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Jogger bespuckt russische Botschaft in Bern – er erhält saftige Busse

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Die Konsularabteilung der russischen Botschaft in Bern. (Archiv)Bild: google earth

Jogger bespuckt russische Botschaft in Bern – und muss deshalb 6900 Franken Busse zahlen

Weil er auf ein Schild am Eingang zur russischen Konsularabteilung in Bern gespuckt hat, muss ein Jogger eine saftige Busse bezahlen. Der Fall ging bis in höchste Kreise der Schweiz Politik – zu Justizminister Beat Jans.
04.05.2025, 08:3004.05.2025, 12:40
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Als der Jogger, der laut dem «Blick» als Jurist bei einem bundesnahen Betrieb arbeitet, im Februar an der Konsularabteilung der russischen Botschaft in Bern vorbeijoggte, überkam ihn ein emotionaler Impuls: Er wandte sich von der Strasse ab und spuckte aus Abneigung gegenüber den Botschaftsherren kurzerhand auf das goldene Schild, das am Eingang prangt.

Unglücklicherweise, aus Sicht des Joggers, beobachtete ein zivil gekleideter Botschaftsschützer die Aktion. Der Jogger liess sich davon nicht beirren und setzte seine Runde fort – obwohl ihn der Sicherheitsmann mehrfach zum Anhalten aufforderte. Doch an der nächsten Kreuzung war Endstation: Weitere Botschaftsbewacher rangen den Spuck-Jogger zu Boden.

Dieser musste sich nun vor Gericht verantworten – und wurde für schuldig befunden, einen «tätlichen Angriff gegen ein fremdes Hoheitszeichen» verübt zu haben. Seine Strafe: eine happige Busse in der Höhe von 6900 Franken.

Weil es sich um einen Angriff gegen eine diplomatische Institution eines fremden Landes handelte, musste sich sogar Justizminister Beat Jans einschalten. Für Ermittlungen zu politischen Delikten, die Beziehungen zum Ausland stören könnten, braucht es das Einverständnis der Schweizer Landesführung.

Der Spuck-Jogger bereut seine Aktion, der eine klare politische Botschaft zugrunde lag, indes keineswegs. Wie er gegenüber dem «Blick» sagte, legt er sogar noch freiwillig Geld drauf: Er spendet die dreifache Höhe der Verfahrenskosten von 500 Franken einer Organisation, die sich für ukrainische Opfer russischer Folter in den überfallenen Gebieten des osteuropäischen Landes einsetzt. (con)

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396 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Haarspalter
04.05.2025 08:46registriert Oktober 2020
«tätlichen Angriff gegen ein fremdes Hoheitszeichen»

Schön zu erfahren, dass Russen prinzipiell an Wiedergutmachung festhalten!

Wenn ein bisschen Spucke 6900 Fr. kosten, kann man ja die Reparaturzahlungen von Russland an die Ukraine hochrechnen.

Das wären dann, über den Daumen gepeilt, …. 4x das Russische Staatsvermögen?!
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000571.ebb3b3ce@apple
04.05.2025 08:43registriert Juli 2022
Wieso überhaupt noch diese russische Spieonagezentrale dulden? Unsere Justiz zeigt gleich viel Rückgrat wie die Regierung in Bern. Zum Fremdschämen.
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Töffli-Gang
04.05.2025 08:44registriert Oktober 2018
Wieviele Spucker könnten die privaten Sicherheitskräfte auf öffentlichem Grund denn gleichzeitig bewältigen?
Ich frage für einen Freund.
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