In diesem Sommer hat es gefühlt an den meisten Tagen gewittert. Tatsächlich wurden über die letzten drei Monate aber weniger Blitze über der Schweiz registriert als noch im Vorjahr. 320'036 Blitze waren es 2024, das sind rund 40'000 weniger als noch 2023, wie MeteoNews unter Berufung auf das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast berichtet.
Doch in welchem Kanton hat es am meisten geblitzt und gedonnert? Und in welcher Gemeinde ging der stärkste Blitz des Sommers nieder?
Der Kanton Bern wurde mit 46'412 Blitzen am meisten getroffen. Das entspricht knapp 15 Prozent aller Blitze des Sommers über der Schweiz. Am wenigsten getroffen – wegen der kleinen Kantonsfläche – wurde Basel-Stadt. Die Blitzdichte (Blitze pro Quadratkilometer) war besonders im Flachland hoch, wie diese Karte von MeteoNews zeigt:
Die höchste Blitzdichte wiesen die Gemeinden Gonten im Kanton Appenzell-Innerrhoden (59,3 pro Quadratkilometer) und Hundwil in Appenzell-Ausserrhoden (58,8) auf.
Doch Blitz ist nicht gleich Blitz, wie die Auswertung weiter zeigt. Der stärkste Blitz des Sommers 2024 wurde im Kanton Graubünden, genauer in Brusio, gemessen. Die Stromstärke betrug 286'000 Ampere, was etwa dem 40-fachen des Durchschnittswertes für einen Blitz (7310 Ampere) entspricht.
Mit welcher Heftigkeit ein Blitz auf der Erde aufschlägt, hängt von mehreren Faktoren ab. So spielen dabei die elektrische Ladung in der Wolke selbst, die Länge des Blitzkanals, die herrschende Luftfeuchtigkeit sowie die Art des Blitzes eine Rolle.
Je länger der Blitzkanal, desto mehr Energie verpufft auf dem Weg zur Erde. In feuchter Luft werden elektrische Ströme besser weitergeleitet als in trockener. Was die Art des Blitzes betrifft, gibt es zwei: Wolken-Erde-Blitze und Wolken-Wolken-Blitze. Erstere schlagen auf der Erde ein, letztere gehen aus den Wolken nach oben ab und sind im Schnitt deutlich stärker. (leo)