Menchetti. «Sie kann sich erschreckend schnell ausbreiten.»

Lebensgefahr für Allergiker

Wörtlich übersetzt bedeutet der wissenschaftliche Name Solenopsis invicta «die unbesiegte Feuerameise». Bei einem Angriff beissen die Tiere zunächst und spritzen dann Sekret aus ihrem Giftstachel in die Wunde, oft mehrmals direkt hintereinander.

Das Sekret enthält Substanzen, die eine brennende Hautreaktion hervorrufen. Die Attacken sind auch für Menschen sehr schmerzhaft und verursachen juckende rote Pusteln. Für Allergiker kann im Extremfall sogar Lebensgefahr bestehen.

Feuerameisen (Solenopsis invicta), die in den Nachtstunden in Houston, TX, auf dem Bürgersteig einen Regenwurm attackieren.
Es gibt hunderte Arten von Ameisen. Rote Feuerameisen gelten als besonders aggressiv – hier attackieren sie einen Regenwurm auf einem Trottoir in Houston, US-Staat Texas. Bild: Shutterstock

Koordiniertes Vorgehen für Ausrottung nötig

Die Wissenschaftler wiesen nahe der sizilianischen Stadt Syrakus auf einer fünf Hektar grossen Fläche 88 Nester mit teils mehreren Tausend Ameisen nach. Anwohner hätten von Beissattacken seit mindestens 2019 berichtet. Wie genau die Art nach Sizilien gelangte, ist bislang unklar – nach Genanalysen wahrscheinlich über Routen aus den USA oder China. Vermutet wird eine Reise über Handelsschiffe und Windströme.

Der Studie zufolge waren einzelne Rote Feuerameisen auf dem europäischen Kontinent zuvor schon auf Importprodukten etwa in Spanien, Finnland und den Niederlanden gefunden worden. Eine Population in freier Natur gab es nach bisherigem Wissen aber noch nie.

Das einzige Land, das die Rote Feuerameise mit einem mehrjährigen Programm wieder ausrotten konnte, ist den Angaben nach Neuseeland. Die Wissenschaftler empfehlen, sich an dem Inselstaat im Pazifik ein Beispiel zu nehmen. «Wir brauchen ein koordiniertes Vorgehen, und zwar jetzt», betonte Menchetti.

(t-online, mit Material der dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maurmer
14.09.2023 00:23registriert Juni 2021
„Anwohner hätten von Beissattacken seit mindestens 2019 berichtet.“ 2023 findet „man“ haufenweise Nester.
«Wir brauchen ein koordiniertes Vorgehen, und zwar jetzt»

Wenn in 5 Jahren dann die Taskforce zusammgestellt ist und in 10 Jahren eine Bestandsaufnahme macht wird die Schlussfolgerung sein:
„Jetzt ist es zu spät“
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Booker
14.09.2023 05:17registriert September 2016
Früher Borkenkäfer, welcher unsere Wälder aber nicht komplett gebodigt hatte, dann verschiedene asiatische Käfer, Invasive Muscheln, asiatische Hornisse, Japankäfer, Tigermücke … die Natur passt sich den Änderungen rasch an, nur der Mensch verharrt in alten Mustern und denkt er sei die Krone der Schöpfung - sind wir nicht eher das Ungeziefer ?
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banda69
13.09.2023 21:27registriert Januar 2020
Ja, was der Klimawandel alles so mit sich bringt. Sind wir doch alle froh, dass es ihn nicht gibt. Sagen zumindest die Geldgierigen von der umweltfeindlichen SVP. Beweis gefällig? Es ist angenehm kühl heute. Und regnen tuts auch!
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