Als der Jogger, der laut dem «Blick» als Jurist bei einem bundesnahen Betrieb arbeitet, im Februar an der Konsularabteilung der russischen Botschaft in Bern vorbeijoggte, überkam ihn ein emotionaler Impuls: Er wandte sich von der Strasse ab und spuckte aus Abneigung gegenüber den Botschaftsherren kurzerhand auf das goldene Schild, das am Eingang prangt.
Unglücklicherweise, aus Sicht des Joggers, beobachtete ein zivil gekleideter Botschaftsschützer die Aktion. Der Jogger liess sich davon nicht beirren und setzte seine Runde fort – obwohl ihn der Sicherheitsmann mehrfach zum Anhalten aufforderte. Doch an der nächsten Kreuzung war Endstation: Weitere Botschaftsbewacher rangen den Spuck-Jogger zu Boden.
Dieser musste sich nun vor Gericht verantworten – und wurde für schuldig befunden, einen «tätlichen Angriff gegen ein fremdes Hoheitszeichen» verübt zu haben. Seine Strafe: eine happige Busse in der Höhe von 6900 Franken.
Weil es sich um einen Angriff gegen eine diplomatische Institution eines fremden Landes handelte, musste sich sogar Justizminister Beat Jans einschalten. Für Ermittlungen zu politischen Delikten, die Beziehungen zum Ausland stören könnten, braucht es das Einverständnis der Schweizer Landesführung.
Der Spuck-Jogger bereut seine Aktion, der eine klare politische Botschaft zugrunde lag, indes keineswegs. Wie er gegenüber dem «Blick» sagte, legt er sogar noch freiwillig Geld drauf: Er spendet die dreifache Höhe der Verfahrenskosten von 500 Franken einer Organisation, die sich für ukrainische Opfer russischer Folter in den überfallenen Gebieten des osteuropäischen Landes einsetzt. (con)
Schön zu erfahren, dass Russen prinzipiell an Wiedergutmachung festhalten!
Wenn ein bisschen Spucke 6900 Fr. kosten, kann man ja die Reparaturzahlungen von Russland an die Ukraine hochrechnen.
Das wären dann, über den Daumen gepeilt, …. 4x das Russische Staatsvermögen?!
Ich frage für einen Freund.