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Geplatzter Panzerdeal mit Rheinmetall: So verteidigt sich die Ruag

Geplatzter Panzerdeal mit Rheinmetall: So verteidigt sich die Ruag

14.08.2023, 13:29
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Der Rüstungskonzern Ruag hat den gescheiterten Panzerdeal mit der deutschen Rheinmetall verteidigt. Das deutsche Unternehmen sei von Beginn an explizit auf potenzielle Hürden im Bewilligungsverfahren hingewiesen und entsprechende Vorbehalte im Vertrag eingebracht worden.

FILE - A Leopard 1 tank drives in Storkau, Germany, on May 19, 2000. Ukraine may be able to add old Leopard 1 battle tanks from German defense industry stocks to deliveries of modern tanks that German ...
Ein Leopard-1-Kampfpanzer der deutschen Armee.Bild: keystone

Ruag hat im Januar 2023 eine Anfrage von Rheinmetall zum Kauf der 96 in Italien eingelagerten Kampfpanzer des Typs Leopard 1 A5 erhalten, wie aus einer Mitteilung des Rüstungskonzerns vom Montag hervorgeht. In einer ersten Abklärung habe das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf informeller Ebene die Geschäftsoption positiv beurteilt.

Die Vertragsverhandlungen seien absolut transparent geführt worden. Beide Parteien seien jederzeit darüber informiert gewesen, dass der Vertrag erst mit einer rechtskräftigen Bewilligung Gültigkeit erlange. Unter diesem Vorbehalt sei am 13. Februar der Vertrag unterzeichnet worden.

Ruag habe ihre Informationspflicht umfassend wahrgenommen und das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in Kenntnis gesetzt und beim Seco eine Vorabklärung eingereicht. Diese Vorabklärung fiel negativ aus.

Die Einreichung eines formellen Gesuchs beim Seco als weiterführender Schritt sei im Vertrag vorgesehen gewesen, damit für beide Parteien Rechtssicherheit entstehe. «Zudem war Ruag bewusst, dass der Entscheid über den Verbleib der Kampfpanzer, unabhängig der Tatsache, ob sie verkauft, nicht verkauft oder liquidiert werden, auf politischer Ebene getroffen werden sollte», heisst es in der Ruag-Mitteilung weiter. Ruag akzeptiere den ablehnenden Entscheid des Bundesrats vom 28. Juni in Gänze und sei froh, dass die Situation damit geklärt sei.

Ruag habe jederzeit unabhängig und ausschliesslich in Absprache zwischen CEO und Verwaltungsrat entschieden. Das VBS sei nie in die Entscheidführung einbezogen worden, jedoch über die Kaufanfrage sowie im Nachhinein über den unter Vorbehalt unterzeichneten Vertrag informiert worden. Diese Geschäftsaktivitäten hätten keinerlei Einfluss auf den Entscheid von Konzernchefin Brigitte Beck gehabt, das Unternehmen zu verlassen. (sda)

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Franz v.A.
14.08.2023 13:49registriert August 2019
Unsere "Neutralität" hilft nur noch den Agressoren! Zudem ist Deutschland kein Land das in einem Konflikt ist. Unsere Neutralität schaded uns allen nur noch!
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Lafayet johnson
14.08.2023 13:57registriert Juli 2020
Das wird ihr hoffentlich noch leid tun.

Es ist nicht relevant, weshalb der der Deal gescheitert ist, wütend hingegen macht die Tatsache, das er gescheitert ist. Nach all dem Theater!
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Robert M.
14.08.2023 16:07registriert Juli 2021
Vor 80 Jahren hatte die Neutralität noch einen anderen Stellenwert. Die Zeiten ändern sich, nur unsere Regierung möchte noch gerne im letzten Jahrhundert leben. Von Schutz gegen Unterdrückung labernd aber wenn es um die Umsetzung geht, sich hinter der Neutralität verstecken. Könnte ja unserer Wirtschaft schaden.
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