Der April ist der erste echte Frühlingsmonat des Jahres. Viele hoffen nach dem langen Winter, dass er etwas Sonnenschein und Wärme bringt. So war es beispielsweise im ersten Corona-April 2020: Die Sonne schien damals vielerorts fast doppelt so lange wie im langjährigen Mittel, neben den Jahren 2011 und 2018 war er einer der wärmsten seit Messbeginn.
Doch wir wissen längst: April, April, der macht, was er will. In diesem Jahr zeigte sich der sogenannte «Launing» mal wieder von seiner garstigen Seite. Schweizweit gesehen war der April bislang mehr als 1,5 Grad zu kühl, wie meteonews.ch heute mitteilte. Die negative Temperaturabweichung ist dabei im Norden noch etwas grösser als im schweizerischen Mittel und lokal über 2 Grad.
Verantwortlich dafür sind vor allem die Tageshöchsttemperaturen, die in diesem Jahr – mit Ausnahme des Tessins – in der ganzen Schweiz deutlich unter dem Normalwert liegen. In Zürich beispielsweise beträgt das diesjährige April-Höchsttemperatur-Mittel nur 11,8 Grad, womit es 2,9 Grad unter dem langjährigen Mittel liegt. Nur am 22. April kratzte das Thermometer mit einer Tageshöchsttemperatur von 19,3 Grad an der magischen 20-Grad-Marke.
Auch wenn sich das Defizit bis Ende Monat noch leicht verringern dürfte, wird der Monat deutlich mehr als 1 Grad zu kühl ausfallen. Damit ist der diesjährige April gemäss meteonews.ch der erste (nach der Klimanorm von 1991 bis 2020) zu kühle Monat seit dem vergangenen September. Der letzte mehr als 1,0 Grad zu kühle Monat datiert gar vom August 2021. Nimmt man dagegen das April-Temperaturmittel von der Referenzperiode 1961 bis 1990, wäre der aktuelle April temperaturmässig absolut normal gewesen.
Und wie sieht es beim Regen aus? Wie für den April typisch sorgte der Kampf zwischen kühlen und milden Luftmassen auch in diesem Jahr für sehr wechselhaftes Wetter. Vor allem im Osten liegen die Niederschlagsmengen über dem langjährigen Mittel. In St.Gallen regnete es beispielsweise fast das Doppelte der sonst im April üblichen Niederschlagsmenge.
Im südlichen Wallis und in weiten Teilen des Tessins sowie insbesondere auch im Puschlav war es dagegen deutlich zu trocken. Das Niederschlagsdefizit wäre dabei im Süden noch deutlich grösser, hätten letzte Woche nicht stärkere Niederschläge lokal mehr als 80 Millimeter Regen gebracht. Nach den trockenen Wintermonaten bleibt die Lage im Wallis und im Tessin bezüglich der Trockenheit jedoch angespannt.
Über die ganze Schweiz gesehen resultiert im April bislang ein Niederschlagsüberschuss von knapp 15 Prozent. Kein Wunder, schien auf der Alpennordseite die Sonne dafür deutlich weniger lang als im langjährigen Mittel. Bis über 40 Prozent beträgt hier das Defizit.
In Bern schien die Sonne bis und mit dem 26. April beispielsweise nur 127 Stunden. Auch wenn die letzten vier Tage des Monats diesen Wert noch nach oben schrauben werden, an den Corona-April 2020 kommen wir nicht einmal annähernd ran. Damals schien die Sonne ganze 286 Stunden, also mehr als 9,5 Stunden pro Tag. (pre)
Vielleicht auch mal über den Tellerrand blicken?
Meteo Schweiz Srf
Hört auf zu jammern und seit froh über jeden Tropfen der von oben kommt.